Elektroauto

Hohe Benzinpreise geben Elektromobilität Aufwind

25. Januar 2022, 11:56 Uhr
Solveig Grewe
Hohe Benzinpreise geben Elektromobilität Aufwind
mid Groß-Gerau - Das Interesse an Elektroautos nimmt in Deutschland deutlich zu. Geralt/Pixabay
Das Interesse an Elektromobilität hat in Deutschland deutlich zugenommen. Dies zeigen die Ergebnisse der Deloitte Global Automotive Consumer Studie 2022.


Elektrofahrzeuge gewinnen in Deutschland immer mehr an Beliebtheit. War noch im vergangenen Jahr die Zahl der Befragten, die als nächsten PKW ein Elektroauto wählen würden, zurückgegangen, so stieg sie bei der aktuellen Befragung deutlich. Rund 40 Prozent würden bei ihrem nächsten Autokauf ein Hybridfahrzeug wählen. Im vergangenen Jahr waren es nur 26 Prozent. Der Anteil derjenigen, die ein reines Elektrofahrzeug bevorzugen würden, stieg von 6 Prozent 2021 auf jetzt 15 Prozent. Damit liegen die Deutschen bezüglich der Akzeptanz von reinen Stromern im Vergleich der Fokusmärkte (Indien, Südostasien, Südkorea, Japan, China, Deutschland, USA) im vorderen Feld.

Allerdings würden rund 41 Prozent ihre Entscheidung, ein Elektrofahrzeug zu kaufen, überdenken, wenn der Preis fürs Laden ähnlich hoch läge wie der für fossile Brennstoffe. Dr. Harald Proff, Partner und Leiter Automobilindustrie bei Deloitte Deutschland und Global, erklärt: "Niedrigere Treibstoffkosten sind eines der zentralen Argumente für den Kauf eines Elektroautos und wurden bei unserer Befragung als zweit wichtigster Faktor genannt. Insbesondere im vergangenen Jahr ist der Benzinpreis stark gestiegen und es ist absehbar, dass sich diese Entwicklung noch beschleunigen wird. Das wird der Elektromobilität weiter Aufwind geben."

Die Sorge um das Klima gaben 61 Prozent der Befragten als Grund für den Kauf eines Elektroautos an, die staatliche Förderung motiviert 46 Prozent. Wie die Deloitte-Studie außerdem zeigt, sind den Deutschen alternative Antriebe mehr wert. So würden 44 Prozent der Befragten dafür draufzahlen. 31 Prozent wären bereit, 400 bis 2.000 Euro mehr auszugeben, 13 Prozent sogar über 2.000 Euro.

Wer sich für den Kauf eines Elektroautos entscheidet, will dem Ergebnis der Studie zufolge mit einem vollgeladenen Stromer ohne Unterbrechung mindestens 616 Kilometer weit fahren können. Immerhin bereitet einem Viertel der Befragten die Reichweite die größten Sorge beim Thema Elektromobilität, gefolgt von der Ladeinfrastruktur (14 Prozent) und den höheren Anschaffungskosten (12 Prozent). 70 Prozent der Befragten erwarten, ihr Auto am häufigsten daheim aufladen zu können, 17 Prozent an öffentlichen Ladestationen und 12 Prozent bei der Arbeit.

Dazu Dr. Harald Proff: "Reichweite, Ladeinfrastruktur und geringere Anschaffungskosten sind unabdingbare Voraussetzungen, um die Elektromobilität massentauglich zu machen. Wenn diese nicht gegeben sind, wird sie trotz der aktuell steigenden Verkaufszahlen in weiten Teilen der Gesellschaft nicht ankommen. Im Hinblick auf das Ziel der EU, ab 2035 keine neuen fossil betriebenen Fahrzeuge mehr zuzulassen, ist es wichtig, dass sowohl die Unternehmen als auch der Staat die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen."

Der Artikel "Hohe Benzinpreise geben Elektromobilität Aufwind" wurde am 25.01.2022 in der Kategorie New Mobility von Solveig Grewe mit den Stichwörtern Elektroauto, Statistik, Elektromobilität, Alternativer Antrieb, Reichweite, Ladestationen, New Mobility, veröffentlicht.

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