Praxistest

Dem die Stunde schlägt - Audi RS 3

4. August 2022, 17:00 Uhr
Solveig Grewe 6
6Dem die Stunde schlägt - Audi RS 3
mid Soest - Mit dem Audi RS 3 zeigt Audi Sport noch einmal, welches Potenzial in dem legendären Fünfzylinder der Marke steckt. Solveig Grewe / mid
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Das Aus für den Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035 ist so gut wie besiegelt. Angesichts der aktuell fast ausschließlich in Richtung Elektromobilität laufenden Entwicklungen könnte der Straßensportler Audi RS 3 mit dem formidablen Fünfzylinder unter der Haube zum begehrten Sammlerstück werden. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat sich von den alltagstauglichen Talenten der dritten Generation des RS 3 Sportback überzeugen können.


Das Aus für den Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035 ist so gut wie besiegelt. Angesichts der aktuell fast ausschließlich in Richtung Elektromobilität laufenden Entwicklungen könnte der Straßensportler Audi RS 3 mit dem formidablen Fünfzylinder unter der Haube zum begehrten Sammlerstück werden. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat sich von den alltagstauglichen Talenten der dritten Generation des RS 3 Sportback überzeugen können.

Zur Rettung des Planeten vor der sich abzeichnenden Klimakatastrophe können die 400 PS des legendären 2,5 Liter Fünfzylinders in der schärfsten Variante des A 3 nun wahrhaft nicht beitragen. Wählt man aber das "efficiency" genannte Fahrprogramm, lässt sich in dem 1,6 Tonnen schweren Ingolstädter Kompaktsportler zumindest streckenweise "segelnd" der Kraftstoffverbrauch reduzieren.

Das hilft, die Sozialakzeptanz zu erhöhen und entlastet bei einem Verbrauch von durchaus realisierbaren neun Litern auf 100 Kilometer den Geldbeutel. Doch der grimmig schauende RS 3 kann und will auch anders. Nach kräftigem Druck auf das Gaspedal widersetzt er sich während der Zündreihenfolge 1-2-4-5-3 mit einem bösen, aber die Sinne betörenden Motorensound aus der optionalen RS-Sportgasanlage jedem Gedanken an die Vernunft. Ein Appell an die Gutmütigkeit der hernach aufgeweckten Nachbarn.

Ein Hauch von Rennwagenatmosphäre kommt für Fahrer und Beifahrer in ihren RS-Sportsitzen auf, die fest halten, ohne einzuzwängen. Das unten abgeflachte Sportlenkrad mit einer 12-Uhr-Markierung als optische Lenkradeinstellung liegt gut in der Hand, auf der rechten Speiche sitzt die "RS Mode" Taste für die ambitioniertere Abteilung der insgesamt sieben verfügbaren Fahrmodi.

Neben Efficiency, Comfort, Auto, Dynamic und RS Individual sollen RS Performance alle Systeme auf scharfen Vortrieb und Torque Rear die Neigung des Allradlers zum Untersteuern mildern. Bei dieser Einstellung werden bis zu 1.750 Newtonmeter an das rechte oder linke Hinterrad geschickt und erlauben so Drifts oder Quertänze durch eine Kurve. Auf öffentlichen Straßen sollte man besser die Finger von diesem Fahrprogramm lassen.

Im RS Performance Modus scharren die 400 Pferde unter der Haube jetzt ungeduldig mit den Hufen. Ein beherzter Druck auf das Gaspedal und der Spurt von 0 auf 100 km/h ist in 3,8 Sekunden erledigt. Mit dem RS-Dynamikpaket plus inklusive Keramikbremsen an Bord kann die eigentlich abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h bis auf die Spitze von 290 km/h hochgetrieben werden.

Die Siebengang-Automatik legt ihren zackigsten Stechschritt ein und dreht die Gänge entsprechend rauf und runter, während sich der Ingolstädter gut ausbalanciert durch die kurvigen Landstraßen des Sauerlands feuern lässt, frei von Härte und ohne hibbelig zu werden. Wenn es doch mal eng wird, packen die groß dimensionierten Keramik-Bremsen beherzt zu.

Lassen es Geschwindigkeit und Fahrweise zu, kann man auf der Anzeige des digitalen Kombiinstruments "Audi virtual cockpit plus" nicht nur die aktuellen Verbrauchswerte - bei flotter Fahrt genehmigt sich der RS 3 gerne auch mal mehr als 15 Liter auf 100 km - sondern auch die aktuellen G-Kräfte ablesen. Auch Informationen über die besten Beschleunigungswerte sowie die Drehzahl lassen sich erhaschen. Schaltblitze leuchten einem auf Wunsch vom erstmals verfügbaren und gegen Aufpreis erhältlichen Head-up-Display entgegen.

An Konnektivität stehen USB-C Anschlüsse in Front und Fond zur Verfügung, das Mobiltelefon lässt sich vorn auch kabellos laden. Verbinden lässt es sich über Android Auto oder Apple CarPlay. Der Kofferraum fällt mit 282 Litern Volumen sehr überschaubar aus. Besteht der Bedarf nach mehr, lässt sich die Rückbank umklappen und der Platz auf 1.104 Liter erweitern.

In den Audi RS 3 müssen Verbrenner-Nostalgiker mindestens 60.000 Euro investieren. Die RS 3 Limousine kostet 2.000 Euro mehr. Mit diversen Schmankerln wie der - aufpreispflichtigen - schicken Farbe Tangorot Metallic, diversen zeitgemäßen Assistenten, dem adaptiven Fahrwerk, der Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 280 km/h und dem Bang&Olufsen Premium Soundsystem mit 3D Klang lässt sich der Preis locker auf knapp 80.000 Euro hinaufschrauben.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Audi RS 3 Sportback:

- Länge / Breite / Höhe: 4.38 / 1,85 / 1.43 Meter

- Motor: Fünfzylinder Benziner

- Hubraum: 2.480 ccm

- Leistung: 294 kW/400 PS

- max. Drehmoment: 500 Nm

- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe

- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 3,8 sec.

- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h

- Kraftstoffverbrauch: 8,8 l / 100 km

- C02-Emissionen : 205 g / km

- Preis: ab 60.000 Euro

- Testwagenpreis: 79.610,01 Euro

Der Artikel "Dem die Stunde schlägt - Audi RS 3" wurde am 04.08.2022 in der Kategorie Fahrbericht von Solveig Grewe mit den Stichwörtern Praxistest, Benziner, Sportsitze, Kompakter, Allrad, Auto, Autotest, Fahrbericht, Sportwagen, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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