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Test: Grundig GCB-1 - Großer Name, solide Technik

30. April 2024, 15:56 Uhr
Rudolf Huber/SP-X 7
7Test: Grundig GCB-1 - Großer Name, solide Technik
Pedelec mit großem Namen: Das Grundig GCB-1 zuverlässiger und solider Begleiter für alle Tage Foto: SP-X/Rudolf Huber
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Unter dem Markennamen Grundig vertreibt die in Heusenstamm ansässige Teknihall Service GmbH (THS) mittlerweile drei Pedelec-Modelle. Wir haben den Erstling ausführlich getestet.

Der Name Grundig hat seinen einstigen Glanz längst verloren, nach dem Niedergang des Wirtschaftswunder-Imperiums von Max Grundig, das 2003 in der Insolvenz endete, blieb von der einst weltberühmten Radio-, Plattenspieler- und Autoinfotainment-Marke nur noch wenig übrig. Die Lizenz für den Markennamen mit großer Vergangenheit hat sich THS gesichert. Ihr Ziel: Sie will qualitativ hochwertige Pedelecs zu vergleichsweise günstigen Preisen anbieten. Ob das gelingt, soll der Test des E-Citybikes GCB-1 zeigen.

Rein äußerlich scheint der Plan der Radlbauer schon mal aufzugehen. Das GCB-1 wirkt rundum solide und ansehnlich, verzichtet aber komplett auf optische Finessen: So sieht heute ein E-Bike für den Alltag in der Stadt und gelegentliche Ausflüge in die freie Wildbahn aus. Das Testgerät in schickem Lichtgrau (zu haben ist es auch noch in Eisblau und Schwarz) ist ein solides Angebot, es will nicht etwas vorgaukeln, was es nicht ist. Auf den ersten Blick fallen der verstellbare Lenkervorbau, der leicht geschwungene, bequeme Lenker und die gefederte Sattelstütze unter dem Selle Royal-Sattel auf: Diese Zutaten sind nicht unbedingt Standard und sorgen für individuell einstellbaren Komfort auch auf längeren Touren.

Und mit dem Grundig-Pedelec darf das Ziel durchaus etwas weiter entfernt sein. Rund 120 Kilometer Reichweite verspricht der Hersteller wegen des herausnehmbaren Akkus mit ordentlichen 540 Wattstunden (Wh). Realistisch sind nach unseren Erfahrungen an die 80 Kilometer, wenn es zwischendurch auch mal aufwärts geht und der Bafang-M410-Mittelmotor zeigen muss, was sich mit seinem Drehmoment von bis zu 80 Newtonmetern (Nm) so alles anfangen lässt. Der Stromantrieb zieht, gesteuert durch einen gut funktionierenden Drehmomentsensor, kräftig durch, wird nur unter Last überhaupt hörbar. In Kombination mit den kleinsten der neun verfügbaren Gänge der Shimano-Kettenschaltung verlieren jedenfalls auch sehr steile Steigungen komplett ihren Schrecken.

Die hydraulischen Tektro-Scheibenbremsen erledigten im Testbetrieb ihre Arbeit zur vollen Zufriedenheit. Die SR Suntour-Federgabel vorne lässt sich aufs Gewicht der Pilotin oder des Piloten einstellen. Allzu schwer sollte die oder der allerdings nicht sein, denn Grundig gibt das zulässige Gesamtgewicht inklusive Gepäck mit nur 122 Kilo an. 28 Kilo wiegt allerdings schon das 28-Zoll-Pedelec mit seinem komfortablen Tiefeinsteiger-Rahmen. Wenn dann auch noch die maximale Last des Gepäckträgers von 25 Kilo genutzt wird, darf der Mensch im Sattel gerade noch 69 Kilo wiegen.

Was sonst noch auffiel am schon in Unterstützungsstufe zwei munter mitschiebenden Grundig GCB-1: Die Bedienung mit der simplen Bafang-Remote ist sehr einfach, die Stabilität des Rahmens auch beim schnellen Bergabfahren vertrauenerweckend. Die ordentliche Beleuchtung ist vorne wie hinten an den Akku angeschlossen und die ergonomisch geformten Lenkergriffe sorgen für eine Entlastung der Handgelenke. Insgesamt präsentiert sich das Grundig-Pedelec als zuverlässiger und solider Begleiter für alle Tage. Es ist ein überzeugend ehrliches Angebot, auch wegen seines Preises: Im Rahmen einer Rabattaktion hat Grundig das GCB-1 vorübergehend von knapp 3.000 Euro auf 2.300 Euro reduziert.

Der Artikel "Test: Grundig GCB-1 - Großer Name, solide Technik" wurde am 30.04.2024 in der Kategorie E-Bikes von Rudolf Huber/SP-X mit den Stichwörtern Test: Grundig GCB-1, E-Bikes, veröffentlicht.

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