Verkehrsunfälle

Schulweg: Auch Eltern sind gefordert

27. August 2021, 14:47 Uhr
Andreas Reiners
Schulweg: Auch Eltern sind gefordert
mid Groß-Gerau - Der Weg in die Schule: Die Unfallstatistik belegt schon länger, dass er für Kinder nicht ungefährlich ist. Pixabay
Für viele Schüler beginnt nach den großen Sommerferien wieder der Schul-Alltag. Bedeutet auch: Viele von ihnen nutzen das Fahrrad für den Weg in die Schule. Die Unfallstatistik belegt schon länger, dass dies nicht ungefährlich ist. Nach Ansicht des Unfallexperten Achmed Leser vom TÜV Thüringen sollten Kinder erst dann den Schulweg allein mit dem Fahrrad bewältigen, wenn sie sowohl ihr Rad als auch die Verkehrsregeln sicher beherrschen


Für viele Schüler beginnt nach den großen Sommerferien wieder der Schul-Alltag. Bedeutet auch: Viele von ihnen nutzen das Fahrrad für den Weg in die Schule. Die Unfallstatistik belegt schon länger, dass dies nicht ungefährlich ist. Nach Ansicht des Unfallexperten Achmed Leser vom TÜV Thüringen sollten Kinder erst dann den Schulweg allein mit dem Fahrrad bewältigen, wenn sie sowohl ihr Rad als auch die Verkehrsregeln sicher beherrschen. Ein verkehrssicheres Fahrrad und ein geeigneter Fahrradhelm sollten zur selbstverständlichen Grundausstattung der Kinder gehören.

"Jedes Jahr kommt es zu Unfällen mit Schulkindern, von denen die meisten relativ leicht vermeidbar wären. Oftmals ist die Sichtbarkeit der Kinder ein Problem, denn dadurch werden sie von anderen Verkehrsteilnehmern zu spät wahrgenommen oder schlichtweg übersehen. Ein anderer Grund für die Unfälle ist, dass Kinder sowohl zu Fuß als auch auf dem Fahrrad das Verkehrsgeschehen falsch einschätzen oder Gefahrensituationen zu spät erkennen", schätzt Achmed Leser vom TÜV Thüringen ein.

Schulkinder sollten generell erst nach Absolvieren der Radfahrausbildung allein mit dem Rad zur Schule fahren. Das ist in der Regel ab der dritten oder vierten Klasse der Fall.

"Viele Eltern glauben, dass ihr Kind sicher mit dem Fahrrad umgehen kann. Ein gemeinsamer Radausflug in ruhiger Umgebung am Wochenende ist aber nicht mit dem täglichen Berufsverkehr vergleichbar. Hier lauern ganz andere Gefahren und das Kind ist auf sich allein gestellt", sagt Leser. Gerade unübersichtliche Verkehrssituationen wie beim Abbiegen oder Vorfahrt gewähren, das Überqueren von verkehrsreichen Straßen oder das Einordnen in den fließenden Verkehr am Ende von Radwegen seien für viele jüngere Schulkinder eine große Herausforderung, so der Experte: "Auch das richtige Einschätzen von Abständen und Geschwindigkeiten fällt Kindern noch schwerer als Erwachsenen. Eltern sollten den Schulweg daher unbedingt sorgsam auswählen und mit dem Kind üben. Auf dem Fahrrad ist das noch wichtiger als zu Fuß", appelliert Leser.

Viele Gefahren können schon durch die Wahl eines möglichst sicheren Schulradwegs umfahren werden. "Bei der richtigen Wahl des Schulwegs tragen die Eltern eine besonders große Verantwortung für die Sicherheit ihrer Kinder. Ab 10 Jahren müssen Kinder wie alle anderen Fahrradfahrer die Fahrbahn oder den Radweg benutzen. Doch nur die wenigsten Schulwege sind vollständig über Radwege realisierbar. Außerdem kann auch ein Sicherheit vermittelnder Radweg Gefahren mit sich bringen, etwa durch abbiegende Fahrzeuge an schlecht einsehbaren Ein- und Ausfahrten", so der Unfallexperte.

Der Artikel "Schulweg: Auch Eltern sind gefordert" wurde am 27.08.2021 in der Kategorie Ratgeber von Andreas Reiners mit den Stichwörtern Verkehrsunfälle, Verkehrssicherheit, Kinder, Ratgeber, Tipp & Infos, veröffentlicht.

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