Hybrid-Fahrzeug

Knuffiges japanisches Micro-SUV mit Mild-Hybrid-Antrieb

10. September 2020, 16:43 Uhr
Solveig Grewe
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Nicht immer ist Größe entscheidend. Für den Suzuki Ignis, das einzige wirklich kleine Crossover auf dem deutschen Automarkt, verspricht der Hersteller für die Kombination Benziner und Mild-Hybrid-System besonders effizienten Fahrspaß. Wie sich das System in der Praxis verhält, davon hat sich der Motor-Informations-Dienst (mid) bei Testfahrten mit der überarbeiteten dritten Generation des Ignis ein Bild gemacht.


Nicht immer ist Größe entscheidend. Für den Suzuki Ignis, das einzige wirklich kleine Crossover auf dem deutschen Automarkt, verspricht der Hersteller für die Kombination Benziner und Mild-Hybrid-System besonders effizienten Fahrspaß. Wie sich das System in der Praxis verhält, davon hat sich der Motor-Informations-Dienst (mid) bei Testfahrten mit der überarbeiteten dritten Generation des Ignis ein Bild gemacht.

Unübersehbar orientiert sich die Optik des gerade mal 3,70 Meter kurzen Ignis - übrigens eines der kleinsten Autos am Markt, das man auch mit Allrad kaufen kann - am größeren Kraxelbruder Jimny. Der in vier Einzelfelder unterteilte Kühlergrill mit seinen U-förmigen Chromleisten zeigt das typische bullige SUV-Gesicht der Marke und lässt zusammen mit den optisch hervorgehobenen Unterfahrschutzelementen hinten und vorne Rückschlüsse auf einen hemdsärmeligen Charakter zu.

Innen tröstet das aufgeräumte Armaturenbrett mit netten Farbtupfern über die eher durchschnittliche Qualität von Materialien und ihrer Verarbeitung hinweg. Man sitzt hinter dem Steuer leicht erhöht, wie es sich für ein SUV, auch für ein noch so kleines, gehört. Allerdings offeriert der Radstand von 2,44 Metern - nicht wirklich überraschend - nur knappen Platz. So heißt es, vorne und hinten zusammenzurücken und nur mit leichtem Gepäck zu reisen, denn der Kofferraum macht ebenfalls kleinstwagentypisch Platz zum Verstauen für gerade mal 267 bis 1.100 Liter. Erfreuliches Plus: Die Rückbank lässt sich längs verschieben.

Im Testwagen arbeitet die einzig erhältliche Motorisierung, ein 1,2 Liter Vierzylinder Benziner, den Suzuki immer serienmäßig mit einem 12-Volt-Mild-Hybrid-System kombiniert und das Ergebnis dann vollmundig "Hybrid" nennt. Das System speichert Bremsenergie, die den Verbrennungsmotor beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt, was den kleinen Fünftürer um bis zu elf Prozent (nach NEFZ) sparsamer werden lassen soll.

Für die gefahrene Version mit Frontantrieb und der leichtgängigen Fünfgangschaltung (Schaltmuffel können übrigens alternativ zum stufenlosen CVT-Getriebe greifen) schreibt Suzuki einen Durchschnittsverbrauch von 3,9 Litern je 100 Kilometer ins Datenblatt.

Mit der Motorleistung von 61 kW/83 PS und einem Drehmoment von 107 Newtonmetern schwimmt der Ignis im Stadtverkehr engagiert mit, auf der Landstraße und in lang gezogenen Kurven wirkt er eher träge. Die Lenkung vermittelt eine recht effektive Rückmeldung, Fahrwerk und Federung geben selbst kleine Fahrbahnunebenheiten an den Popometer weiter. Für Ausflüge ins Gelände dürfte der Allradantrieb, den Suzuki nur in Kombination mit der Fünfgangschaltung anbietet, Abhilfe schaffen. Die Investition von 1.500 Euro könnte sich für jene lohnen, die schlammige Waldwege oder wuchtige Grasnarben mit dem Auto überwinden müssen.

Dank der kompakten Dimensionen und einem Wendekreis von 9,4 Metern bleiben zivilisierte Ausflüge ins Parkhaus ohne Spuren im Lack des schicken Karosseriekleidchens in der neuen Farbe Caravan Ivory Pearl Metallic (Aufpreis: 808 Euro). Beim Ein- und Ausparken leistet zudem die optionale Rückfahrkamera wertvolle Dienste, denn nach hinten ist der Ignis wegen der etwas wuchtigen C-Säule nicht wirklich übersichtlich.

Der Grundpreis für den elektrifizierten Ignis liegt bei 17.516 Euro. Das ist für einen Kleinstwagen erst einmal eine Ansage. Aber zum einen zeigt sich der Benziner mit dem Mild-Hybrid-System und einem Verbrauch von nicht mal fünf Litern je 100 Kilometer (bei zurückhaltender Fahrweise) als angenehm sparsamer Begleiter. Zum andern bringt der kleine Japaner eine Serien- und Sicherheitsausstattung mit wie nur wenige seiner Artgenossen.

In der Ausstattungslinie Comfort+ finden sich beim Fronttriebler bis auf die Bergabfahrhilfe sämtliche von Suzuki angebotenen Sicherheitssysteme wie unter anderem eine Dual-Kamera mit aktiver Bremsunterstützung, ein Spurhaltewarnsystem sowie eine Berganfahrhilfe. Die Sonderausstattungsliste ist übersichtlich und konzentriert sich im wesentlichen auf optische Details wie aufwändige Außenlackierungen, auf die man ja auch verzichten kann.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Suzuki Ignis 1,2 Comfort+ Hybrid

- Länge / Breite / Höhe : 3,70 / 1,60 / 1,66 Meter
- Motor: Vierzylinder
- Hubraum: 1.197 ccm
- Leistung: 61 kW/83 PS
- max. Drehmoment: 107 Nm
- Getriebe: Fünf-Gang-Schaltgetriebe
- Beschleunigung: k.A.
- Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h
- Normverbrauch (NEFZ): 3,9 l/100 km
- CO2-Emissionen: 89 g/km
- Preis: ab 17.516 Euro

Der Artikel "Knuffiges japanisches Micro-SUV mit Mild-Hybrid-Antrieb" wurde am 10.09.2020 in der Kategorie Fahrbericht von Solveig Grewe mit den Stichwörtern SUV, Hybrid-Fahrzeug, Praxistest, Fahrbericht, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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