Sportwagen

25 Jahre Porsche 911 Generation 996

16. November 2022, 11:14 Uhr
Lars Wallerang 2
225 Jahre Porsche 911 Generation 996
mid Groß-Gerau - Startschuss: Mit dem Porsche 911 GT1 startet bei Porsche 1997 eine neue Sportwagen-Tradition. Porsche
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Ein Vierteljahrhundert Sportwagen-Geschichte: Gemeinsam mit dem Boxster rettet der Porsche 911 mit der internen Generationenbezeichnung 996 vor genau 25 Jahren die Eigenständigkeit der Marke.


Ein Vierteljahrhundert Sportwagen-Geschichte: Gemeinsam mit dem Boxster rettet der Porsche 911 mit der internen Generationenbezeichnung 996 vor genau 25 Jahren die Eigenständigkeit der Marke. Der 996 bricht mit Konventionen, wie das Publikum auf der IAA 1997 bestaunen konnte. Mit Ausnahme des stark modifizierten ikonischen 911-Designs und des Antriebskonzepts ist fast alles neu.

So gibt es nun Wasserkühlung statt Luftkühlung und ein neuartiges Gleichteilekonzept mit dem Boxster der Generation 986. Bis zu den B-Säulen sind die Innenräume des 996 und des Boxsters identisch. Was bleibt, ist das Boxer-Prinzip des Sechszylinder-Motors. Was dazu kommt, ist die Bereitschaft der Entwickler und Designer ganz neue Wege zu gehen.

Es sei an der Zeit gewesen, "alte Zöpfe abzuschneiden", sagt August Achleitner heute. Von 1989 bis 2000 arbeitet er als Leiter der Abteilung "Technische Produktplanung, Fahrzeugkonzepte und Package inklusive Sonderprojekte" und somit als strategischer Chef der 996-Gesamtfahrzeugkonzeption. "Porsche brauchte ein Auto im unteren Preissegment, also Stückzahlen." So sei die Idee mit dem Boxster und dem 996 als Gleichteilekonzept entstanden.

Dass der neue Elfer wie ein Elfer aussehen muss, war klar - welcher Motor im Heck zum Einsatz kommen würde zunächst nicht. "Mit der Motorisierung haben wir herumprobiert, denn die luftgekühlten Zweiventiler waren technologisch in Sachen Emissionen und Leistung am Ende", erklärt der ehemalige Produktplaner. Luftgekühlte Vierventil-Boxer hätten aufgrund diverser nicht in den Griff zu bekommender Wärmenester nicht funktioniert. 1989 steckte versuchsweise sogar ein kompakt bauender V8 im Heck, aber auch diese Idee wurde verworfen. "Und so kamen wir auf wassergekühlte Boxermotoren als Vierventiler."

Für die Optik des 996 ist in den Neunzigerjahren Chefdesigner Harm Lagaaij zuständig. Er erinnert sich, wie überrascht er war von der damals im Automobilbau einmaligen Strategie, einen Mittelmotor-Roadster und ein Heckmotor-Coupe von der Front bis zur B-Säule komplett identisch zu gestalten. Die Aufgabe sei eine echte Herausforderung gewesen. "Aber wir haben das gemeistert, indem wir zunächst viele verschiedene Boxster-996-Pärchen entwarfen." Aus Zeitgründen müssen die Modellierer direkt an 1:1-Modellen arbeiten. Um das Programm zu schaffen, holt Porsche viele Spezialisten an Bord, sodass Lagaaijs Team zeitweise bis zu 80 Mitarbeiter stark ist.

Im April 1998 gesellt sich das Cabriolet zum Coupe - mit einem vollelektrischen Verdeck, das sich in 20 Sekunden aufbaut oder absenkt. In geöffnetem Zustand verschwindet es unter einer Blechkappe, sodass keine Persenning nötig ist. Der 911 GT3, der im Mai 1999 auf den Markt kommt, entsteht eher zufällig: Weil sich das Motorsportreglement ändert, baut Porsche einen 360 PS starken Ableger des 911 als Homologationsfahrzeug für die Straße und als Nachfolger des 911 Carrera RS.

Im Modelljahr 2002 wird die Generation 996 überarbeitet. Der Hubraum wächst auf 3.596 ccm, die Kraft steigt auf 320 PS. Neu zur Familie stößt der 911 Targa sowie das 911 Carrera 4S Coupe mit der breiten Karosserie des 911 Turbo. 2003 folgt die offene 4S-Version. Noch nie gab es so viele Varianten eines 911 wie bei der Generation 996. Porsche verkauft insgesamt etwa 175.000 Exemplare.

Der Artikel "25 Jahre Porsche 911 Generation 996" wurde am 16.11.2022 in der Kategorie Neuheiten von Lars Wallerang mit den Stichwörtern Sportwagen, Historie, Reportage, Vorstellung, veröffentlicht.

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