Chiptuning – die beliebtesten Tuningarten im Überblick

Laut einemBericht handelt es sich beim Chiptuning um eine professionelle Leistungssteigerung eines Fahrzeugs. Durch das Tuning wird die Steuersoftware des Fahrzeugs nach individuellen Wünschen optimal eingestellt. Gleichzeitig können durch die elektronische Steuerung bis zu eineinhalb Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer eingespart werden. Näher Infos gibt es auch hier.

Autohersteller sehen den Einbau eines Steuerungschips sehr kritisch. Durch das Tuning kann die einwandfreie Funktion der Bremsanlage, des Motors und des Antriebs nicht mehr garantiert werden. Laut ADAC müssen alle technischen Veränderungen eines Pkw von einem Gutachter überprüft und genehmigt werden. Alle Tuning-Elemente werden anschließend in den Fahrzeugpapieren eingetragen und der Fahrzeugbesitzer muss seiner Versicherung die Motormehrleistung melden. Fehlen die Einträge des Chiptunings in den Unterlagen, dann gilt die Zulassung als erloschen und der Fahrzeughalter verliert seinen Versicherungsschutz.

Autobesitzer, die trotzdem ihren PKW aufrüsten möchten, haben folgende Möglichkeiten:

• Neuprogrammierung des Steuerungschips
• Austausch des Steuerungschips
• Zwischenstecker, Black-Box oder Power-Box
• Eco-Tuning oder Ökotuning
• 10-Cent-Tuning
• Gaspedaltuning

1. Neuprogrammierung des Steuerungschips

Der Chip des Steuerungsgeräts wird bei dieser Tuningmethode komplett umprogrammiert. Die neuen Daten werden per Kabelzugang über die sogenannte ODB-II-Schnittstelle in das Gerät übertragen. Dazu müssen zunächst die Originaldaten aus dem Gerät herausgelesen und entsprechend geändert werden. Je nach Fahrzeug sind hierfür verschiedene Modifikationen möglich. Die Originalprogrammierung ab Werk wird durch eine Angepasste ersetzt. Dieser Vorgang wird bei Tunern als Flashing bezeichnet. Das Steuerungsgerät des Fahrzeugs kann jederzeit auch wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückprogrammiert werden. Die Steuerungschip-Neuprogrammierung ist die einfachste Fahrzeugtuning-Methode. Auch die Kosten halten sich in einem vertretbaren Rahmen. Der Preis variiert zwischen 300 und 1.000 Euro.

2. Austausch des Steuerungschips

Erst seit dem neuen Jahrtausend wurden alle Pkw mit einem modernen Steuergerät inklusive ODB-II-Schnittstelle versehen. Die meisten Fahrzeuge, die vor dieser Zeit vom Band liefen, wurden mit Speicherkarten versehen, die nicht überschrieben werden konnten. Wer ein älteres Automodell dennoch tunen lassen möchte, sollte einen Profi beauftragen. Dieser lötet den Ursprungschip aus dem Steuergerät heraus und ersetzt diesen durch ein neues IC. Die neuen Daten werden dann auf den Chip übertragen.

Im Vergleich zur Neuprogrammierung ist der Austausch eines Steuerungschips etwas teurer. Der Kunde muss nicht nur für die Neuprogrammierung aufkommen, sondern auch für den neuen Chip und die Lötarbeiten.

Fehlerhaft eingelötete Chips sowie unsaubere Lötarbeiten können übrigens einen kapitalen Motorschaden verursachen.

3. Zwischenstecker, Black-Box oder Power-Box

Diese Form des Tunings gilt als besonders kostengünstig. Der Chip des Steuerungsgeräts wird weder ausgetauscht noch neu programmiert. Stattdessen wird eine Black-Box zwischen der Einspritzung und dem Motorsteuergerät eingebaut. Der Zwischenstecker beeinflusst die Messwerte der Sensoren und sorgt dafür, dass falsche Sensorenwerte an das Steuergerät weitergeleitet werden. Die Folge ist eine Erhöhung der Kraftstoffzufuhr.

Der Preis für eine Power-Box bewegt sich zwischen 15 Euro und einigen Hundert Euro. Der Einbau dauert etwa 10 Minuten.

4. 10-Cent-Tuning

Das 10-Cent-Tuning ist eine andere Variante der Black-Box oder Power-Box und sorgt für eine höhere Kraftstoffzufuhr bei Turbodiesel-Fahrzeugen mit Direkteinspritzung. Bei dieser Tuningmethode wird zwischen dem Motorsteuergerät und dem Temperaturgeber der Zwischenstecker eingesetzt. Auch hier werden dem Chip des Steuerungsgerätes falsche Werte übermittelt und eine Steigerung der Motorleistung verursacht.

5. Eco-Tuning oder Ökotuning

Beim Eco-Tuning wird durch die Modifizierung des Steuerungschips die Motorelektronik so beeinflusst, dass der Kraftstoffverbrauch um etwa acht bis 14 Prozent gesenkt wird. Beeinflusst werden dabei das Drehmoment und der Einspritzzeitpunkt, nicht aber die Motorleistung.

6. Gaspedaltuning

Das Gaspedal eines Neufahrzeugs ist mit einem Pedalwertgeber verbunden. Der Pedalwertgeber ist mit einem Sensor versehen, der die Position des Gaspedals misst und diese mittels eines digitalen Signals an das Steuergerät übermittelt. Der eingebaute Chip verarbeitet die eingegangenen Informationen und sorgt im Anschluss für eine Reduzierung der Motorleistung. Je nach Fahrverhalten des Fahrzeugführers kann der Kraftstoffverbrauch um bis zu 15 Prozent gesenkt werden.

Es gibt eine Vielzahl an Tuningmöglichkeiten, um die Motorleistung und den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs zu verbessern. Das Chiptuning ist hierfür eine mögliche Wahl. Bei einer fehlerhaften Modifikation eines Pkw kann ein Motorschaden hervorgerufen werden. Hobby-Schrauber mit wenig Erfahrung sollten nicht selbst Hand anlegen, sondern eine Werkstatt aufsuchen. KFZ-Profis suchen meist eine Hobby-Werkstatt und nehmen dort die Umbauten selbst vor. Das Zubehör für das Chiptuning finden Tuning-Fans u.a. im Internet. Bei der Wahl der Bausätze ist es wichtig darauf zu achten, dass diese mit einem Gutachten versehen sind. Im Anschluss an das Chiptuning müssen die modifizierten Bauteile z.B. vom TÜV oder der DEKRA einzeln abgenommen werden. Zusätzlich zur Leistungsüberprüfung und der Überprüfung der Bremsanlage werden ein Abgasgutachten und ein fahrwerktechnisches Gutachten erstellt. Sind alle Bausätze einwandfrei, wird dem Fahrzeugbesitzer eine Bescheinigung ausgehändigt, und die Modifikationen können dann von der Zulassungsstelle in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Alle Leistungsänderungen müssen zudem umgehend der KFZ-Versicherung gemeldet werden.

Der Artikel "Chiptuning – die beliebtesten Tuningarten im Überblick" wurde am 27.07.2015 in der Kategorie News von Redaktion mit den Stichwörtern Chiptuning – die beliebtesten Tuningarten im Überblick, News, veröffentlicht.

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