Ratgeber

Kostengünstige Blechverarbeitung in Polen: Deutsche Autobauer auf günstige Zulieferer angewiesen

6. Mai 2024
Redaktion
Kostengünstige Blechverarbeitung in Polen: Deutsche Autobauer auf günstige Zulieferer angewiesen
@ Bild von Bruno auf Pixabay (CC0-Lizenz)
Mit dem Vormarsch der Elektromobilität erhalten deutsche Autobauer immer mehr Konkurrenz aus China. Neue Marken betreten die Branche und versuchen vom Umschwung im Pkw-Sektor zu profitieren. Damit erhöht sich natürlich auch der Kostendruck in der Fertigung. Zwar gelten Audi, Mercedes und Co. als Qualitätsprodukt – der Druck innerhalb der Branche wird aber dennoch größer.

Kostenfaktor Deutschland: Die Produktion hierzulande ist nicht günstig

Die deutsche Automobilindustrie ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Bundesrepublik. Jedoch ist ein Werk in Deutschland nicht günstig. Die Lohnnebenkosten sind hoch und das macht sich letzten Endes auch im Endpreis bemerkbar. Ein Weg, der Kostenspirale zu entkommen, ist das Outsourcing. In der Automobilbranche ist die ausgelagerte Produktion ohnehin gang und gäbe. Für ein einzelnes Fahrzeug werden zahlreiche Bauteile benötigt. Hier greift mittlerweile ein großes Zahnrad ineinander. Die Blechverarbeitung in Polen durch Merkson oder die Kunststofffertigung in China sind dabei längst zur Normalität geworden. Würden alle rund 10.000 Einzelteile für ein Auto nach wie vor in Deutschland produziert werden, könnten sich Normalverdiener kaum noch einen deutschen Wagen leisten.

Effizienz ist gefragt

Trotz der kostengünstigen Blechverarbeitung in Polen und der Herstellung anderer Bauteile im Ausland ist in der Fertigung höchstmögliche Effizienz gefragt. Mensch und Roboter arbeiten in der Automobilindustrie daher längst Hand in Hand. Dabei werden repetitive Aufgaben durch Maschinen erledigt. Platz für Fehler ist in der eng getakteten Fertigung nämlich nicht. Auch bei der Lagerung wird gespart. Viele Autobauer setzen auf das Just-in-time-Konzept. Bauteile aus Blech für die Industrie in Polen werden erst am Tag der Weiterverarbeitung geliefert. Vom Lkw geht es dann direkt in die Produktion. Das birgt zwar immer das Risiko eines Stillstands, ist aber grundsätzlich deutlich effizienter. Lagerhaltung ist teuer und die Kosten müssten BMW, VW und Co. letzten Endes auf die Endverbraucher abwälzen.

Qualität darf auch etwas kosten

Es ist nicht zu erwarten, dass die deutschen Autobauer durch die Konkurrenz aus China in den nächsten Jahren enorm unter Druck geraten werden. Qualität darf Geld kosten und das wird sich auch dann nicht ändern, wenn E-Autos neuer Marken auf den Markt kommen. Wichtig ist hierbei vor allem, dass die großen deutschen Konzerne nicht den Anschluss verlieren. Neue Technologien und Antriebsmöglichkeiten können schnell einmal dafür sorgen, dass man im Vergleich zu anderen Herstellern ins Hintertreffen gerät. Eine viel größere Gefahr hingegen könnte der amerikanische Big Player mit einer brandneuen Fabrik in Berlin-Brandenburg werden. Tesla bewegt sich in der Preisklasse von Audi und BMW, ist im Bereich der Elektromobilität aber bereits einige Schritte voraus. Sobald die Elektromobilität in Deutschland noch vermehrt Einzug hält, könnte das die deutschen Marken durchaus enorm unter Druck setzen.

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