Studie

Ur-Bulli unter Strom

23. März 2020, 12:41 Uhr
Lars Wallerang
Volkswagen legt den alten VW-Bus wieder auf - aber als Elektrofahrzeug. Damit ist der neue e-Bulli eine Mischung aus Oldtimer und Hightech-Mobil.


Volkswagen legt den alten VW-Bus wieder auf - aber als Elektrofahrzeug. Damit ist der neue e-Bulli eine Mischung aus Oldtimer und Hightech-Mobil.

Zunächst handelt es sich bei diesem Modell nur um eine Studie. Der mit den Antriebskomponenten aktueller Volkswagen Elektrofahrzeuge ausgestattete Bulli basiert auf einem 1966 produzierten und aufwendig restaurierten T1 Samba-Bus, der zuvor 50 Jahre lang in Kalifornien unterwegs war.

Als Bühne für die Weltpremiere sollte die Techno-Classica 2020 dienen. Da die Veranstaltung verschoben wurde, präsentiert VW die Fakten zum Fahrzeug nun virtuell in Wort und Bild.

Bei der Entwicklung des e-Bullis bildeten Ingenieure und Designer von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) ein Team mit den Antriebsexperten von Volkswagen Group Components und dem auf Elektroauto-Umbauten spezialisierten Unternehmen eClassics. Fest stand von Beginn an: Mit dem e-Bulli sollte ein T1 entstehen, der die aktuellen E-Antriebskomponenten des Volkswagen Konzerns nutzt. Dieser Plan wurde jetzt mit der Studie umgesetzt.

Der 32 kW/44 PS starke Vierzylinder-Boxermotor wich einem lautlosen Elektromotor mit 61 kW/83 PS. Schon der Leistungsvergleich der Motoren macht faktisch klar, dass die Studie eine völlig neue Antriebscharakteristik zeigt, da der E-Motor nahezu doppelt so stark wie der Boxer ist. Mehr noch: Mit einem maximalen Drehmoment von 212 Newtonmeter bietet der neue Antrieb mehr als die zweifache Kraft des ursprünglichen T1-Motors von 1966 (102 Newtonmeter).

Das maximale Drehmoment steht zudem - typisch für E-Motoren - sofort zur Verfügung. Und das verändert alles. Nie zuvor fuhr sich ein "offizieller" T1 so kraftvoll wie dieser e-Bulli. Er wird dabei zu einem in dieser Art neuen, lautlosen Cruiser, der die Faszination des emissionsfreien Antriebs mit dem unvergleichlichen Stil eines klassischen Bullis verbindet.

Die Kraftübertragung erfolgt mittels 1-Gang-Getriebe. Gekoppelt ist dieses Antriebssystem an den nun zwischen dem Fahrer- und Beifahrersitz angeordneten Schalthebel. Die Wählstufen der Automatik (P, R, N, D, B) werden neben dem Wählhebel angezeigt. In Stufe B kann der Fahrer den Grad der Rekuperation - der Energierückgewinnung beim Bremsen - variieren. Als Höchstgeschwindigkeit erreicht der e-Bulli 130 km/h (elektronisch abgeregelt). Mit dem ursprünglichen Antrieb kam der T1 auf eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h.

Wer jetzt vom neuen e-Bulli elektrifiziert wurde, kann sich seinen Traum vom lokal emissionsfrei fahrenden T1 bei eClassics erfüllen. Angeboten wird der T1-Umbau dort zu Preisen ab 64.900 Euro inklusive der neu entwickelten Vorder- und Hinterachse. Auch T2- und T3-Umbauten sind bei eClassics zu haben.

Der Artikel "Ur-Bulli unter Strom" wurde am 23.03.2020 in der Kategorie New Mobility von Lars Wallerang mit den Stichwörtern Studie, Elektroauto, Transporter, Bus, Oldtimer, New Mobility, veröffentlicht.

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