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So sieht Berliner Mobilität nach der Pandemie aus

9. Juli 2021
Redaktion
So sieht Berliner Mobilität nach der Pandemie aus
Foto von Gilly auf Unsplash
Seit Jahren besteht bei vielen Menschen der Wunsch nach neuen und vor allem grünen Mobilitätsangeboten in Großstädten. Auch in Berlin ist das bitter nötig: In der Hauptstadt sind über 1,23 Millionen PKWs zugelassen, Tendenz seit Jahren steigend. Dazu kommen durchschnittlich 154 Stunden pro Jahr, die die Berliner in dichtem Verkehr und Stau verbringen. Bringt die Pandemie nun die Verkehrswende? Eine umfangreiche Studie von VanMoof gibt Auskunft.

Wer erinnert sich nicht an leer gefegte Straßen und leere Busse und Bahnen während der Lockdowns in Deutschland. Tatsächlich stiegen die Menschen auf das Fahrrad um, welches bis dato zwar bei vielen beliebt war, doch oftmals aus Bequemlichkeitsgründen im Fahrradkeller stehen blieb. Die Erfahrungen in der Pandemie lassen den Schluss zu, dass sich dies nachhaltig verändern könnte. Der Ruf nach nachhaltigen Mobilitätsangeboten wird lauter.

Zahlen und Einblicke liefert eine Studie von VanMoof. In Zusammenarbeit mit YouGov hat der Fahrradhersteller aus den Niederlanden untersucht, ob die Pandemie zu einer Wende in der Mobilität führt. Dazu wurden Daten von über 3.000 Erwachsenen in den größten Städten der Welt gesammelt – Berlin spiegelt dabei stellvertretend für ganz Deutschland den Status Quo des Verkehrs wider.

Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem bei den Millennials die Bereitschaft für eine Veränderung der städtischen Mobilität gegeben ist. So würden generell 33 Prozent der Berliner eher das Fahrrad als das Auto im Stadtverkehr nehmen. Diese Zahl steigt mitunter mit dem Alter der Befragten: Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es 47 Prozent, bei den 35- bis 44-Jährigen 39 Prozent. Das Fahrrad ist also die bevorzugte Option der Millennials.

Dass diese Entwicklung maßgeblich durch die Pandemie vorangetrieben wurde, zeigen die nachfolgenden Ergebnisse: 44 Prozent aller Berliner geben an, dass sie Rad fahren, weil ihnen das ein Gefühl der Sicherheit gibt. Dementsprechend ist auch der Wunsch nach mehr Radwegen bei 39 Prozent der befragten Berliner sehr ausgeprägt.

Doch was bedeuten die umfangreichen Ergebnisse dieser Mobilitätsstudie für den Stadtverkehr in Deutschland? Wird aus dem Autoland Deutschland ein Fahrradland? Zunächst einmal zeigt die Studie, dass der Fahrradboom auch nach Corona anhalten wird. Das wird allein dadurch bestätigt, dass in den Städten immer mehr Pop-up-Radwege auftauchen und das Fahrrad als Verkehrsmittel immer mehr Raum auf den Straßen bekommt.

Doch auch wenn Fahrräder immer beliebter in den Großstädten werden, werden sie nicht das Auto verdrängen. Das Auto wird seinen Stellenwert in der Gesellschaft nicht verlieren, denn manche Situationen und Erledigungen sind ohne Auto nicht möglich. Allerdings ändert sich nach und nach das Bewusstsein für dieses Verkehrsmittel. Deshalb sollte grundsätzlich das Ziel erst einmal sein, ein Konzept für Städte zu etablieren, in denen Fährräder und Autos beide ihren Platz finden, ohne den Klimawandel außer Acht zu lassen.

Das Konzept der Stunde heißt deshalb grüne beziehungsweise nachhaltige Mobilität. Volkswagen hat es kürzlich vorgemacht: Der deutsche Automobilhersteller möchte bis 2035 aus der Produktion des Verbrennermotors aussteigen und stattdessen auf nachhaltige Alternativen setzen. Bis 2030 soll der Anteil von Elektroautos schon 70 Prozent des Europa-Gesamtabsatzes ausmachen. Es muss also eine Balance gefunden werden zwischen umweltschonenden Verkehrsmitteln und den Wünschen der Mobilindustrie. Schließlich ist letzteres immer noch ein florierender Wirtschaftszweig in Deutschland.

Wie kann also ein nachhaltiges Verkehrskonzept in einer Großstadt wie Berlin aussehen? Wie können sich die Menschen grün und nachhaltig im Alltag fortbewegen? Tatsächlich hat ein Umstieg auf Elektro-Autos schon positive Auswirkungen auf das Klima, denn sie stoßen beim Fahren keine klimaschädlichen Emissionen aus. Noch entstehen allerdings CO²-Emissionen unter anderem bei der Produktion der Batterien.

Umweltfreundlich ist deshalb der gelegentliche Umstieg auf das Fahrrad. Für mehr Bequemlichkeit sorgen E-Bikes, mit denen sich Fahrradfahrer schneller in der Stadt fortbewegen können bei gleichzeitig geringerer körperlicher Anstrengung. Zuletzt wird grüne Mobilität in Städten durch den öffentlichen Personennahverkehr vorangetrieben, denn immer mehr Stadtverkehre tauschen ihre dieselgetriebenen Busse gegen Elektroantrieb aus. Mit diesen Maßnahmen kann die Verkehrswende eingeleitet und die Städte der Zukunft aufgebaut werden.

Der Artikel "So sieht Berliner Mobilität nach der Pandemie aus" wurde am 09.07.2021 in der Kategorie Ratgeber von Redaktion mit den Stichwörtern So sieht Berliner Mobilität nach der Pandemie aus, Tipp & Infos, veröffentlicht.

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