Automobil

Audis Kompaktsportler RS3

30. April 2022, 17:31 Uhr
Mike Neumann 15
15Audis Kompaktsportler RS3
mid Groß-Gerau - In Zeiten von schweren Elektrofahrzeugen und immer größer werdenden SUV's besteht für Freunde kompakter Sportwagen noch Hoffnung in Form von Audis dritter Generation des RS3. Mike Neumann / mid
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In Zeiten von schweren Elektrofahrzeugen und immer größer werdenden SUV besteht für Freunde kompakter Sportwagen noch Hoffnung in Form von Audis dritter Generation des RS3. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat die Rennsemmel in der Praxis unter die Lupe genommen.


In Zeiten von schweren Elektrofahrzeugen und immer größer werdenden SUV besteht für Freunde kompakter Sportwagen noch Hoffnung in Form von Audis dritter Generation des RS3. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat die Rennsemmel in der Praxis unter die Lupe genommen.

Das Herzstück des RS3 bleibt weiterhin der 5-Zylinder Turbomotor mit unrunder Zündreihenfolge von 1-2-4-5-3, mit der RS Klappen-Sportabgasanlage kommt hier wieder Gänsehaut zustande. Im Cupra Formentor VZ5 liegt dieser bei 287 kW/390 PS und 480 Nm Drehmoment, im RS3 kommt er in der stärksten Ausbaustufe und liefert 294 kW/400 PS und 500 Nm Drehmoment. Die Beschleunigung von 0-100 km/h gibt Audi mit 3,8 Sekunden an, in Test unterbieten wir die Zeit mit 3,5 Sekunden und landen damit auf RS6 Niveau, Wahnsinn!

Auf der Autobahn kommen Sportwagen beim Annähern des Sportbacks ins Schwitzen, 250 km/h fährt er Serie schnell, lässt sich aber bis 280 km/h per Option freischalten. Wählt man das RS Dynamik Plus Paket ,sind es sogar 290 km/h - und das obwohl der RS3 Sportback etwas zugenommen hat und 1.570 kg auf die Waage bringt. Der Vorgänger hatte auf der Rennstrecke ab und zu mit den Bremsen zu hadern, das hat Audi jetzt durch optimierte Bremsen in den Griff bekommen. Das Ansprechverhalten ist sehr gut, das 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe schaltet flott durch, wahlweise manuell per Schaltpaddel am Lenkrad, ein Turboloch ist nicht vorhanden.

Der RS3 liegt satte 2,5 cm tiefer als der A3 und 1 cm tiefer als der S3. Auch die Spur ist vorne um 3,3 cm und hinten um 1 cm verbreitert. Die Reifen auf den 19 Zoll Leichtmetallfelgen sind mit 265/30/ZR19 an der Vorderachse etwas breiter als die der Hinterachse mit 245/35/ZR19, die Gewichtsverteilung ist immer noch etwas Frontlastig.
Zusammen mit dem Quattro-Allradantrieb und dem verbauten Torque-Splitter an der Hinterachse sind jetzt auch die Probleme mit dem Untersteuern erledigt. Das Drehmoment an der Hinterachse wird durch zwei elektronisch gesteuerte Lamellenkupplungen dynamisch bis zu 100 Prozent, bis zu 1.750 Nm pro Rad, an die Hinterräder verteilt.

Beste Voraussetzungen also für den neuen "RS Torque Rear" Fahrmodus, den Driftmodus. Der trägt wesentlich zur Fahrstabilität bei, hiervon wurden wir bei der ersten Ausfahrt überzeugt. In der Nacht hat es stark geschneit und der RS3 musste sich bei 30 Zentimeter Neuschnee beweisen. Beim Spritverbrauch gibt Audi laut WLTP Messung 9,0 Liter kombiniert auf 100 Kilometer an, um dies zu realisieren hilft ein neuer Efficiency Fahrmodus. Bei der Kaufentscheidung für einen RS3 spielt der Verbrauch wohl eher eine Nebenrolle, mit dem 55 Liter fassenden Tank kommt man theoretisch etwas über 600 Kilometer, bei zweistelligem Verbrauch dann entsprechend weniger weit.

Der Kühlergrill hat eine neue Wabenstruktur erhalten und ist riesig, diese Struktur findet sich ebenfalls am Heck wieder. Als Gimmick gibt es die drei Luftschlitze an der Motorhaube, die man noch vom Ur-Quattro kennt. Die Scheinwerfer sind immer als LED ausgelegt, die optionalen Matrix LED Scheinwerfer sorgen jederzeit für gute Sicht.
Der Innenraum wirkt recht sportlich, die Sportsitze bieten sehr guten Seitenhalt und das Multifunktionslenkrad gibt es als Option wieder unten abgeflacht und natürlich mit RS-Knopf, um den Fahrmodus schnell einstellen zu können.

Erstmalig im RS3 erhältlich ist das schöne Head-up-Display. Das Virtual-Cockpit bietet einen 12,3 Zoll Bildschirm und lässt sich individuell anpassen, zeigt beispielsweise die Navigationskarte an. Das Infotainment-Display kommt auf 10,1 Zoll und ist Touchfähig, mit dem Modularer Infotainment Baukasten (MIB) System kommt man flott zurecht. Für guten Sound neben der Abgasanlage sorgt das Bang & Olufsen Soundsystem mit 3D Klang. Das Parkassistenzsystem liefert knackscharfe Bilder und Hilfslinien, einparken wird zum Kinderspiel.

Der recht hohe Plastikanteil im Innenraum, beispielsweise an den Türen die nur halb mit Alcantara verkleidet sind sowie die Klavierlackoberflächen sind Geschmackssache. Immerhin liefert Audi ein Tuch mit, um diese von Fingerabdrücken befreien zu können.
An Konnektivität stehen moderne USB-C Anschlüsse in Front und Fond zur Verfügung, das Mobiltelefon lässt sich vorn auch kabellos laden. Verbinden lässt es sich über Android Auto oder Apple CarPlay. Der Kofferraum fällt mit 282 Litern Volumen überschaubar aus, für mehr Volumen lässt sich die Rückbank umklappen und erweitert den Platz auf 1.104 Liter.

Ein Wermutstropfen bleibt, durch die strengeren CO2-Regelungen wird der RS3 mit dem 5-Zylinder der Letzte seiner Art sein. Wer also noch einen möchte muss etwas tiefer in die Tasche greifen, ab 61.500 Euro gibt es den RS3 Sportback (Limousine ab 63.500 Euro), mit ein paar dazu konfigurierten Extras landet man ganz schnell bei 85.000 Euro.

Mike Neumann / mid

Technische Daten Audi RS3 Sportback

- Länge / Breite / Höhe: 4.389 / 1.851 / 1.463 Meter
- Motor: Reihen-5-Zylinder-Turbomotor
- Hubraum: 2.480 ccm
- Leistung: 294 kW/400 PS bei 5.600 U/min
- max. Drehmoment: 500 Nm bei 2.250 U/min
- Getriebe: 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe
- Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 3,8 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (Serie), maximal 290 km/h (Dynamik Paket Plus)
- Verbrauch WLTP kombiniert: 9,0 l/100km
- C02-Emission WLTP kombiniert: 200 g/km
- Preis: ab 61.500 Euro

Der Artikel "Audis Kompaktsportler RS3" wurde am 30.04.2022 in der Kategorie Fahrbericht von Mike Neumann mit den Stichwörtern Automobil, Fahrbericht, Praxistest, Sportwagen, Kompakter, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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