Zulieferer

Mahle steuert robust durch das Transformationsjahr 2021

27. April 2021, 12:42 Uhr
Jutta Bernhard
Mahle steuert robust durch das Transformationsjahr 2021
mid Groß-Gerau - Mahle ist robust durch das Ausnahmejahr 2020 gesteuert. Mahle
Die Zuliefererbranche ist durch die Corona-Pandemie schwer gebeutelt. Mahle gibt im Rahmen einer digitalen Bilanz-Pressekonferenz einen Rückblick auf das schwierige Geschäftsjahr 2020 und einen positiven Ausblick auf das Transformationsjahr 2021. Der Motor-Informations-Dienst (mid) war dabei.


Die Zuliefererbranche ist durch die Corona-Pandemie schwer gebeutelt. Mahle gibt im Rahmen einer digitalen Bilanz-Pressekonferenz einen Rückblick auf das schwierige Geschäftsjahr 2020 und einen positiven Ausblick auf das Transformationsjahr 2021. Der Motor-Informations-Dienst (mid) war dabei.

In den wilden Zwanziger Jahren, exakt 1920, wird nicht nur die Deutsche Luft Hansa AG gegründet und der Nürburgring nimmt seinen Betrieb auf. In Bad Cannstatt wird der Grundstein für einen Weltkonzern gelegt: Ernst und Hermann Mahle entwickeln in den folgenden Jahrzehnten Produkte, die zu Bestsellern werden und den Ruf des heutigen Weltkonzerns als Innovationsschmiede begründen. Seitdem hat sich Mahle zu einem der 20 größten Automobilzulieferer weltweit mit mehr als 72.000 Beschäftigten und zum Wegbereiter für die effiziente Mobilität von morgen entwickelt.

Erst im November 2020 - im Jahr des 100jährigen Firmenjubiläums - hat Mahle in Stuttgart einen Prüfstand für E-Antriebe in Betrieb genommen. Hier werden künftig E-Achsen und E-Antriebsaggregate für ein breites Spektrum von Elektro- und Hybridfahrzeugen entwickelt und erprobt. Der E-Prüfstand ist ein Baustein in der technologischen Transformation des Unternehmens.

Durch die Corona-Pandemie ist der Zulieferer gezwungen, weltweit 7.600 Stellen abzubauen, davon rund 2.000 in Deutschland. Doch trotz allem ist Mahle robust durch das Ausnahmejahr 2020 gesteuert. Dank einer starken zweiten Jahreshälfte konnte der Konzern die heftigen Umsatzeinbrüche des Frühjahrs abfedern und rund 9,8 Milliarden Euro erwirtschaften. Das ist ein Rückgang von 16,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der dem coronabedingten Abschwung des Weltmarkts für Pkw und Nutzfahrzeuge entspricht. Ausgenommen davon war der chinesische Markt: Dort erzielte Mahle einen Umsatzrekord.

Bereinigt um negative Wechselkurseffekte legte das China-Geschäft im Vergleich zum Vorjahr um fast vier Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Der Konzern konnte im Berichtsjahr seinen operativen Cashflow von 514 Millionen Euro auf 877 Millionen Euro deutlich steigern. Die bilanzielle Nettoverschuldung konnte ab Jahresmitte stetig verbessert werden und unterschritt mit 925 Millionen Euro zum Jahresende den Vorjahreswert um 31 Prozent. Das EBIT vor Restrukturierungkosten liegt mit rund 155 Millionen Euro im Plus.

Mahle hat die Konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen im Jahr 2020 mit 644 Millionen Euro auf hohem Niveau gehalten. Über 80 Prozent der F&E-Investitionen der Konzernforschung und -vorentwicklung fließen in Zukunftsthemen - Tendenz steigend. Aktuell erwirtschaftet Mahle über 60 Prozent seines Umsatzes unabhängig vom Verbrenner-Pkw. Bis 2030 sollen es rund 75 Prozent sein.

Im großen Zukunftsfeld E-Mobilität ermöglicht der Zulieferer seit letztem Jahr das schnellere Laden der Traktionsbatterie von Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Mit dem neu entwickelten High Performance Kondensator macht der Konzern E-Fahrzeuge alltags- und massenmarkttauglicher.

Die E-Bike-Sparte hat im Jahr 2020 die nächste Generation ihres Antriebssystems für E-Bikes auf den Markt gebracht und erwartet für die kommenden Jahre ein jeweils deutlich zweistelliges Wachstum. Zudem vergrößerte Mahle sein Netzwerk globaler Kompetenzzentren im Bereich E-Mobilität.

Michael Frick, Vorsitzender der Mahle Konzern-Geschäftsführung (ad interim) und CFO: "Was für ein Jahr 2020. Die Entwicklung von Mahle wurde rückblickend ganz
maßgeblich von zwei Faktoren geprägt: Corona und Transformation. Die Pandemie traf unsere Branche, und damit auch unser Unternehmen, mitten in einer anspruchsvollen und zukunftsweisenden Phase des Wandels, auf die wir unsere Kräfte und Ressourcen voll ausgerichtet hatten. Und auch das laufende Jahr wird wohl weiter von diesen zwei Konstanten bestimmt sein: dem Umgang mit Covid-19 und das Vorantreiben des strategischen Wandels. Wir setzen dabei voll auf Kostendisziplin, Verantwortung und strategische Zukunftsfelder."

Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2021 hat für Mahle die Erwartungen übertroffen. Der Konzern rechnet für das Gesamtjahr mit einem deutlichen Umsatzanstieg, so der Zulieferer.

Jutta Bernhard / mid

Der Artikel "Mahle steuert robust durch das Transformationsjahr 2021" wurde am 27.04.2021 in der Kategorie New Mobility von Jutta Bernhard mit den Stichwörtern Zulieferer, Corona-Krise, Elektromobilität, Mobilität, New Mobility, veröffentlicht.

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