VW ID.3 im Leasing - Günstiger als der Golf
Mit günstigen Leasingraten will VW den Absatz seines elektrischen ID.3 ankurbeln. Den Kompaktwagen gibt es bis zum ...
Das Laienurteil zu einem neuen Testwagen mag manchmal etwas einfach und pauschal erscheinen. Es kann aber auch durchaus zutreffend sein.
Auch wenn Sohnemann kein Autofan ist, fallen ihm doch gelegentlich Unterschiede zwischen unseren Testwagen auf. Wer mag es ihm verdenken: Über Sportwagen, Cabriolets oder Pick-ups fallen seine Meinungen meist wohlwollender aus als für sparsame Kleinwagen. In keine der genannten Kategorien passt allerdings der neue Rafale von Renault, den der Filius von der Rückbank aus etwas überraschend mit den Worten „Das ist ein echt cooles Auto“ kommentiert. Und ja, irgendwie trifft es das auch ganz gut.
Renault treibt mit dem Rafale seine manchmal etwas verwirrende SUV-Offensive auf die Spitze. Symbioz, Captur, Arkana, Scenic, Austral und Espace heißen die mehr oder weniger mittelgroßen und sich mehr oder weniger ähnelnden Hochbeiner der Franzosen. Allerdings ist der Rafale nach dem Arkana erst das zweite SUV-Coupe der Marke. Die nach hinten langsam abfallende Dachlinie verleiht dem mit 4,71 Meter Länge stattlichen Fünftürer jedenfalls eine fesche Note. Zudem gefällt er mit einer angriffslustigen Front und charaktervollem Leuchtendesign. Im Fall der von uns getesteten Ausstattung Esprit Alpine kommen noch filigrane Leichtmetallräder und schwarze Akzente hinzu, die ihm eine etwas sportlichere Note verleihen.
Große Augen machen manche Mitfahrenden auch, wenn es dunkel ist und der Rafale mit einer kurzen Begrüßungszeremonie in Form einer Leuchtsequenz seine Fahrgäste empfängt. Wird vom Fahrzeug der Signalgeber erkannt, erwachen zunächst beide Blinker, anschließend werden die Lichtelemente von unten nach oben aktiviert, so als würde der Rafale hochbooten. Innen sorgt zudem die Ambientebeleuchtung für eine zusätzliche Lichtshow. Den größten Wow-Effekt bietet allerdings nur die Alpine-Ausstattung, wo sich in den sportlich konturierten Lehnen der Vordersitze ein aus sich heraus blau leuchtendes Alpine-A zeigt.
Den Filius, ein typischer Digital Native, beeindruckt darüber hinaus das einerseits leicht sportliche, zugleich aber digital und mit Premium-Anmutung eingerichtete sowie sehr aufgeräumte Cockpit. Viel zu entdecken gibt es auf dem großen Touchscreen, auf dem das Multimedia-System OpenR Link läuft. Das kann mit auf Android Automotive basierenden Google-Funktionen aufwarten und ermöglicht außerdem die kabellose Smartphone-Integration per Android Auto und Apple CarPlay. Apps gibt es hier also satt. Das schnell reagierende Display glänzt mit feiner Auflösung und schicken Grafiken. Hinzu kommen eine schnelle Prozessortechnik und eine smarte Bedienlogik – wer auf hochdigitalisierte und vernetzte Cockpitwelten steht, wird diesem Renault viel abgewinnen. Will man sich stattdessen auf Fahrrelevantes konzentrieren, reicht es, den Blick auf das Bild des optionalen Head-up-Displays in der Windschutzscheibe zu richten.
Platz bietet der Rafale außerdem. Etwas eng kann es zwar beim Einsteigen zwischen den Fahrersitz-Wulsten und dem tief in den Innenraum hineinragenden Armaturenbrett werden. Doch ansonsten sitzt man vorne wie hinten entspannt. Auch größere Erwachsene genießen ausreichend Kopffreiheit im Fond, was unter anderem dem optionalen Glasdach und dem damit einhergehenden Verzicht auf einen Dachhimmel geschuldet ist. Der klassisch variable Kofferraum kann 539 bis 1.910 Liter aufnehmen, was für ein SUV-Coupé mehr als stattlich ist.
