Motorsport

Audis neues Elektro-Herzstück

26. November 2020, 09:15 Uhr
Andreas Reiners
Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Audi hat sich auf alle Eventualitäten vorbereitet, denn die Formel E wird 2021 in ihrer siebten Saison erstmals als offizielle Weltmeisterschaft ausgetragen. Für die Premiere entwickelte Audi den E-Antrieb des neuen Renners zum ersten Mal selbst.


Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Audi hat sich auf alle Eventualitäten vorbereitet, denn die Formel E wird 2021 in ihrer siebten Saison erstmals als offizielle Weltmeisterschaft ausgetragen. Für die Premiere entwickelte Audi den E-Antrieb des neuen Renners zum ersten Mal selbst. Sein Debüt auf der Rennstrecke gibt das elektrische Rennauto im neuen Design vom 28. November bis 1. Dezember bei Testfahrten in Valencia.

Am Steuer sitzen dann Formel-E-Urgestein Lucas di Grassi, der seit dem Start der Serie 2014 für Audi fährt, sowie der dreimalige DTM-Champion Rene Rast. Saisonstart ist im Januar in Chile. "Der Audi e-tron FE07 besitzt einen völlig neuen E-Antrieb, der zum ersten Mal im Haus entwickelt wurde", sagt Stefan Aicher, Leiter Entwicklung E-Antrieb bei Audi Sport.

In den Vorjahren kam jeweils eine stets optimierte Variante des gemeinsam mit Technologiepartner Schaeffler entwickelten Antriebsstrangs zum Einsatz. Die Arbeit für die neue MGU-Inverter-Einheit begann für Audi mit einem weißen Blatt Papier. "Dabei sind wir in allen Bereichen an unsere Grenzen gegangen," so Aicher.

Das Ergebnis: ein neues Herzstück namens Audi MGU05. Ein elektrischer Ein-Gang-Antrieb mit Innenläufer-Rotorkonzept, außenliegenden Magneten, einem hocheffizienten Kühlsystem und sechs elektrischen Phasen. Im Vergleich zum Vorgänger gelang es, noch einmal deutlich Gewicht einzusparen. "Diese Einsparung konnten wir direkt zugunsten einer verbesserten Effizienz in die neue MGU investieren. Trotzdem wiegt die neue MGU-Inverter-Einheit weniger als 35 Kilogramm", sagt Aicher.

Effizienz ist der wichtigste Faktor, um in der Formel E erfolgreich zu sein. "Deshalb versuchen wir alles, um den Energieverlust innerhalb des Systems auf ein absolutes Minimum zu reduzieren", sagt Tristan Summerscale, Projektleiter Formel E bei Audi Sport.

Ein entscheidender Faktor sind dabei die umfangreichen Arbeiten auf den eigenen Prüfständen. In harten Erprobungszyklen wurde der gesamte Antriebsstrang bis an die Grenzen belastet, um das gesamte Hochvolt-System auf ein maximales Performance-Niveau zu heben.

Man habe beim Antriebsstrang eine Gesamteffizienz von mehr als 95 Prozent erreicht. Und die neue MGU-Inverter-Einheit habe sogar mehr als 97 Prozent in allen relevanten Fahrzuständen, heißt es. Mit einem Formel-E-Renner sind maximal 250 kW/340 PS möglich, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 240 km/h. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in rund 2,8 Sekunden.

Besonders beeindruckt das kompakte Format bei gleichzeitig hoher Performance. "Wenn man unsere MGU einem Verbrennungsmotor mit einer vergleichbaren Leistung von 250 kW gegenüberstellt, ist unsere Effizienz nicht nur doppelt so hoch, sondern unsere MGU mit weniger als 35 Kilogramm auch um ein Vielfaches leichter", sagt Summerscale. "Das zeigt deutlich, was für eine effiziente Lösung ein Elektroantrieb ist."

Optisch präsentiert sich der Audi e-tron FE07 von di Grassi und Rast in einem aufgefrischten Design: Neben den Elementen im spektakulären Leuchtorange und dem markanten Grün des Technologiepartners Schaeffler erhält beispielsweise die gesamte Front eine weiße Grundierung.

Andreas Reiners / mid

Der Artikel "Audis neues Elektro-Herzstück" wurde am 26.11.2020 in der Kategorie New Mobility von Andreas Reiners mit den Stichwörtern Motorsport, Elektromobilität, Formel E, Design, Technik, New Mobility, veröffentlicht.

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