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ADAC-Umfrage: Elterntaxis mehrheitlich in der Kritik

6. September 2024, 11:56 Uhr
Solveig Grewe
ADAC-Umfrage: Elterntaxis mehrheitlich in der Kritik
mid Groß-Gerau - Der gemeinsame Schulweg zu Fuß ist gut für die Konzentrationsfähigkeit im Unterricht, die körperliche Fitness und das Sozialverhalten der Kinder. ADAC Stiftung
Jedes vierte Grundschulkind legt seinen Schulweg zumeist im Elterntaxi zurück. Das ist das Ergebnis der Umfrage 'Sicherer Schulweg' der ADAC Stiftung. Dass Elterntaxis auf diesem mehrheitlich als sicher eingestuften Schulweg unnötige Gefahren heraufbeschwören, ist die größte Kritik der Eltern, deren Kinder zur Schule gehen, rollern oder radeln.


Jedes vierte Grundschulkind legt seinen Schulweg zumeist im Elterntaxi zurück. Das ist das Ergebnis der Umfrage "Sicherer Schulweg" der ADAC Stiftung. Dass Elterntaxis auf diesem mehrheitlich als sicher eingestuften Schulweg unnötige Gefahren heraufbeschwören, ist die größte Kritik der Eltern, deren Kinder zur Schule gehen, rollern oder radeln.

Vor allem das höhere Verkehrsaufkommen, dass durch das Bringen und Abholen der Kinder vor den Schulen entsteht, sieht die Mehrheit der Eltern kritisch. 62 Prozent finden, dass vor Schulbeginn und nach Schulende zu viele Autos in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes sind. 56 Prozent sagen, dass durch Elterntaxis gefährliche Verkehrssituationen entstehen. Fast ebenso viele Befragte wünschen sich räumlich abgetrennte Hol- und Bringzonen für Elterntaxis (55 Prozent).

Laut der Umfrage der ADAC Stiftung bringen im Frühjahr und Sommer 23 Prozent der Eltern ihr Kind während der Grundschulzeit mindestens 3- bis 4-Mal pro Woche mit dem Pkw zur Schule. Im Herbst und Winter erhöht sich der Anteil auf 28 Prozent. Über alle Schulformen hinweg beträgt der Anteil der Schüler, die zumeist von den Eltern zur Schule gefahren werden, 17 Prozent in den helleren und 21 Prozent in den dunkleren Jahreszeiten.

Nur elf Prozent derjenigen Eltern, die ihre Kinder regelmäßig mit dem Auto zur Schule fahren, tun dies aus Gründen der Verkehrssicherheit. Wesentlich häufiger als Gründe für den elterlichen Hol- und Bringservice angeführt werden Anschlusstermine des Kindes (39 Prozent), schlechtes Wetter (38), Schule liegt auf dem Arbeitsweg (30), Zeitaufwand des Kindes (23) und Bequemlichkeit (18).

Mobilitätsexperten sprechen sich dafür aus, Kinder selbstständig zur Schule oder zur Haltestelle gehen, rollern oder radeln zu lassen: "Gespür für den Straßenverkehr und seine Gefahren entwickeln Kinder als aktive Teilnehmer, nicht auf der Rückbank eines Autos. Der Fußweg oder die Fahrt mit dem Rad zur Schule sind ein wichtiges tägliches Training, um sich sicher und eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen", sagt Christina Tillmann, Vorstand der ADAC Stiftung. Zudem habe es positive Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit im Unterricht, die körperliche Fitness und das Sozialverhalten der Kinder, wenn sie den Weg gemeinsam mit anderen Schülern zurücklegen.

Am meisten Angst um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg haben Eltern vor Verkehrsrowdys oder wegen möglicher Unachtsamkeiten anderer Verkehrsteilnehmer. 43 Prozent teilen diese Sorge. Es folgen allgemeine Sorgen um das Kind und mangelndes Vertrauen in die Verkehrssicherheit des Schulwegs (jeweils 26 Prozent). 20 Prozent der Eltern befürchten, dass ihr Kind nicht richtig aufpasst oder Verkehrssituationen nicht richtig einschätzt.

Mögliche Ablenkung ihres Kindes durch das Smartphone schätzen Eltern ebenfalls als Risiko ein. 62 Prozent aller Kinder haben ein Smartphone auf dem Schulweg dabei, und bei mehr als jedem vierten Kind von ihnen wissen Eltern, dass es dadurch schon mal zu brenzligen Situationen gekommen ist (26 Prozent). Eltern von Grundschulkindern berichten sogar zu 43 Prozent von gefährlichen Situationen aufgrund von Ablenkung durch Smartphones.

Zum Schuljahresbeginn startet die ADAC Stiftung ihre bundesweite Kampagne "Sicher zu Fuß zur Schule". Ziel der Plakatkampagne und zahlreichen Social Media Aktionen ist es, das verantwortungsbewusste Verhalten aller Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr zu fördern.

Der Artikel "ADAC-Umfrage: Elterntaxis mehrheitlich in der Kritik" wurde am 06.09.2024 in der Kategorie News von Solveig Grewe mit den Stichwörtern Umfrage, Schulweg, Verkehr, Kinder, Elterntaxi, Sicherheit, Kampagne, News, veröffentlicht.

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