Auto

Diesel-Krise: Kfz-Gewerbe fordert Hardware-Nachrüstung

18. August 2017, 10:13 Uhr
Rudolf Huber
Die versprochenen Software-Updates für Euro 5-Diesel ja - aber nicht nur: Die Vorstellungen des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Sachen Schadensregulierung im Umfeld der Dieselkrise gehen weit über das bisherige Angebot der Autohersteller hinaus. Die klare Forderung: Es muss auch ans Eingemachte gehen, also an die Motoren und ihr Umfeld.


Die versprochenen Software-Updates für Euro 5-Diesel ja - aber nicht nur: Die Vorstellungen des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Sachen Schadensregulierung im Umfeld der Dieselkrise gehen weit über das bisherige Angebot der Autohersteller hinaus. Die klare Forderung: Es muss auch ans Eingemachte gehen, also an die Motoren und ihr Umfeld.

ZDK-Chef Jürgen Karpinski gibt sich zu diesem Thema kompromisslos: "Wenn die Hersteller ihrer Verantwortung als Verursacher der Diesel-Krise gerecht werden wollen, sollten sie sich schleunigst um die Entwicklung wirksamer Nachrüstlösungen kümmern." Wer sich trotz der akuten Krise im Glanz hoher Quartalsgewinne präsentiere, müsse von sich aus alles tun, um das Vertrauen der verunsicherten Kunden zurückzugewinnen und Fahrverbote nachhaltig vermeiden zu helfen. Zudem trage die Hardware-Nachrüstung dazu bei, die Restwerte der betroffenen Fahrzeuge zu stabilisieren.

Funktionsfähige Hardware-Lösungen seien natürlich aufwendiger als Software-Updates, aber viel wirksamer und laut Karpinski "durchaus machbar". Tests mit nachgerüsteter AdBlue-Harnstoffeinspritzung und SCR-Katalysator hätten gezeigt, dass ein Euro 5-Diesel beim Stickoxid-Ausstoß auf Euro 6c-Niveau verbessert werden könne, und das bei einer Reduzierung des NOx-Ausstoßes um rund 90 Prozent. Dass die Hersteller für die Kosten geradestehen müssten, ist für den ZDK völlig offensichtlich. Sinnvoll könne aber auch eine staatliche Umrüstprämie sein. Schließlich hätten die allermeisten Euro 5-Diesel zum Zeitpunkt der Zulassung die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Vertragshändler und -werkstätten sieht der ZDK seit zwei Jahren in der extrem unangenehmen Rolle eines Punching-Balls zwischen Kunde und Hersteller, der Beratungsbedarf sei immens gestiegen. Daher fordert der Verband eine ausreichende Vergütung von den Herstellern. Und zwar nicht nur für die technischen Updates in der Werkstatt, sondern auch für den Zeitbedarf der Vor- und Nachbereitung sowie für die "ungezählten Kundengespräche".

Der Artikel "Diesel-Krise: Kfz-Gewerbe fordert Hardware-Nachrüstung" wurde am 18.08.2017 in der Kategorie News von Rudolf Huber mit den Stichwörtern Auto, Diesel, Werkstatt, Autohandel, Software-Update, News, veröffentlicht.

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