Historie

Zündkerzen-Torte zum 70. Bulli-Geburtstag

10. August 2020, 14:00 Uhr
Lars Wallerang
Sieben Zündkerzen zieren die Torte zum 70. Geburtstag des Bulli. Der VW-Bus erblickte im Jahr 1950 das Licht der Welt.


Sieben Zündkerzen zieren die Torte zum 70. Geburtstag des Bulli. Der VW-Bus erblickte im Jahr 1950 das Licht der Welt. Er läuft mit der Fahrgestellnummer 20-1880 als taubenblauer Kastenwagen der ersten Generation (T1) im Werk Wolfsburg vom Band.

Ausgeliefert wird er nach Hildesheim, um dort im gewerblichen Dienst seinem Bestimmungszweck nachzugehen - Waren von A nach B zu bringen, nachzukommen. Nach diesem Einsatz verschwindet der VW-Bus fast 20 Jahre in privaten Sammlungen, bevor er erst Anfang der 1990er Jahre durch einen Bulli-Liebhaber wieder in den Verkehr gebracht wird. Nach einer Vollrestaurierung befindet sich das Fahrzeug seit Ende 2014 nun in der Sammlung von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer.

Von 1973 bis 1992 steht der Bulli bei verschiedenen VW-Liebhabern in der Sammlung. Der letzte Besitzer versucht, das Fahrzeug über das Fanclubmagazin der "Brezelfenstervereinigung e.V." zu verkaufen. Es klappt aber nicht im ersten Anlauf. Aus heutiger Sicht fast unvorstellbar, ist die Nachfrage damals nach so einem gebrauchten "Nutzfahrzeug" nicht sehr groß.

Erst nach mehreren Anzeigen (damals üblich noch ohne Foto und mit nur drei Zeilen Text) wird im Verlauf des Jahres der Däne Tonny Larsen darauf aufmerksam. Er kauft den Bulli ungesehen am Telefon nachdem er erfährt, dass der Wagen die niedrigste Fahrgestellnummer hat, die zu dem Zeitpunkt in der Bulli-Szene bekannt ist.

Mit stolzen 42 Jahren auf den Achsen und weniger als 100.000 Kilometer auf dem Tacho geht es somit 1992 auf dem Abschleppwagen nach Dänemark. Da 19 Jahre Stillstand einem Auto nicht gut tun, werden erstmal die nötigsten Teile getauscht, um wieder mit dem Bulli fahren zu können.

Tonny ist sofort sicher, dass der Wagen eine lange Zeit bei ihm bleiben wird und gibt dem Transporter einen Namen: In Anlehnung an den ersten T1 der je nach Dänemark ausgeliefert wurde, tauft er sein Schmuckstück "Sofie". Denn dieser hieß ebenfalls so.

Anfang 2000 beginnt er eine aufwändige und zeitintensive Vollrestaurierung, die mit der ersten Probefahrt im Frühjahr 2003 zum VW-Treffen nach Bad Camberg endet. Es soll bei weitem nicht die letzte Fahrt des Dänen mit "Sofie" sein. Über 20.000 Kilometer legen sie gemeinsam durch Europa zurück. Oft zu Bullitreffen, wo "Sofie" immer das Highlight ist. Meist prämiert als "Schönster Bulli". Der älteste ist sie dort ja sowieso.

Der Artikel "Zündkerzen-Torte zum 70. Bulli-Geburtstag" wurde am 10.08.2020 in der Kategorie News von Lars Wallerang mit den Stichwörtern Historie, Nutzfahrzeuge, Transport, News, veröffentlicht.

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