Historie

Die mid-Zeitreise: Mitsubishi Luxus Bus: Komfort auf hohem Ross

3. Juli 2020, 11:34 Uhr
Motor-Informations- Dienst (mid)
Am 20. Juli 1992 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 37. Jahrgang über den Mitsubishi L300 in der Luxusversion.


Am 20. Juli 1992 berichtete der Motor-Informations-Dienst (mid) im 37. Jahrgang über den Mitsubishi L300 in der Luxusversion.

Die technische Bezeichnung L300 lässt es nicht ahnen, laufen unter diesem Label doch eher robuste Arbeitstiere. In der Luxusversion jedoch entpuppt sich der Kleinbus aus dem Hause Mitsubishi als geräumiges Familien- und Reisegefährt mit Pkw-ähnlichem Fahr- und weit darüber hinaus reichendem Platzkomfort. In luftiger Höhe über dem Verkehrsgeschehen finden sieben Personen auf jeweils zwei Sitzen vorne und in der Mitte sowie der Dreierbank hinten bequem Platz. Das aufstellbare "Sonnentop" über der Frontpartie und die seitlichen Panoramafenster im Hochdach verstärken den großzügigen Raumeindruck.

So empfiehlt sich der Mitsubishi Luxus-Bus mit 2,4-Litern Hubraum und 82 kW/112 PS als komfortables Gefährt für Großfamilien und Kleingruppen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h lässt es sich auch auf "großer Fahrt" gut leben. Im Stadtverkehr geben gestoppte 15 Sekunden für den Spurt von Null auf Hundert keinen Anlass für Minderwertigkeitskomplexe. Wer die Leistung des Busses einigermaßen ausschöpft, kommt allerdings mit den angegebenen 11,4 Litern bleifreien Benzins im Drittelmix auf 100 Kilometer nicht aus. Mit dem Testverbrauch von rund 14 Litern beträgt die Reichweite bei 55 Litern Tankinhalt nur noch knappe 400 Kilometer.

Die serienmäßige Servolenkung lässt in Kombination mit übersichtlichen Außenspiegeln das Einparken der 4,30 Meter Länge zur leichten Übung werden, ihre gute Geschwindigkeitsadaption erlaubt auch bei schneller Fahrt präzise Steuerung. Die "Kurvenlage" des 1,95 Meter hohen Gefährts ist ohne Makel, Windempfindlichkeit und Geräusche halten sich in Grenzen. Die Luxusversion des L300 steht mit 34.600 DM in der Liste.

Die solide Verarbeitung im Innenraum dürfte auch hartnäckigeren Kinderfingern eine Weile standhalten und durch die leicht um 180 Grad drehbaren Mittelsitze kann das Picknick bei der Rast im wahrsten Sinne des Wortes im Kreise der Familie eingenommen werden. Ist man nur zu zweit unterwegs, erlauben die flach gelegten mittleren Sessel plus Hinterbank und Motorblock sogar entspanntes Ruhen in voller Länge. Der Einstieg durch die rechts liegende Schiebetür ist mühelos. Leselampen hinten und die separat zu steuernde Heizung/Lüftung runden das Wohlbefinden im Fond ab. Passagiere auf den beiden Mittelplätzen mit Armlehnen und Fußablage auf dem Motorblock erleben auch bei angelegtem Sicherheitsgurt fast Fernsehsesselkomfort. Für den "Bordservice" finden sich im nach hinten aufklappbaren Deckel der Mittelkonsole zwischen den Frontsitzen zwei ausreichend tiefe Mulden für Glas oder Becher und eine größere Ablage für Pausenbrot und Sandwich. Selbst an ein "Zeitschriftennetz" auf der Rückseite der Fahrersitzlehne wurde gedacht.

Für den Fahrer allerdings könnte auf längeren Strecken die Polsterung des Sitzes etwas fester sein, auch fehlt ein "Abstellplatz" für den Kupplungsfuß, was vor allem kleineren Fahrern unangenehm auffällt. Die präzise Fünfgang-Schaltung gibt keinen Anlass zur Klage, während die Bremse im Testfahrzeug erstaunlich fest getreten werden wollte. Das Lenkrad steht in handlichem, rückenschonendem Winkel, die Instrumentierung ist übersichtlich, einzig die Schalter für heizbare Heckscheibe, Heckscheibenwischer und Nebelschlussleuchte verstecken sich auf einer Leiste unter Armaturen und Lenkrad in Kniehöhe. Auch die Regler für die sehr effektive Heizung/Lüftung mit Umluftschalter sind aus normaler Fahrposition schlecht einzusehen.

Bequem die elektrischen Scheibenheber vorn und die Kofferraumentriegelung vom Frontplatz aus, während das Entriegeln und Aufstellen des Hebedachs schon einige Findigkeit und Fingerkraft verlangt. Dafür erlaubt die schwebend angebrachte Hinterbank das problemlose Durchladen längerer Gegenstände und auch größere Transportaufgaben lassen sich mühelos lösen. Denn die Rückbank ist selbst von Frauenhand leicht hoch- und wieder zurück zu klappen.

Alles in allem: Für die Urlaubsrundreise zu zweit und besonders als "Kutsche" für große Familien ist der Mitsubishi L300 Luxus Bus trotz kleinerer Mängel im Fahrkomfort und etwas reichlichen Spritverbrauchs eine echte Alternative zu meist wesentlich kostspieligeren Großraumlimousinen.

Der Artikel "Die mid-Zeitreise: Mitsubishi Luxus Bus: Komfort auf hohem Ross" wurde am 03.07.2020 in der Kategorie News von Motor-Informations- Dienst (mid) mit den Stichwörtern Historie, Importeur, Van, Automobil, Praxistest, News, veröffentlicht.

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