Kleinwagen

Opel Corsa: Mobile Leichtigkeit des Seins

11. Juni 2020, 16:02 Uhr
Solveig Grewe
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Ein Opel bleibt ein Opel. Auch beim Corsa, der seit 1982 zwei Generationen Autofahrer begleitet hat, verpackt Opel die PSA-Technik solide nach Rüsselsheimer Art. Nach dem Aus für 'Adam' und 'Karl' steht der fünfsitzige Kleinwagen, von dem mehr als 13 Millionen Exemplare verkauft worden sind, für den Einstieg in die Opel-Welt. Ob der Corsa Nummer sechs hält, was sein sportliches Outfit verspricht, hat der Motor-Informations-Dienst (mid) jetzt getestet.


Ein Opel bleibt ein Opel. Auch beim Corsa, der seit 1982 zwei Generationen Autofahrer begleitet hat, verpackt Opel die PSA-Technik solide nach Rüsselsheimer Art. Nach dem Aus für "Adam" und "Karl" steht der fünfsitzige Kleinwagen, von dem mehr als 13 Millionen Exemplare verkauft worden sind, für den Einstieg in die Opel-Welt. Ob der Corsa Nummer sechs hält, was sein sportliches Outfit verspricht, hat der Motor-Informations-Dienst (mid) jetzt getestet.

Ganz schön schnittig sieht er aus. Das sportliche scharf konturierte Blechkleid mit der coupehaft abfallenden Dachlinie steht dem 4,06 Meter langen und 1,77 breiten Fünftürer ausgesprochen gut. Unverkennbar als Opel kennzeichnen ihn die typische Bügelfalte und das mit einer Chromspange eingefasste Blitz-Logo. Der Einsatz einer hochfesten Stahlkarosserie, eine Alu-Motorhaube und die Verwendung leichter Elemente im Inneren sind verantwortlich dafür, dass der Kleinwagen im Idealfall weniger als eine Tonne auf die Waage bringt.

Die Platzverhältnisse des meistverkauften Opel sind typisch für Kleinwagen. Vorne gleicht die tiefe Sitzposition die nur 1,43 Meter flache Karosserie wieder aus, im Fond wird es ab einer Körpergröße von 1,80 Metern für die Köpfe eng. Rutscht man vor, bremsen die Sitze des Vordermanns die Knie aus. Der Kofferraum kommt auf 309 Liter Stauraum: Das reicht für Einkäufe und auch für das kleine Gepäck aus. Allerdings bleibt beim Umklappen der Rücksitzlehnen eine Stufe im Kofferraumboden, und die hohe Ladekante gilt es mit Schwung zu überwinden.

Mehr als bei der Raumausnutzung punktet der Corsa in Sachen Raumausstattung. Der mid-Testwagen in der Linie "Elegance" bietet einen elektrisch verstellbaren und bequemen Fahrersitz mit Massagefunktion, und das beheizbare Lederlenkrad schmeichelt den Händen an kühleren Tagen. Eine sinnvolle Mischung aus analogen Tasten und dem 10-Zoll-Farb-Touchscreen erleichtert das Kennenlernen der Bedienfunktionen.

Die Live-Navigation erlaubt Echtzeit-Verkehrsinformationen und zeigt die aktuellen Kraftstoffpreise an. Smartphones können kabellos geladen werden und via Android Auto und Apple Car Play in das Bordsystem des Corsa integriert werden.

Nach Drücken der Starttaste meldet sich der 1,2 Liter große Dreizylinder zu Wort. Er stammt aus dem PSA-Regal, arbeitet unter anderem im Peugeot 208 und hat in der 100- PS-Variante mit dem kleinen Opel keine Mühe. Bei gutem Durchzug und ohne störendes Turboloch erledigt er in Kombination mit der etwas langatmigen manuellen Sechsgangschaltung den Spurt von 0 auf 100 km/h in 9,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beachtlichen 194 km/h. Dreht er hoch, wird das Motörchen zwar lauter, wirkt aber keineswegs angestrengt.

Fahrbahn-Unebenheiten werden vom dem straff ausgelegten Fahrwerk des Fronttrieblers weitestgehend ohne den Einsatz von Weichmachern an den Popometer weitergereicht. Das unterscheidet ihn von seinem französischen Bruder 208, fällt aber nicht negativ ins Gewicht.

Mit seiner leichtgängigen Lenkung setzt der Corsa Kursvorgaben präzise um, während er über das kurvige Asphaltband hinauf in den Taunus mit einer Agilität wuselt, die man ihm so gar nicht zugetraut hätte. Der tiefe Schwerpunkt verleiht ihm eine gute Straßenlage, das geringe Gewicht eine überraschende Leichtigkeit beim Lastwechsel. Die Quittung für allzu engagiertes Fahren: Um die sieben Liter Verbrauch je 100 Kilometer, entspanntes Cruisen auf der Autobahn belohnt der Bordcomputer mit knapp sechs Litern, was dem angegebenen Normverbrauch von 5,6 Litern schon recht nahe kommt.

Technisches Highlight im Corsa ist - gegen Aufpreis - das erstmals in einem Kleinwagen eingesetzte adaptive blendfreie Matrix-Licht. Es besteht aus acht LED-Elementen, deren Lichtstrahl in Verbund mit der Frontkamera automatisch und kontinuierlich der jeweiligen Fahrsituation und Umgebung angepasst wird. In Kombination mit der Fernlichtautomatik werden auch die Fahrbahnränder großflächig ausgeleuchtet und entgegenkommende Fahrzeuge ausgeblendet.

An Assistenten bietet der Corsa von einer weitestgehend zuverlässigen Verkehrszeichenerkennung über einen etwas ruppigen Spurhalteassistenten bis hin zum Notbremsassistenten so ziemlich alles, was man tagtäglich so braucht. Auch Frauen, die einparken können, lernen den Parkassistenten schnell zu schätzen, der den Corsa nach Wahl längs oder quer, rechts oder links ein- und zuverlässig auch wieder ausparken lässt. Auch das gehört zur Leichtigkeit des Seins.

Den Opel Corsa Elegance mit dem 100-PS-Dreizylinder-Benziner gibt es ab 19.630 Euro. An den richtigen Stellen das Kreuzchen gesetzt, sollte man knapp 27.000 Euro bereithalten.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Opel Corsa Elegance

- Länge / Breite / Höhe: 4.06/1.77/1.43 Meter
- Motor: Dreizylinder Benziner
- Hubraum: 1.199 ccm
- Leistung: 74 kW/100 PS bei 5.500 U/min
- max. Drehmoment: 205 Nm bei 1.750 U/min
- manuelles Sechsgangschaltgetriebe
- 0 bis 100 km/h: 9,9 s
- Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h
- Normverbrauch: 5,6 l/100 km (WLTP)
- CO2-Emission: 126 g/km
- Preis: ab 19.630 Euro

Der Artikel "Opel Corsa: Mobile Leichtigkeit des Seins" wurde am 11.06.2020 in der Kategorie Fahrbericht von Solveig Grewe mit den Stichwörtern Kleinwagen, Praxistest, Fahrbericht, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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