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Ford Mustang Geiger GT 820: Fury auf Crystal Meth

1. April 2016, 17:58 Uhr
Thomas Schneider
Reifen Autoteile
Ponys sind possierliche Tiere, doch Pony-Cars sind mitunter überhaupt nicht niedlich und schon gar nicht handzahm. Bestes Beispiel ist der neue Ford Mustang GT 820. Geigercars aus München verwandelt das Ur-Viech dieser in den USA entstandenen Fahrzeuggattung durch eine extreme Leistungskur und eine Rundum-Carbonverspoilerung in ein Biest auf Rädern - Fury auf Crystal Meth quasi.


Ponys sind possierliche Tiere, doch Pony-Cars sind mitunter überhaupt nicht niedlich und schon gar nicht handzahm. Bestes Beispiel ist der neue Ford Mustang GT 820. Geigercars aus München verwandelt das Ur-Viech dieser in den USA entstandenen Fahrzeuggattung durch eine extreme Leistungskur und eine Rundum-Carbonverspoilerung in ein Biest auf Rädern - Fury auf Crystal Meth quasi.

Dem 5,0-Liter-V8 des Rennpferdes mit serienmäßig 310 kW/421 PS hilft der US-Car-Spezialist mit einem Kompressor auf die Sprünge. Dazu kommen ein neuer Ladeluftkühler, Feinschliff an Motorblock und Kurbelwelle sowie geschmiedete Kolben und Stahl-Pleuel. Das Resultat sind beeindruckende 603 kW/820 PS bei 7.300/min und ein brachiales maximales Drehmoment von 760 Newtonmeter bei 6.500/min. Deftig ist auch der Preis für die Aufrüstung des V8: Inklusive der notwendigen neuen Motorkühlung belaufen sich die Kosten allein dafür auf 34.600 Euro. (Basispreis Ford Mustang GT Fastback: 43.000 Euro)

Dafür steigt der Mustang nach der Sonderbehandlung aber auch in die Liga der Supersportler auf. 3,6 Sekunden hat Geigercars für den Standard-Sprint auf 100 km/h gemessen, die erreichte Höchstgeschwindigkeit mit 330 km/h. "Er könnte noch schneller", sagt Tuning-Papst Karl Geiger, "aber bei dem Tempo habe ich den Fuß vom Gas genommen". Und auch in puncto Beschleunigung bildet nicht der Motor, sondern die Traktion des Hecktrieblers mit Sechsgang-Schaltgetriebe den limitierenden Faktor.

Die akustische Untermalung übernimmt beim GT 820 eine Edelstahl-Sportauspuffanlage inklusive Klappensteuerung zum Preis von 3.900 Euro. Für die Negativ-Beschleunigung sorgt eine 6-Kolben-Bremsanlage von Brembo, dazu kommen ein 3,73er Torsen-Sperrdifferenzial und ein Geiger-Sportfahrwerk für 1.950 Euro als weitere erlesene Zutaten.

Und auch bei der Optik legt der Tuner Hand an. Eine Sonderlackierung für 5.900 Euro und ein hauseigenes Carbon-Bodykit für 8.900 Euro verleihen dem äußerst grimmig dreinschauenden Mustang eine ganz eigene Note. An den Flanken kommen neue Schweller zum Einsatz, eine Ducktail-Spoilerlippe und ein Diffusor am Heck komplettieren den martialischen Auftritt des GT 820. Abgerundet werden die Retuschen durch schwarze Schmiederäder in der Dimension 8,5x20 Zoll vorn und 10x20 Zoll an der Hinterachse. Der Komplettradsatz mit Michelin-Gummis in 255/35 R20 an der Vorder- sowie 295/30 R20 an der Hinterachse schlägt mit 4.300 Euro zu Buche.

Als Komplettangebot kostet der Ford Mustang Geiger GT 820 stolze 109.450 Euro. Wer das für zu teuer hält, der frage doch einmal bei Porsche, Lamborghini und Co. nach einem Fahrzeug dieser Leistungsklasse. Mit dem doppelten Budget kommt man da kaum aus. Und so kann der sportlich ambitionierte Fahrer die gesparten Euro in Superbenzin investieren, davon schluckt das erstarkte Rennpferd naturgemäß reichlich. Im Schnitt und laut Norm sind es rund 14 Liter je 100 Kilometer (328 g CO2/km), bei Vollgas-Orgien ist eher der doppelte Wert realistisch.

Thomas Schneider

Der Artikel "Ford Mustang Geiger GT 820: Fury auf Crystal Meth" wurde am 01.04.2016 in der Kategorie News von Thomas Schneider mit den Stichwörtern Sportwagen, Tuning, Neuheit, News, veröffentlicht.

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