Automobil

Großer kleiner Rüsselsheimer

10. August 2021, 13:40 Uhr
Mike Neumann 10
10Großer kleiner Rüsselsheimer
mid Groß-Gerau - Richtig schnittig steht der Chili-Rote Corsa mit schwarzem Dach auf 17 Zoll Alufelgen. Mike Neumann / mid
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Die Geschichte des Opel Corsa geht bis ins Jahr 1982 zurück, seit 2019 fährt er in der mittlerweile sechsten Generation auf und erfreut sich großer Beliebtheit. Immerhin ist er das derzeit meistverkaufte Kleinautomobil auf dem deutschen Markt. Zeit für den Motor-Informations-Dienst (mid), dem Kassenschlager auf den Zahn zu fühlen.


Die Geschichte des Opel Corsa geht bis ins Jahr 1982 zurück, seit 2019 fährt er in der mittlerweile sechsten Generation auf und erfreut sich großer Beliebtheit. Immerhin ist er das derzeit meistverkaufte Kleinautomobil auf dem deutschen Markt. Zeit für den Motor-Informations-Dienst (mid), dem Kassenschlager auf den Zahn zu fühlen.

Der kleine Rüsselsheimer passt ja eigentlich nicht mehr so richtig, wird doch der Corsa mittlerweile im Opel-Werk in Figueruelas im Norden von Spanien in der Provinz Saragossa hergestellt - und nach 39 Jahren und über 13 Millionen verkauften Exemplaren ist er auch richtig erwachsen geworden. Die kleinen Brüder Adam und Karl werden nicht mehr produziert, also gibt es den kleinsten Opel nur noch als 5-türiges Modell - man teilt sich die Plattform mit PSA-Konzernbruder Peugeot 208.
Der Testwagen ist in der "Ultimate" Line angesiedelt, die derzeitige Topausstattungsvariante.

Was bedeutet das in Zahlen? 130 Pferdestärken leistet der 1.2 Liter Reihendreizylinder-Turbomotor, 230 Nm Drehmoment liegen ab 1.750 U/min an, angetrieben werden immer die Vorderräder. Das Leergewicht von 1.233 kg, in der leichtesten Version startet man sogar bei unter einer Tonne mit 980 kg, kommt der Beschleunigung zu Gute. 100 km/h werden in 8,7 Sekunden erreicht. Die 8-Gang Automatik schaltet ohne Beanstandungen durch die Gänge (wahlweise auch per Schaltwippen am Lenkrad), und plötzlich stehen über 200 km/h auf dem Tacho. 208 km/h Höchstgeschwindigkeit sind drin, für einen Kleinwagen beeindruckend - man hat also keine Probleme auch auf der Autobahn mitzuschwimmen.

Drei Drive-Modi sind über einen Schalter auszuwählen: Eco, Normal und Sport - im Sportmodus merkt man auch direkt, dass das Fahrzeug ein bisschen flotter Gas annimmt. Die Lenkung ist leichtgängig und ausreichend präzise, diverse Assistenz-Systeme wie Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und ein Adaptiver Tempomat können ebenfalls unterstützen.

Opel gibt den NEFZ Verbrauch mit 4,5 Litern auf 100 Kilometer an, der CO2 Ausstoß liegt dann bei 103 g/km - mit dem 44 Liter fassenden Tank kommt man also im Idealfall gute 970 Kilometer weit - der Testverbrauch hat sich (auch dank Sportmodus) aber eher Richtung 7 - 8 Liter auf 100 Kilometer orientiert. Wer lieber noch etwas sparsamer unterwegs ist, findet im Programm noch zwei kleiner dimensionierte Benzinmodelle, eine Dieseloption und ebenfalls ein vollelektrisiertes Fahrzeug.

Richtig schnittig steht der Chili-Rote Corsa mit schwarzem Dach auf (optionalen) 17 Zoll Alufelgen. Neun Basisfarben und zwei Dachfarben sind möglich, das zweifarbige Konzept gefällt - wem das nicht zusagt hat natürlich auch die Option das Fahrzeug einfarbig zu bestellen. Der betonte Heckspoiler und die Doppelrohrauspuffanlage vermitteln einen sportlichen Eindruck. Highlight sind hier Matrix LED-Scheinwerfer in der Front, die Rückleuchten sind ebenfalls als LED ausgelegt - für gute Ausleuchtung ist also gesorgt.

Im Innenraum nimmt der Fahrer der Ultimate-Line wahlweise in komfortablen Sportsitzen mit Alcantara-Bezug Platz, um auf längeren Fahrten noch ein klein wenig extra Komfort zu spüren, trumpfen die Sitze noch mit einer Massagefunktion auf. Der restliche Materialmix im Innenraum ist eher praktikabel gehalten, es gibt relativ viel Kunststoff, in den Türen lassen sich bis zu 1,5 Liter Getränkeflaschen verstauen und der Dachhimmel ist mit schwarzem Stoff bezogen.

Erfreulich ist wiederum der 10 Zoll große Infotainment Touch-Bildschirm, das System ist übersichtlich und leicht zu bedienen. Das Navigationssystem lädt initial eine Gedenksekunde länger, verrichtet dann aber ohne Probleme seinen Dienst. Musik kann in digitaler Form via DAB+ Radio empfangen werden, die Lautsprecher sind in normal bis mittlerer Laufstärke okay, darüber hinaus wird der Sound etwas blechern - hier wäre es schön eine Option auf ein Premium-Soundsystem zu haben.

Wer gerne sein Mobiltelefon zur Navigation / als Musikspieler nutzt, hat die Möglichkeit dieses über Apple Car Play oder Android Auto zu verbinden, geladen werden kann das Mobilgerät über eine Induktive Ladefunktion, moderne Konnektivität die keine Wünsche offenlässt. Die Klimatisierung lässt sich über ein extra Bedienfeld mit Tasten steuern, eine Sitzheizung gibt es auch.

Verzichtet werden muss auf Analoge Anzeigen im Cockpit, hier wird alles über einen 7 Zoll großen Bildschirm übersichtlich dargestellt. Die gute Rückfahrkamera mit Hilfslinien unterstützt den Parkvorgang, ein Wendekreis von geringen 10,4 Metern erleichtert das Parken des 4,06 Meter langen und 1,77 Meter breiten Autos ebenso.
Um auch etwas Gepäck oder den Einkauf zu verstauen kann die Rückbank im 60/40 Modus umgeklappt werden, dann steigt das Kofferraumvolumen von 309 auf 1.080 Liter an, Kindersitze können im Fond über ein Isofix System befestigt werden, genauso wie auf dem Beifahrersitz.

Der Opel Corsa F startet bei einem Basislistenpreis von 14.600 Euro, wer ein paar mehr Extras und den größten Motor auswählt, kann den Preis aber auch etwas mehr als verdoppeln. Der Testwagen in der Ultimate Line liegt bei 29.535 Euro.

Mike Neumann / mid

Der Artikel "Großer kleiner Rüsselsheimer" wurde am 10.08.2021 in der Kategorie Fahrbericht von Mike Neumann mit den Stichwörtern Automobil, Fahrbericht, Praxistest, Kleinwagen, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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