Elektroauto

E-Autos im Winter: Nicht nur Nachteile

24. Januar 2022, 10:32 Uhr
Rudolf Huber
E-Autos im Winter: Nicht nur Nachteile
mid Groß-Gerau - E-Autos wie der Volvo XC40 Rechcharge bieten im Winter durchaus auch Vortzeile. Rudolf Huber / mid
Keine Frage: Der Akku eines E-Autos hat es im Winter nicht gerade leicht. Die niedrigen Temperaturen und der intensivere Einsatz von Heizung und Licht haben Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Hier die wichtigsten Hintergründe und Tipps zur richtigen Nutzung des E-Autos im Winter.


Keine Frage: Der Akku eines E-Autos hat es im Winter nicht gerade leicht. Die niedrigen Temperaturen und der intensivere Einsatz von Heizung und Licht haben Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Hier die wichtigsten Hintergründe und Tipps zur richtigen Nutzung des E-Autos im Winter.

"Die Reichweite eines E-Autos kann sich im Winter je nach Autotyp um etwa zehn bis 30 Prozent reduzieren", so ATU-Experte Rene Kleesattel. Die Hauptgründe für diese Reichweitenverluste sind der höhere Energieaufwand für die Heizung sowie der negative Einfluss der Kälte auf die Leitfähigkeit innerhalb der Batterie. "Sind die Batteriezellen kalt, nehmen sie schlechter Energie auf. Dadurch wird die Energierückgewinnung beim Bremsen schwächer. Zudem wird eine zusätzliche Beheizung des Akkupakets notwendig", erläutert Kleesattel. Das erklärt den steigenden Energieaufwand bei niedrigen Temperaturen.

Ein E-Auto hat im Winter aber nicht nur Nachteile - Fahrer profitieren auch vom elektrischen Antrieb. Denn beim Elektroauto kommt warme Luft schnell und ohne Aufwärmphase aus dem Gebläse, fast jedes E-Auto kann auch vorgeheizt werden, bei den meisten Modellen via Handy-App. Das erspart auch das mühsame Eiskratzen. "Ist das Fahrzeug dabei an einen Ladepunkt angeschlossen, wird der Strom dafür aus dem Stromnetz und nicht aus der Batterie entnommen", so der Experte. Neben diesen Komfort-Vorteilen bieten E-Autos durch ihren tiefen Schwerpunkt auch eine gute Kurvenlage und sichere Traktion.

Grundsätzlich sind Akkus anfällig für Kälte. Ist das Batteriepaket während des Ladevorgangs noch nicht erwärmt oder vorkonditioniert, muss mehr Zeit fürs Laden eingeplant werden. Einen Vorteil bietet das Laden in einer Garage, denn dort ist es in der Regel wärmer als draußen. Beim Abstellen sollte stets der Akkustand beachtet werden, denn ein Teil der Restkapazität kann bei niedrigen Temperaturen zunächst nicht genutzt werden.

Zudem gibt es hilfreiche Funktionen, um Batterieleistung und Reichweite trotz Eiseskälte zu optimieren. "Die Nutzung der Sitz- und der Lenkradheizung ist effizienter als die Luftheizung. Serienmäßige oder optional eingebaute Wärmepumpen unterstützen zudem dabei, den Innenraum des Autos stromsparend zu heizen", so Kleesattel. "Möglichst kleine Felgen, für E-Autos geeignete Bereifung und der passende Luftdruck reduzieren den Rollwiderstand und erhöhen die Reichweite."

Schließlich gibt der Experte Entwarnung zur weit verbreiteten Befürchtung, bei winterlicher Kälte im Stau schnell mit leerer Batterie liegenzubleiben. "Moderne E-Autos verbrauchen im Stand bei laufender Heizung gerade einmal zwei bis vier Prozentpunkte Akkustand pro Stunde. Mit ausreichend Strom im Akku kann man also viele Stunden recht komfortabel überbrücken."

Der Artikel "E-Autos im Winter: Nicht nur Nachteile" wurde am 24.01.2022 in der Kategorie New Mobility von Rudolf Huber mit den Stichwörtern Elektroauto, Winter, Ratgeber, New Mobility, veröffentlicht.

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