Einen ebenfalls guten Eindruck hinterlässt der Antrieb. Das Vollhybridsystem kombiniert einen 1,2-Liter-Dreizylinder Benziner mit 96 kW/131 PS und einen Elektromotor mit 51 kW/69 PS. Hinzu kommt ein weiterer E-Motor mit 18 kW/25 PS, der für geschmeidige Übergänge zwischen rein elektrischen und verbrennungsmotorischen Antriebsmomenten im Zusammenspiel mit dem Multi-Mode-Getriebe sorgt. In fast jeder Situation erlebt man das 200 PS starke Gesamtsystem als geschmeidig, kraftvoll und kultiviert.
Der Fahrer muss sich auch nicht weiter damit auseinandersetzen, welche der 15 verschiedene Fahrstufenkombinationen das Getriebe nun nutzt. Für ihn reicht es, den Lenkstockhebel kurz auf Position D zu schieben. Entspanntes Cruisen oder flotter Durchzug – der Hybridantrieb weiß in fast jeder Situation zu gefallen. Mal fährt er rein elektrisch, mal mit Benziner- und E-Unterstützung. Das merkt sogar der Nachwuchs auf der Rückbank, dem auch diese Flexibilität und der immer wieder spürbare E-Boost imponiert. Hinzu kommt eine gute Praxiseffizienz. 6,5 Liter waren es im Schnitt auf längeren und etwas flotter gefahrenen Autobahntouren. Überragend schnell wird der auch angenehm leise Rafale dabei nicht: Bei 180 endet der bis zu dieser Marke souveräne Vortrieb.
Vollhybrid und Einstiegsmotorisierung stehen aber nicht im Widerspruch zu dynamischen Fahrfreuden. Auf Wunsch geht’s gleichermaßen geschmeidig und zügig ums Eck. Die Lenkung macht dabei genau das, was man von einem Auto mit Alpine-Logo erwarten würde. Hinzu kommt eine Allradlenkung, die ihn besonders flink und wendig durch Kurven wuseln lässt. Trotz der verbindlichen und gar nicht so typisch französischen Art bleibt der Fahrkomfort nicht auf der Strecke.
Für Komfort sorgt auch das umfangreiche Ausstattungsprogramm der Version Esprit Alpine, die zusätzlich zur Basis-Ausstattung wie Zweizonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera und Navigation außerdem Allradlenkung, Sitzheizung und eine elektrische Heckklappe bietet. Exklusiv der Alpine-Version vorbehalten sind die erwähnten, in pulsierendem Blau leuchtenden A-Logos in den Rückenlehnen, die Sohnemann so imponieren und die seiner Ansicht nach allein schon den nicht gerade bescheidenen Preis von 48.300 Euro rechtfertigen. Unrecht hat er auch hier nicht, denn zumindest die 4.500 Euro Aufpreis im Vergleich zur 43.800 Euro teuren Basisversion sollte man durchaus verschmerzen können, wenn man ein wirklich cooles Auto will.
Renault Rafale E-Tech Full Hybrid 200 – Technische Daten:
Fünftüriges, fünfsitziges Coupé-SUV der Mittelklasse; Länge: 4,71 Meter, Breite: 1,87 Meter (mit Außenspiegeln: 2,09 Meter), Höhe: 1,61 Meter, Radstand: 2,74 Meter, Kofferraumvolumen: 530 – 1.910 Liter
Vollhybridantrieb, 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner (96 kW/131 PS) + Elektromotor (51 kW/69 PS), Systemleistung: 147 kW/200 PS, maximales Drehmoment: 205 Nm Benzinmotor, 205 Nm Elektromotor, 0-100 km/h: 8,9 s, Vmax: 180 km/h, Multi-Mode-Getriebe, Normverbrauch: 4,7 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 107 g/km,
Testverbrauch: 6,5 Liter
Preis: ab 43.800 Euro
Preis der getesteten Ausstattungsversion: ab 48.300 Euro
Renault Rafale – Kurzcharakteristik:
Warum: gefällige Optik, schicker Innenraum, sportliche Linienführung, sparsamer Antrieb, viel Platz
Warum nicht: hoher Preis, nur zwei Jahre Garantie und nur 180 km/h Topspeed
Was sonst: der siebensitzige Renault Espace, Audi Q5 Sportback, Alfa Romeo Tonale, Peugeot 3008 GT
Der Artikel "Test: Renault Rafale E-Tech Full Hybrid 200 - “Ein echt cooles Auto”" wurde am 12.12.2024 in der Kategorie Fahrbericht von Mario Hommen/SP-X mit den Stichwörtern Test: Renault Rafale E-Tech Full Hybrid 200, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.
Mit günstigen Leasingraten will VW den Absatz seines elektrischen ID.3 ankurbeln. Den Kompaktwagen gibt es bis zum ...