Fahrbericht

Porsche Macan Turbo: Mit dem Allrad-SUV auf den Spuren des Weihnachtsmannes

16. Dezember 2016, 18:00 Uhr
Thomas Schneider
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Klirrende Kälte, ein paar Rentiere hier und da und Schnee soweit das Auge reicht: Finnisch Lappland bietet die perfekte Kulisse für einen winterlichen Ausflug der besonderen Art. Mit dem seit kurzem erhältlichen Porsche Macan Turbo mit Performance Paket geht es auf Abenteuer-Tour quer durch die Heimat des Weihnachtsmannes.

Klirrende Kälte, ein paar Rentiere hier und da und Schnee soweit das Auge reicht: Finnisch Lappland bietet die perfekte Kulisse für einen winterlichen Ausflug der besonderen Art. Die beeindruckende Stille dieses noch heute fast unberührten Fleckchens Erde wird in der Vorweihnachtszeit von martialischem Motorgeheul durchbrochen. Verantwortlich dafür ist Porsche.

Die Schwaben lassen zu dieser besinnlichen Zeit das wohl heißeste Eisen in der kompakten SUV-Klasse unter erschwerten Straßenbedingungen von der Leine. Mit dem seit kurzem erhältlichen Porsche Macan Turbo mit Performance Paket geht es auf Abenteuer-Tour quer durch die Heimat des Weihnachtsmannes. Der lebt nach Auffassung der Finnen im lappländischen Korvatunturi.

Den Kraftmeier der Baureihe befeuert ein 3,6 Liter großer V6-Benziner, der dank Turboaufladung brachiale 440 PS und maximal 600 Newtonmeter Drehmoment an alle vier Räder schickt - 40 PS und 50 Nm mehr als der normale Macan Turbo. Da müssen das berühmteste Rentier der Welt - Rudolf mit der roten Nase - und seine Kollegen die Hufe wohl ziemlich fliegen lassen, damit der Schlitten des guten Santa Claus mithalten kann. Denn das SUV aus Zuffenhausen ist trotz zwei Tonnen Lebendgewicht flink wie ein Wiesel. In 4,4 Sekunden rast er auf Tempo 100 und ergibt sich erst bei 272 km/h den Fahrwiderständen.

Neben der höheren Leistung hat die Variante mit Performance-Paket außerdem eine neu entwickelte Bremsanlage mit 390-Millimeter-Bremsscheiben, ein Sportfahrwerk mit adaptiven Dämpfern, eine Sportabgasanlage und das Sport Chrono-Paket serienmäßig an Bord. Letzteres erlaubt im zusätzlichen Modus Sport Plus eine nochmals sportlichere Abstimmung von Fahrwerk, Motor und Getriebe.

Doch Leistung bringt insbesondere bei Eis und Schnee nichts, wenn sie nicht auf der Straße ankommt. Dafür sorgt im neuen Macan-Topmodell die Verbindung von Allradantrieb (PTM) mit dem Stabilisierungsprogramm (PSM). Ziel ist es, ein Durchdrehen der Antriebsräder durch PTM zu reduzieren oder ganz zu unterbinden, bevor das PSM eingreifen muss. Dazu verteilt eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung die Antriebskraft zwischen der permanent angetriebenen Hinterachse und der Vorderachse voll variabel.

Grundsätzlich greift PSM in kritischen Fahrsituationen nahe dem Grenzbereich durch selektive Bremseneingriffe stabilisierend ein, wodurch die Fahrstabilität insbesondere auf Schnee, Matsch oder Eis steigt. Für die Könner am Lenkrad bietet Porsche aber auch mehr Freiheiten durch den Modus "PSM Sport", der größere Gierbewegungen um die Hochachse und höheren Schlupf an den Antriebsrädern erlaubt.

Wie groß der Unterschied zwischen dem Fahren mit und ohne diese elektronischen Helfer ist, zeigen Fahrübungen auf abgesperrter Strecke ganz in der Nähe von dem Ort, an dem sich der Rauschebart-Träger aus dem hohen Norden niedergelassen haben soll. Dort hat Porsche einen Slalomparcours aufgebaut, der im Drift genommen werden soll. Also geht es mit Schwung in Richtung erste Pylone und nach dem Einlenken wird das ausbrechende Auto durch Gas-Stöße und Gegenlenken wieder in die Spur gebracht.

Ohne das Stabilitätsprogramm ist das für Fahrer mit wenig Erfahrung im Querfahren eine Mammut-Aufgabe und so kommt es zu zahlreichen ungewollten Pirouetten. Mit aktiviertem PSM und auch in PSM Sport sieht die Sache ganz anders aus. Natürlich wird niemand von jetzt auf gleich zum Drift-Profi, doch gelingt es in den meisten Fällen, den Slalom ohne größere Probleme zu meistern.

Im Anschluss geht es zur Beschleunigungsübung auf Eis und Schnee und gerader Strecke. Ohne Allrad könnte der 440-PS-SUV ziemlich sicher vor Kraft kaum laufen. Und selbst mit vier angetriebenen Rädern gestaltet sich diese Übung ohne das Stabilitätsprogramm schwierig. Auf der abgesteckten Strecke sind so bis zum Bremspunkt maximal 50 km/h drin, mit PSM geht es in den darauffolgenden Versuchen fast auf das doppelte Tempo.

Aber welcher Macan-Käufer fährt in der Praxis schon Slalom durch Pylonen oder übt den Null auf Hundert-Sprint auf Eis, mag der geneigte Leser einwenden. Völlig richtig, doch diese Extremsituationen verdeutlichen gut, was die Elektronik im Alltag ausmacht. Auf der vorweihnachtlichen "Jagd" nach Santa Claus auf den verschneiten und vereisten Straßen Lapplands bedeutet das schlicht ein erhebliches Plus an Sicherheit.

Denn Fahren im Winter ist immer eine Herausforderung für den Fahrer, speziell bei wechselnden Untergründen. Das ist auf der deutschen Landstraße nicht anders als in Lappland. Mit dem Macan war das Finnland-Abenteuer auf öffentlichen Straßen dank der Helfer nie nervenaufreibend, sondern eine entspannte Tour. Das Auto macht es dem Fahrer leicht, das ist der größte Vorteil der Hightech-Elektronik. Aber Santa Claus haben wir trotz allem nicht erwischt.

Thomas Schneider / mid

Technische Daten Porsche Macan Turbo:
Fünftüriges Kompakt-SUV mit fünf Sitzplätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,70/1,92/1,63/2,80, Leergewicht: 2.000 kg, Zuladung: 550 kg, Kofferraumvolumen: 500-1.500 l, Tankinhalt: 75 l.
Antrieb: V6-Turbobenziner, Hubraum: 3.604 ccm, Leistung: 294 kW/400 PS bei 6.000/min, max. Drehmoment: 550 Nm bei 1.350-4.500/min, Vmax: 272 km/h, Beschleunigung 0-100 km/h: 4,4 s, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK), Normverbrauch: 9,4-9,7 l/100 km, CO2-Emission: 208-216 g/km, Preis: ab 83.753 Euro.

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