Motorsport

Angst und Schrecken beim Formel-E-Auftakt

1. März 2021, 13:01 Uhr
Andreas Reiners
Angst und Schrecken beim Formel-E-Auftakt
mid Groß-Gerau - 1001 Nacht: Die Formel E sorgt in der Wüste Saudi-Arabiens für Furore. Audi
Der Formel-E-Auftakt in Riad sorgte für eine Menge Schlagzeilen. Nicht nur sportlich, sondern auch politisch. Denn zum Abschluss des Rennwochenendes entging die saudi-arabische Hauptstadt nur knapp einem Anschlag.


Das Timing war makaber. Ungefähr zu dem Zeitpunkt, als die Formel E vor den Toren der saudi-arabischen Hauptstadt Riad mit einem Feuerwerk das erste Rennwochenende ausklingen ließ, wurde aus Spaß plötzlich Ernst: Ein Raketen-Anschlag auf Riad wurde durch die Arabische Koalition in letzter Sekunde verhindert, die Raketen wurden abgefangen, Explosionen waren zu hören. Die Arabische Koalition machte umgehend die jemenitische Huthi-Miliz für den Angriff verantwortlich. Diese befindet sich seit mehreren Jahren in einem bewaffneten Konflikt mit Saudi-Arabien.

Hinweise darauf, dass die Formel E das Ziel der Angriffe gewesen sein könnte, gibt es keine. Trotzdem dürften die Diskussionen darüber weitergehen, ob die Elektro-Rennserie weiter in Saudi-Arabien fahren sollte. 2021 findet in dem Wüstenstaat auch ein Formel-1-Rennen statt. "Ich habe nicht direkt gesehen, was passiert ist. Aber es gab einige die gesehen haben, wie die Raketen in naher Umgebung der Rennstrecke abgefangen wurden. Ich fühlte mich sicher, obwohl es trotzdem ein komisches Gefühl war", sagte der dreimalige DTM-Champion Rene Rast der "Bild"-Zeitung.

Es war ein Ende mit Schrecken, nachdem der Auftakt mit zwei Nachtrennen bereits sportlich für Furore gesorgt hatte. Zum Glück gingen zwei heftige Crashs glimpflich aus. So hatte sich Mahindra-Pilot Alex Lynn am Ende des chaotischen zweiten Rennens mit seinem Boliden überschlagen, nachdem er mit Mitch Evans kollidierte war. Lynn rutschte daraufhin auf dem Dach liegend in die Auslaufzone. Er wurde nach dem Crash ins Krankenhaus gebracht, Stunden später gab es Entwarnung.

Bereits zuvor hatte es im Training einen Zwischenfall mit heftigen Folgen gegeben. Venturi-Fahrer Edoardo Mortara war auf der Zielgeraden mit seinem Venturi mit vollem Tempo frontal in einen Reifenstapel gerauscht - ein Software-Fehler, den Antriebslieferant Mercedes ausbessern musste und deshalb ebenso wie Venturi nicht am Qualifying teilnehmen durfte.

Edoardo Mortara war zwischenzeitlich zum Check in ein Krankenhaus gebracht worden und kehrte rechtzeitig zum Rennen an die Strecke zurück, verzichtete dann aber. "Ich kann leider nicht starten, aber es ist gut, dass ich hier stehe", sagte Mortara.

Mercedes wurde durch den Zwischenfall ausgebremst, denn der Autobauer hatte den Auftakt durch Nyck de Vries dominiert. Der Niederländer entschied alle Sessions und das Rennen für sich. Durch das Quali-Verbot musste er dann aber von hinten starten, wurde in einem chaotischen zweiten Lauf mit Kollisionen und Strafen Neunter. Er führt die Gesamtwertung mit 32 Punkten vor Sam Bird an (25 Punkte), der Jaguar-Pilot gewann das Rennen am Sonntag, das nach zahlreichen Crashs kurz vor Schluss abgebrochen wurde.

Und die deutsche Bilanz? Die fällt durchwachsen aus. Rene Rast wurde im ersten Rennen Vierter, musste am zweiten Tag aber Lehrgeld zahlen und blieb ohne Punkte. Der Audi-Pilot ist mit 13 Zählern Gesamtachter und damit bester Deutscher. Pascal Wehrlein belegt im Porsche mit elf Punkten Rang zehn, Teamkollege Andre Lotterer sowie BMW-Fahrer Maximilian Günther gingen leer aus.

Die Formel E kehrt für das dritte Saisonrennen nach Europa zurück, am 10. April 2021 fährt die Elektro-Rennserie in Rom.

Andreas Reiners / mid

Der Artikel "Angst und Schrecken beim Formel-E-Auftakt" wurde am 01.03.2021 in der Kategorie New Mobility von Andreas Reiners mit den Stichwörtern Motorsport, Formel E, Rennstrecke, Elektromobilität, New Mobility, veröffentlicht.

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