Volkswagen Touareg

Toyota holt den Nürburgring nach Japan

26. März 2018, 10:38 Uhr
Hans-Robert Richarz/ampnet
In der Nähe der japanischen Millionenstadt Nagoya, knapp 400 Kilometer westlich von Tokyo, hat Toyota kürzlich mit dem Bau eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums begonnen.

In der Nähe der japanischen Millionenstadt Nagoya, knapp 400 Kilometer westlich von Tokyo, hat Toyota kürzlich mit dem Bau eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums begonnen. Umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro will sich das Unternehmen die gewaltige Anlage kosten lassen, die auf rund 650 Hektar Platz für elf separate Teststrecken bietet. Eine davon wird Abschnitte eines der berühmtesten Grand Prix-Kurse der Welt kopieren, denn für sie stand der Nürburgring aus der Eifel Pate, wie jetzt die englischsprachige japanische Zeitung ,,Nikkei Asian Review" berichtete.

Die elf Parcours werden verschiedene Fahrbedingungen reproduzieren, um sicherzustellen, dass zukünftige Fahrzeuge die unterschiedlichen Vorschriften und Anforderungen erfüllen, die in den verschiedenen Ländern rund um den Globus gelten. Auf dem Pseudo-Nürburgring wollen die japanischen Ingenieure Lenk- und Bremsverhalten sowie weitere wichtige Fahrfunktionen unter härtesten Bedingungen testen. Dafür reicht ihnen allerdings eine Streckenlänge von 5,3 Kilometern, während die Nordschleife des echten Rings insgesamt 22,8 Kilometer, der kleinere Formel 1-Kurs 5,1 Kilometer umfasst.

Dennoch wird die Japan-Version der grünen Hölle - so nannte der dreimalige Formel 1-Weltmeister Jacky Steward einst die furchteinflößende und unbarmherzige Strecke durch die Eifelwälder - ähnlich anspruchsvolle Herausforderungen an Fahrer und Auto stellen wie das deutsche Vorbild. Nicht nur die schnellen und langsamen Kurven, auch die für den Nürburgring so typischen abrupten Höhenunterschiede tauchen in der Kopie auf. Das neue Testgelände soll 2023 mit 3300 Mitarbeitern voll funktionsfähig sein. Toyota plant, die Mitarbeiterzahl nach und nach auf 3850 zu erhöhen.

Der größte Automobilhersteller Japans und nach VW der zweitgrößte der Welt will bis 2030 den jährlichen Absatz von Elektro- und Hybridautos auf mindestens 5,5 Millionen Einheiten steigern. Für die bis dahin notwendigen Entwicklungen reichen die bestehenden Testeinrichtungen nicht mehr aus. Die neuen Teststrecken werden die jüngsten von Toyota in Japan sein, nachdem das Unternehmen 1984 auf der nördlichen Insel Hokkaido ein Testgelände eröffnet hatte. Der Autohersteller plant, diesen Standort für Fahrversuche bei winterlichen Verhältnissen zu nutzen und bestehende Prüfgelände in Nachbarschaft des neuen Projekts für Technologien der nächsten Generation zu reservieren. Auf dem neuen Forschungs-und Entwicklungszentrum mit dem Nürburgring à la Japan werden hauptsächlich Fahrzeuge getestet, die in naher Zukunft auf den Markt kommen sollen. (ampnet/hrr)

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