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Reifen: Schwimm nicht auf, wenn der Regen fällt

25. Juli 2014, 10:42 Uhr
Lars Döhmann (vm)
Aquaplaning treibt Autofahrern vor Schrecken den Angstschweiß in die Handflächen - selbst wenn es gut geht.

Aquaplaning treibt Autofahrern vor Schrecken den Angstschweiß in die Handflächen - selbst wenn es gut geht. Dieses Aufschwimmen der Autoreifen kann in jeder Jahreszeit auftreten. Ob im milden Winter, einem wechselhaften Frühjahr, im verregneten Sommer oder dem trüben Herbst: Jederzeit können ergiebige Regenfälle für viel Wasser auf der Straße sorgen und damit die sogenannte "Wasserglätte" entstehen lassen, wodurch der Reifen aufschwimmt und das Fahrzeug damit unlenkbar wird.

Doch Autofahrer können der Gefahr wirkungsvoll begegnen; für Motorradfahrer gilt das Gleiche. Zwei Hauptfaktoren führen dazu, dass sich ein Wasserkeil unter den Reifen schiebt, damit den Kontakt zur Fahrbahn abreißen lässt. Zum einen ist die Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor. Hier gibt es nur eine allgemeine Formel und keinen festen Grenzwert: Je höher das Tempo ist, desto eher entsteht Aquaplaning. Denn ein Reifen kann eben nur eine bestimmte Menge Wasser aufnehmen und verdrängen.

Das zweite Einflusselement ist die Profiltiefe. Neue Pkw-Reifen haben etwa 7,5 Millimeter bis neun Millimeter Profiltiefe. Doch mit zunehmender Laufleistung verschleißt der Reifen und die Profiltiefe nimmt ab. Ab drei Millimetern wird es kritisch und die Gefahr von Aquaplaning steigt dramatisch an. Dann reicht schon eine kleine Pfütze, um den Fahrbahnkontakt zu unterbrechen. Bei der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern sollten die Alarmglocken bereits läuten, wenn dunkle Regenwolken am Horizont auftauchen. Für Autofahrer ist es daher angeraten, immer über den aktuellen Zustand Pneus informiert zu sein.

Neben einer angepassten Geschwindigkeit und ausreichender Profiltiefe sorgen auch die richtigen Reifen für Schutz. "Seit 45 Jahren, also seit 1969, stellt zum Beispiel der Reifenhersteller Uniroyal spezielle Regenreifen her", erklärt Oliver Woidtke. "Spezialisten für nasse Fahrbahnen gibt es als Sommer- und Winterreifen für Pkw, Vans und SUVs in sehr großer Auswahl." Für den Sommerreifen RainSport 3 haben sich die Entwickler etwas ganz besonderes ausgedacht. Es nennt sich "Shark Skin Technology" und spielt auf die spezielle Gestaltung der Profilrillen an. Die sieht aus wie die etwas geschuppte Haut von Haifischen und fördert die Wasserableitung zur Verbesserung der Aquaplaning-Sicherheit. Das Profil ist nicht nur strömungsoptimiert, sondern auch asymmetrisch: tiefe, breite Rillen mit einer stabilen Außenschulter und einem offeneren, Wasser ableitenden Profil an der Innenseite.

Der RainSport 3 ist nicht laufrichtungsgebundenen. Wichtig ist aber: Der Hersteller gibt mit dem Montagehinweis "outside" (Außenseite) eine Empfehlung zur Optimierung der Reifeneigenschaften mit auf den Weg. Ist der Reifen aber entsprechend "richtigherum" auf der Felge montiert, kann er auf jeder Radposition verbaut werden. Eine Montage der Reifen entgegen der Empfehlung bringt dagegen die besonderen Leistungsvorteile des asymmetrischen Profils nicht zur Geltung, ist jedoch mit keinem Sicherheitsrisiko verbunden. Im Test bei Auto Bild allrad erhielt der Rain Sport 3 das Urteil "gut", auto motor und sport kam zur Bewertung "empfehlenswert".

Der Artikel "Reifen: Schwimm nicht auf, wenn der Regen fällt" wurde am 25.07.2014 in der Kategorie Reifen von Lars Döhmann (vm) mit den Stichwörtern Reifen, Sicherheit, Ratgeber, Reifen, Autoreifen, Motorradreifen, NFZ-Reifen, Sommerreifen, Winterreifen veröffentlicht.

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