E-Mobil

E-Autos: BMW und Daimler gemeinsam unter Strom

9. Juli 2014, 12:38 Uhr
Ralf Loweg (vm)
Auf dem Automarkt sind BMW und Daimler seit Jahren Konkurrenten.

Auf dem Automarkt sind BMW und Daimler seit Jahren Konkurrenten. Doch wenn es um Elektro-Fahrzeuge geht, werden die Rivalen plötzlich zu Verbündeten. Die beiden Konzerne entwickeln laut "kfz-betrieb" gemeinsam kabellose Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge. BMW und Daimler haben sich auf den Einsatz einer einheitlichen Technik zum induktiven Laden von Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen verständig. Ziel ist es, das System "mittelfristig" zur Serienreife zu bringen.

Das Ladesystem besteht aus zwei Komponenten: einer Sekundärspule im Fahrzeugboden sowie einer Bodenplatte mit integrierter Primärspule, die unterhalb des Autos ganz einfach auf dem Garagenboden platziert wird. Die elektrische Energie wird dann über ein zwischen den Spulen erzeugtes magnetisches Wechselfeld berührungslos übertragen.

Die Ladeleistung beträgt 3,6 kW. Damit soll es nach Angaben von BMW möglich sein, die Hochvolt-Batterien vieler Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge in weniger als drei Stunden vollständig zu laden. Beim BMW i8 betrage die Ladezeit mit dem bereits funktionstüchtigen Prototypen einer induktiven Ladestation weniger als zwei Stunden, heißt es.

Um die größeren Speicherkapazitäten von Hochvolt-Batterien für rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge zu berücksichtigen, umfasst der künftige Technik-Standard auch die Möglichkeit zur Erhöhung der Ladeleistung auf 7 kW. Damit kann zum Beispiel auch der Energiespeicher des BMW i3 über Nacht vollständig geladen werden, so der Autobauer.

Für den Fahrer soll das induktive Laden deutlich komfortabler sein als das Energie-Tanken per Kabel. Sobald sein Fahrzeug in der korrekten Position über der Primärspule abgestellt ist, kann er den Ladevorgang per Knopfdruck über das bordeigene Bediensystem starten. Mittels Datenübertragung per W-LAN-Verbindung zwischen der Ladestation und dem Fahrzeug unterstützt das System den Fahrer beim korrekten Parken. Der Fahrer soll den Ladevorgang auch per Smartphone aktivieren und beobachten können.

Und was ist bei schlechtem Wetter? Kein Problem: Der Betrieb der induktiven Lade-Einrichtung kann witterungsunabhängig erfolgen. Sämtliche elektrisch leitenden Komponenten seien geschützt, sodass die Primärspule auch im Freien installiert werden könne, erklären die BMW-Strategen. Der Zwischenraum zwischen Primär- und Sekundärspulen wird permanent überwacht. Wenn das System einen Fremdkörper feststellt, wird der Ladevorgang abgebrochen.

Auch Daimler hat konkrete Vorstellungen: Die Stuttgarter wollen die Lade-Technik mit einer Testflotte des neuen S 500 Plug-in-Hybrid erproben.

Der Artikel "E-Autos: BMW und Daimler gemeinsam unter Strom" wurde am 09.07.2014 in der Kategorie News von Ralf Loweg (vm) mit den Stichwörtern E-Mobil, Service, Ladestationen, News, veröffentlicht.

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