Ratgeber

Motorkühlung - im Winter mit zusätzlichem Frostschutz

19. Oktober 2020
Redaktion
Umgangssprachlich ist von wassergekühlten Motoren die Rede. Doch die Kühlflüssigkeit besteht nicht aus reinem Wasser, sondern sie verfügt über verschiedene Zusätze. Ein Kühlmittelcheck vor der Wintersaison sollte mit gleicher Sorgfalt erfolgen wie der Reifenwechsel.

Warum Kühlerfrostschutz und Additive im Kühlwasser wichtig sind

Der Blick unter die Motorhaube lässt erkennen, ob der Füllstand des Kühlflüssigkeitsbehälters ausreicht oder ob das Kühlmittel auf unbekannten Wegen "verschwindet". Doch eine alleinige Sichtprüfung reicht nicht aus, um die Qualität der Flüssigkeit zu erkennen und herauszufinden, ob die Zusätze für eine optimale Motorkühlung ausreichend sind. Meist überhitzen Fahrzeuge im Sommer, wenn die Temperaturen über 30°C ansteigen und beispielsweise ein Stau auf der Autobahn zum Problem wird oder ein defekt am Thermostat vorliegt. Doch auch in der kalten Jahreszeit wird allein durch die Zündvorgänge Hitze produziert, die einen Motor ohne ausreichenden Kühlerschutz nach wenigen Kilometern kollabieren lassen. Hinzu kommt, dass die Mischung aus destilliertem Wasser und Additiven zum Korrosionsschutz bei Temperaturen unter 0°C gefrieren, und den Behälter durch die Ausdehnung zum Bersten bringen kann. Ein guter Kühlerfrostschutz in der richtigen Dosierung beugt dieser kostenintensiven Problematik vor und schützt vor der Gefahr eines Motorschadens. Die Kombination verschiedener Mittel mit unterschiedlichen Additiven kann schlimmstenfalls eine chemische Reaktion erzeugen. Meist empfehlen Hersteller einen Wechselintervall zwischen 50.000 und 200.000 Kilometern. Das bedeutet nicht, dass das Kühlmittel seine positiven Eigenschaften inklusive Frostschutz im gesamten Zeitraum ohne Verlust behält. Nur wer die Kontrolle jeden Herbst vornimmt, schützt sich und sein Fahrzeug vermeidbaren, durch einfrierende Kühlmittelbehälter und Leitungen bedingten Schäden.

Eigenschaftsprüfung und Kühlmittelwechsel - wann und warum?

Es gibt einige Longlife-Produkte, mit denen sich die Intervalle zum Kühlmittel wechseln verlängern lassen. Doch trügt der Schein, wenn der Autofahrer davon ausgeht, dass die Bezeichnung Longlife für die völlige Wartungs- und Prüfungsfreiheit steht. Prinzipiell sollte der Flüssigkeitscheck ein Bestandteil der Maßnahmen beim winterfest machen des Fahrzeugs sein. Neben dem Flüssigkeitsstand, der mit dem bloßen Auge ersichtlich ist, steht die Messung des Frostschutzes auf der Agenda. Mit einer speziellen Messspindel lässt sich die Frostsicherheit ganz einfach bestimmen. Sollte der Kälteschutz über - 20°C liegen, ist ein Wechsel ratsam. Beim Kühlmittel sollte keinesfalls einfach nachgefüllt werden, auch wenn man ein Produkt in der selben Farbe wählt. Durch die unterschiedlichen Zusammensetzungen, die verschiedenen Eigenschaften und die unverbindlichen Standards könnte die Mischung zweier verschiedener Flüssigkeiten ein Problem darstellen. Neben dem eigenen Wechsel der Kühlflüssigkeit besteht die Möglichkeit, den Wintercheck und die Optimierung der Flüssigkeiten in der Werkstatt des Vertrauens durchführen zu lassen. Nicht nur der Kühlmittelbehälter, sondern auch der Ölstand und die Scheibenwaschanlage müssen vor Anbruch der frostigen Saison geprüft werden.

Die optimale Mischung ist entscheidend

Bei der optimalen Menge des Frostschutzes ist die Füllmenge des Kühlmittelbehälters entscheidend. Prinzipiell beträgt das Volumen der Behälter in Autos zwischen 5 und 10 Liter Kühlflüssigkeit. Je nach Produkt ist eine Mischung im Verhältnis 50:50, beziehungsweise 60:40 bei für mitteleuropäische Winter ausreichend. Alle Frostschutzprodukte für die Motorkühlung schützen bei Temperaturen zwischen 25 und 40 Grad Celsius im Minusbereich. Eine höhere Dosierung sollte vermieden werden, da zu viel Frostschutz für eine Senkung der Wärmeleiteigenschaften sorgt und zur Überhitzung des Motors führt. Bei einem bis zum Maximum befüllten Behälter ist es ratsam, das Kühlmittel zu wechseln und den Frostschutz nicht einfach zusätzlich einzufüllen. Bei Hitze dehnen sich die Flüssigkeiten aus und der Behälter würde bei einer zu hohen Füllmenge reißen.

Wohin mit dem alten Kühlmittel? Vor der Entsorgungsfrage steht jeder, der die Kühlflüssigkeit in der heimischen Garage wechselt. Die vorschriftsmäßige Entsorgung sieht die Abgabe auf dem Wertstoffhof oder in einer Werkstatt vor. Daher wird die Flüssigkeit beim Ablassen bestenfalls direkt in einen verschließbaren Behälter gefüllt und anschließend zur Entsorgung gebracht.

Der Artikel "Motorkühlung - im Winter mit zusätzlichem Frostschutz" wurde am 19.10.2020 in der Kategorie Ratgeber von Redaktion mit den Stichwörtern Motorkühlung - im Winter mit zusätzlichem Frostschutz, Tipp & Infos, veröffentlicht.

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