Luxus

Audi A8 L - darf es etwas mehr sein?

6. Juli 2023, 18:35 Uhr
Mike Neumann 16
16Audi A8 L - darf es etwas mehr sein?
mid Groß-Gerau - Das Facelift vom A8 L ist eine imposante Erscheinung. Mike Neumann / mid
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Der Verbrenner ist noch nicht ganz ausgestorben, in einigen Baureihen verrichtet er weiterhin ungestüm sein Werk. Ein ganz besonderes Exemplar dieser Gattung hatte der Motor-Informations-Dienst (mid) mit dem Audi A8 auf dem Hof stehen. Und nicht den 'normalen' A8, sondern das Facelift des A8 L 60 TFSI quattro.


Der Verbrenner ist noch nicht ganz ausgestorben, in einigen Baureihen verrichtet er weiterhin ungestüm sein Werk. Ein ganz besonderes Exemplar dieser Gattung hatte der Motor-Informations-Dienst (mid) mit dem Audi A8 auf dem Hof stehen. Und nicht den "normalen" A8, sondern das Facelift des A8 L 60 TFSI quattro.

Und wo parkt man den jetzt? Das ist eine der ersten Fragen, die einem in den Sinn kommen, wenn die 5,32 Meter lange und 1,95 Meter breite Luxus-Limousine dann vor der Türe steht. Der vorm Nachbarhaus parkende Handwerker mit seinem Sprinter staunt nicht schlecht, als wir nach dem Messen feststellen, wir ziehen nicht nur gleich, wir überragen ihn sogar in der Länge. Aber wer sich einen A8 L in die Garage stellt, der hat sicher im Voraus entsprechende Maßnahmen ergriffen.

Wir öffnen interessiert die Motorhaube und wir finden keinen Frunk wie bei den meisten heutzutage erhältlichen Fahrzeugen vor, nein, uns springt der riesige V8 TFSI Biturbo-Motor garniert mit vier Ringen ins Auge, er wird übrigens noch von einem 48 V Mild-Hybrid mit Riemenstartergenerator unterstützt. Dadurch lassen sich vier Zylinder abschalten oder das Fahrzeug während der Fahrt auskuppeln, um zu segeln.

Er erzeugt 338 kW/460 PS und schiebt den 2,1 Tonnen schweren Boliden dank Allradantrieb, Achtgang-Automatik und 660 Nm Drehmoment in nur 4,4 Sekunden auf 100 km/h. Länge läuft heißt es schon im Schiffbau, mit seinen 3,13 Metern Radstand beschleunigt der A8 L mühelos und sehr linear auf 250 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Von außen sieht der A8 L auch im Facelift nicht wie der böse Bube aus, er wirkt klassisch zurückhaltend, eher Maßanzug statt Bling-Bling. Technisch wurden die Scheinwerfer auf die aktuellste Technik gehoben, der A8 L kommt mit den neuen Digital Matrix LED Scheinwerfern daher. Ganze 1,3 Millionen Mikrospiegel pro Scheinwerfer können das Licht auf der Straße verteilen und Objekte wie entgegenkommende Fahrzeuge trotz Fernlicht ausblenden, so dass diese sich nicht gestört fühlen.

Die Technik funktioniert ähnlich wie ein schwarz/weiß Beamer, theoretisch könnte man sogar einen Film auf der Straße schauen - in engeren Straßenabschnitten wie zum Beispiel einer Baustelle wird ein Lichtkegel auf die Straße projiziert, der genau anzeigt, wie breit das Fahrzeug ist.

Um in den Innenraum zu gelangen, muss man natürlich die Tür öffnen. Das Aktivfahrwerk fährt dabei den A8 L fünf Zentimeter nach oben, um den Einstieg zu erleichtern, das gleiche passiert auch beim Ausstieg. Das Fahrwerk liefert einige auswählbare Optionen, im "Comfort+"-Modus wirkt der A8 L schon sehr ruhig. Lässt man die Tür nur lässig zufallen, zieht diese sich automatisch komplett zu, "Softclose" schimpft sich diese Funktion.

Trotz seiner Länge wirkt der A8 L recht agil, das liegt an der mitlenkenden Hinterachse, die bis Landstraßengeschwindigkeit aktiv ist und so das Manövrieren enorm erleichtert. Dazu passend das 360 Grad hochaufgelöste Parkassistenzsystem mit Obendrauf-Ansicht.

Das Wichtigste bei einer Luxus-Limousine ist unserer Meinung nach der Innenraum. Um sein Gepäck sicher zu verstauen, stehen im Kofferraum 505 Liter zur Verfügung, die Rücksitzbank lässt sich nicht umlegen, denn trotz seiner Größe ist der A8 L ein Viersitzer. Dies ist den Komfort-Liegesitzen im Fond geschuldet, die pro Mitfahrer mit einem 10,1 Zoll großen Bildschirm ausgestattet sind (abnehmbar und als Tablet nutzbar), einen Ausklapptisch zur Verfügung haben und - wie soll es auch anders sein - mit Massagefunktion glänzen (hinten rechts sogar für die Füße). Für mehr Privatsphäre hat man neben der Privacy-Verglasung noch die Möglichkeit, ein Rollo elektrisch hochzufahren. Über das Ambiente und die verbauten Materialen muss man eigentlich keine Worte verlieren, hier passt einfach alles.

Als Fahrer findet man ein sehr aufgeräumtes Cockpit vor, das Infotainmentsystem reagiert zackig, neben ein paar wenigen Tasten finden sich die meisten Steuerungselemente über Touchdisplays (oben Multimedia und Navigation, unten Klimasteuerung), die aber auch während der Fahrt ein gutes "Klickfeedback" liefern. Das Advanced Soundsystem von Bang & Olufsen ist eine Empfehlung, wenn man gerne länger fährt und dabei Musik hört, 1.920 Watt Leistung verteilen den 3D Sound auf 23 Lautsprecher. Der Digitale Fahrermonitor lässt sich vielseitig anpassen, das Head-up-Display setzt nochmals die Kirsche obendrauf.

Aktuell kommt der A8 L als "A8 L TFSI e" daher, heißt der 4,0 Liter V8 weicht einem 3,0 Liter V6 Aggregat mit Elektrounterstützung und leistet dann sogar etwas mehr, 340 kW/462 PS stehen ihm zur Verfügung.

Um den A8 L am besten zusammen zu fassen ein Zitat der Kollegin: "Schade, dass man nicht gleichzeitig fahren und hinten sitzen kann".

Mike Neumann / mid

Technische Daten Audi A8 L 60 TFSI quattro:

- Länge / Breite / Höhe: 5.320 / 1.945 / 1.488 Meter
- Motor: 4,0 Liter V8 Turbobenziner
- Hubraum: 3.996 ccm
- Leistung: 338 kW/460 PS bei 5.500 U/min
- max. Drehmoment: 660 Nm
- Getriebe: Achtgang-Automatik
- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 4,4 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
- Kraftstoffverbrauch WLTP kombiniert laut Hersteller: 10,7 - 10,8 Liter/100 km (kombiniert)
- C02-Emissionen: 246 - 248 g CO2/km (kombiniert)
- Testwagenpreis: 124.000 Euro

Der Artikel "Audi A8 L - darf es etwas mehr sein?" wurde am 06.07.2023 in der Kategorie Fahrbericht von Mike Neumann mit den Stichwörtern Luxus, Fahrbericht, Praxistest, Limousine, Allrad, Benziner, Sport-Limousine, Verbrenner, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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