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Mitsubishi ASX: Japanischer Dauerbrenner

21. Mai 2020, 12:03 Uhr
Solveig Grewe
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Beim Debüt vor zehn Jahren war der Mitsubishi ASX ohne Frage ein Trendsetter hin zu den kompakten SUVs. Heute schlägt er sich mit Mitbewerbern wie dem Tiguan, Arona und Mazda CX-3. Wie gut er sich auf der Zielgeraden bis zum angekündigten neuen Modell hält, hat der Motor-Informations-Dienst (mid) getestet.


Gute Pflege hält auf Trab. Der ASX, kompaktes Pferdchen im SUV-Stall bei Mitsubishi, bekommt seit seinem Debüt 2010 alle drei Jahre eine Frischzellenkur verpasst. Die letzte gab's 2019. Beim Debüt vor zehn Jahren war der ASX ohne Frage ein Trendsetter hin zu den kompakten SUVs. Heute schlägt er sich mit Mitbewerbern wie dem Tiguan, Arona und Mazda CX-3. Wie gut er sich auf der Zielgeraden bis zum angekündigten neuen Modell hält, hat der Motor-Informations-Dienst (mid) jetzt getestet.

Mit seiner bulligen Optik und einem robust wirkenden Unterfahrschutz entspricht der knapp 4,37 Meter lange ASX den Erwartungen an das aktuelle SUV-Design. Die erneuerte Front im "Dynamic Shield" mit der hoch ansetzenden Motorhaube und ihrer muschelförmigen Wölbung sorgt für einen auffälligen Auftritt. Innen geht es funktional und übersichtlich zu, überwiegend auch hochwertig. Schicke Klavierlack-Optik und weich unterschäumter Kunststoff wechseln sich mit Hartplastik von einfacher Qualität ab, die man in der obersten Ausstattungsvariante Top vielleicht nicht unbedingt erwartet.

Erfreulich dagegen sind die angenehm duftenden und bequemen Ledersitze. Sie bieten guten Seitenhalt.
Von dem in dieser Fahrzeug-Kategorie so beliebten Hochsitz aus hat man einen guten Überblick auf das Geschehen vorne, bei dem eingeschränkten Blick nach hinten erweist sich die Rückfahrkamera als äußerst nützlich.

Für das Gepäck gibt es bei voller Besetzung mit fünf Personen 406 Liter Platz, steht ein Umzug an, können daraus durch Umklappen der Rücksitzlehnen zu einer fast ebenen Ladefläche bis zu 1.206 Liter werden. Eine praktische elektrische Unterstützung zum Öffnen der Heckklappe bieten die Japaner auch nicht gegen Aufpreis.

Unter der Haube des mid-Testwagens arbeitet das einzige für den ASX erhältliche Triebwerk: Der 2-Liter-Benziner mit 150 PS und 195 Newtonmeter maximalem Drehmoment. Den sehr sparsamen Selbstzünder hat Mitsubishi für den ASX schon im Jahr 2018 abserviert.

Mit an Bord des Vierzylinders, der als Saugmotor alter Schule Leistung über Drehzahl generiert, ist der bewährte Allradantrieb mit drei Fahr-Modi. Sie werden über einen beleuchteten Drehschalter zwischen den Vordersitzen angewählt. Der normale ist dabei der reine Frontantrieb.

Im Automatik-Modus regelt der ASX die Kraftverteilung selbst: Bei normaler Fahrt auf trockener Fahrbahn gehen 98 Prozent an die Vorder- und nur zwei Prozent an die Hinterachse. Ist mehr Traktion notwendig, wird die Verteilung bis zu einem Verhältnis von 50:50 geändert. Schaltet man in den Lock-Modus, geht 1,5 mal mehr Kraft an die Hinterachse als im Automatik-Modus.

Dies macht den ASX zwar nicht zum klassischen Geländewagen, doch auch dieser Mitsubishi hat immer noch mehr drauf als Hindernisse vom Kaliber matschiger Feldweg oder hohe Bordsteinkante. Allerdings ist der Allradantrieb immer an das hauseigene CVT-Getriebe gekoppelt, dem man sein nervendes Jaulen bei Volllast recht weit, aber nicht gänzlich ausgetrieben hat.

Wen das nervt, der muss zur frontgetriebenen Variante greifen: Da gibt es die Wahl zwischen CVT-Getriebe und manueller Handschaltung. Die dann allerdings nur mit fünf Gängen. Nicht nur hier wirkt der ASX ein wenig hinter der Zeit. Ein trendiges volldigitales Kombi-Instrument, ein modernes Head-up-Display oder eine induktive Ladeschale für das Smartphone, sucht man weiter vergeblich.

Die analoge Instrumententafel hinter dem Lenkrad ist klassisch, digitalen Anschluss signalisieren zwei USB-Zugänge. Wer hier einen Datenstick andockt, kann - nur im Stand selbstverständlich - sogar gespeicherte Videos anschauen. Doch auch mit dem als Option erhältlichen immerhin acht Zoll großen Touchscreen wird das kein Autokino, das in Zeiten von Corona eine Renaissance erlebt. Also für Filmfreuden im ASX ist der Weg zum nächsten Drive In, wo Kino am größten ist, vielleicht der bessere Weg.

Ausstattungsabhängig haben ein Auffahrwarnsystem mit Notbremsassistent, ein Fernlicht-, Auspark-,Spurhalte- und Totwinkelassistent ein wachsames Auge auf das Verkehrsgeschehen. In der Topausstattung weist ein Ausparkassistent beim Rückwärtsfahren auf sich nähernden Querverkehr hin. Eine wirklich hilfreiche Unterstützung.

Auf den Testfahrten zeigt sich der Vierzylinder Saugmotor zwar drehfreudig, macht den 1.400 Kilogramm schweren ASX in Kombination mit dem engagierten Sechs-Gang-CVT-Getriebe aber nur leidlich flott. Trotz seiner Höhe zeigt das SUV erfreulich wenig Neigung zum Wanken. Das Fahrwerk ist dennoch relativ weich abgestimmt und wattiert Bodenunebenheiten nach Kräften weg, die Lenkung ist leichtgängig, ohne ins Schwammige abzudriften.

Der Verbrauch pendelt sich beim mid-Test bei etwa acht Litern ein, liegt aber auch bei behutsamer Fahrweise immer über dem im Datenblatt ausgewiesenen Wert von sieben Litern.

Mit Frontantrieb und manueller Fünfgangschaltung kostet der ASX ab 21.290 Euro, für die Top-Ausstattung werden mindestens 29.490 Euro fällig.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Mitsubishi ASX Top 2,0 MIVEC

- Länge / Breite / Höhe: 4,365 / 1,81 / 1,64 Meter
- Motor: Vierzylinder
- Hubraum: 1.998 ccm
- Leistung: 110 kW/150 PS bei 6.000 U/min
- max. Drehmoment: 195 Nm bei 4.200 U/min
- Sechs-Stufen-CVT
- 0 -100 km/h: 10,2 s
- Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
- Normverbrauch (WLTP): 7,0 l/100km
- CO2-Emissionen: 161 g/km
- Preis: ab 29.490 Euro

Der Artikel "Mitsubishi ASX: Japanischer Dauerbrenner" wurde am 21.05.2020 in der Kategorie Fahrbericht von Solveig Grewe mit den Stichwörtern SUV, Importeur, Praxistest, Fahrbericht, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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