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Mazda3: Japanische Kompaktklasse sanft elektrifiziert

26. Februar 2021, 14:40 Uhr
Solveig Grewe 7
7Mazda3: Japanische Kompaktklasse sanft elektrifiziert
mid Groß-Gerau - Der Mazda3 in Magmarot zieht Blicke auf sich - auch bei schlechtem Wetter. Mike Neumann / mid
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Für Mazda ist der 'Dreier' seit seiner Einführung im Jahr 2003 ein 'Reißer', der sich bisher weltweit mehr als sechs Millionen Mal verkauft hat. Die aktuell vierte Generation haben die Japaner wie gehabt in ein verführerisches Blechkleid gehüllt und ihrem kompakten Bestseller hohen Qualitätsstandard und effiziente Antriebstechnik mitgegeben.


Für Mazda ist der "Dreier" seit seiner Einführung im Jahr 2003 ein "Reißer", der sich bisher weltweit mehr als sechs Millionen Mal verkauft hat. Die aktuell vierte Generation haben die Japaner wie gehabt in ein verführerisches Blechkleid gehüllt und ihrem kompakten Bestseller hohen Qualitätsstandard und effiziente Antriebstechnik mitgegeben. Zum mehrtägigen Rendezvous mit dem Motor-Informations-Dienst (mid) erscheint der Mazda3 als Fünftürer mit Vollleder und dem elektrifizierten Skyactive-G-Benziner, der 150 PS unter der Haube bereit hält.

Es gibt Autos, denen man bei einem Zwischenstopp auf dem Parkplatz am liebsten jeden Schlammspritzer aus dem Gesicht wischen möchte, anstatt sie mit Straßendreck und Schneematsch zu behelligen. Der Mazda3 ist so ein Auto. Die elegante und wohl proportionierte Optik des magma-metallic-roten Testwagens gefällt selbst unter dem Schleier von Regentropfen, die über den markanten schwarzen Grill rinnen. Scharf gezeichnete LED-Scheinwerfer verleihen dem 4,46 Meter langen kompakten Japaner einen kämpferischen Gesichtsausdruck. Den hat er eigentlich gar nicht nötig, denn mit seiner bestechenden Optik kann er selbstsicher gegen Golf & Co antreten.

Doch auch Schönheit ist nicht immer frei von Makel. Das abfallende Dach des japanischen Hinguckers schränkt die Kopffreiheit größer gewachsener Passagiere ein und in der zweiten Sitzreihe sollte der mittlere Platz besser frei bleiben, es sei denn, drei wollen in der dunklen Höhle des Dreier-Mazda hinter der überbreiten C-Säule partout auf Kuschelkurs gehen. Selbst bei einer 2+2-Besetzung bleibt bei dem nur 358 Liter großen Kofferraum das Platzangebot nicht überragend. Zudem gerät das Wuchten schwerer Gepäckstücke über die 76 Zentimeter hohe Ladekante eher mühsam.

Im Inneren des Mazda3 überzeugen die überdurchschnittliche Qualität und penible Verarbeitung der Materialien. Sie stehen dem der deutschen Premiumkonkurrenz nicht nach. Digitalisierung betreibt Mazda mit ausgeprägter Zurückhaltung, was keineswegs ein Nachteil ist. Anstatt umständlich auf dem mit 8,8 Zoll eher kleinen Monitor herumzutouchen, funktioniert die Dreh-Drück-Steuerung quasi blind und ohne das Beiwerk lästiger Flecken auf dem Bildschirm. Über ein Head-up-Display werden relevante Infos wie Geschwindigkeit, Navigationshinweise sowie Verkehrszeichen unmittelbar in die Windschutzscheibe und somit direkt in das Blickfeld des Fahrers projiziert.

Der Direkteinspritzer, Mazda-typisch ohne Turboaufladung, leistet 150 PS bei 6.000 Umdrehungen pro Minute und hat ein Drehmoment von 213 Newtonmetern bei 4.000 Touren. Damit beschleunigt der 1,34 Tonnen schwere Mazda3 in 9,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und fährt bis zu 206 km/h schnell. Will man dem straff, aber nicht unkomfortabel abgestimmten Mazda3 entsprechend sportlich fahren, assistieren eine feinfühlige Lenkung mit guter Rückmeldung und ein knackiges Sechsgangschaltgetriebe. Das will allerdings fleißig geschaltet werden, um den Motor im fetten Bereich seines Drehzahlbands zu halten. Die softwaregesteuerte Fahrdynamikregelung sorgt für Fahrstabilität und damit für ein sicheres Gefühl auch auf rutschiger Straße.

Allerdings steigt bei ambitionierter Fahrweise der Verbrauch schnell auf über acht Liter auf 100 Kilometer. Nur wenn das Gaspedal nicht so häufig durchgedrückt wird, hat das 24-Volt-Mild-Hybrid-System im Team mit der serienmäßigen Zylinderabschaltung eine Chance, den Kraftstoffverbrauch zu senken. Während man kaum mitbekommt, wenn sich zwei der vier Zylinder bei Teillast schlafen legen, ist die Verbrauchsoptimierung spürbar: Nach ausgiebigen Testfahrten in einem - mit Zurückhaltung zurückgelegtem - Mix über Autobahn, Landstraße und in der Stadt zeigt der Bordcomputer gerade mal einen halben Liter mehr an anstelle der von Mazda angegebenen 6,1 Liter auf 100 Kilometer.
Als Grundpreis für den leicht elektrifizierten Mazda3 mit dem 150 PS-Benziner weist Mazda bei einer vergleichsweise schon sehr umfangreichen Ausstattung mindestens 25.433 Euro aus. Legt man neben einem umfassenden Design- und Sicherheitsassistentenpaket dann noch Wert auf die Farbe, auf Leder und die formidable Bose-Anlage, sollte man sehr faire 31.630 Euro einkalkulieren.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Mazda3 Selection Skyactiv-G 2.0 150 M Hybrid:

- Länge, Breite, Höhe: 4,46 / 1,79 / 1,43 Meter

- Motor: Vierzylinder Benziner

- Hubraum: 1.998 ccm

- Leistung: 110 kw/ 150 PS

- max. Drehmoment: 213 Nm

- Getriebe: manuelles Sechsganggetriebe

- Beschleunigung: 0 - 100 km/h in 9,1 s

- Höchstgeschwindigkeit: 206 km/h

- Normverbrauch (WLTP) : 6,1 l/100 km

- CO2-Emissionen: 116 g/km

- Preis: ab 25.433 Euro

- Testwagenpreis: 31.630 Euro

Der Artikel "Mazda3: Japanische Kompaktklasse sanft elektrifiziert" wurde am 26.02.2021 in der Kategorie News von Solveig Grewe mit den Stichwörtern Auto, Kompakter, Mildhybrid, Praxistest, Test, News, veröffentlicht.

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