Crossover

Mazda CX-30: Stilsicher auf eigenen Wegen

7. April 2020, 16:56 Uhr
Solveig Grewe
Konfigurator Versicherungsvergleich Steuerrechner Finanzierung ab 1,99%
Der Zusatz 'M' Hybrid im Namenszug des Crossover-SUV Mazda CX-30 steht für Mildhybrid. Auch bei dieser Form der Elektrifizierung geht Mazda einen eigenen Weg. Davon hat sich der Motor-Informations-Dienst (mid) im Test überzeugt.


Es heißt, ein Rebell durchbricht gängige Konventionen, um neue Wege zu gehen. Wie der Autohersteller Mazda. Die Marke widersetzt sich tapfer dem Trend zum Turbolader, baut stattdessen auf hochverdichtete Saugmotoren. Die vorgegebenen CO2-Grenzwerte erreichen die Japaner bei ihren kleinen Selbstzündern auch ohne Adblue, mischen munter das Diesel-Prinzip mit Benzintreibstoff und glauben an einen Wankelmotor als Mitarbeiter in ihrem geplanten neuen batterie-elektrischen Auto.

Im Jahr 2030 sollen 95 Prozent aller Fahrzeuge mit einer Kombination aus Verbrenner und Elektromotor angetrieben werden, der Rest soll rein elektrisch unterwegs sein. Mit dem Kopf durch die Wand geht Mazda auch in puncto Ausstattungsniveau, das schon in den Basisversionen der in Europa vertriebenen sieben Baureihen kaum noch Wünsche offen lässt.

Der Zusatz "M" Hybrid im Namenszug des Crossover-SUV Mazda CX-30 steht für Mildhybrid. Auch bei dieser Form der Elektrifizierung geht Mazda einen eigenen Weg. Einen sehr milden, denn anders als Mitbewerber arbeiten die Japaner mit einem 24-Volt-System anstelle der üblichen 48 Volt. Ein riemengetriebener Starter-Generator hilft beim Beschleunigen und gewinnt Strom, sobald der Fahrer vom Gas geht oder bremst. Zusätzlich zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs werden im Teillastbereich zwei der vier Zylinder stillgelegt. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat sich von der Alltagstauglichkeit überzeugt und den MX-30 mit 122-PS-Benzinmotor und Allrad getestet.

Mit einer Länge von 4,40 Metern reiht sich der CX-30 fast nahtlos ein zwischen dem kleineren CX-3 (4,28 Meter) und dem um 15 Zentimeter längeren CX-5. Dass er trotzdem nicht CX-4 heißt, liegt ganz einfach daran, dass es in China bereits ein Modell mit diesem Namen gibt, bei dessen Entwicklung Mazda Pate stand.

Das coupehafte Design, gegossen in Metallic Rot, gefällt. Statt auf Sicken und Kanten setzt Mazda bei seinem Crossover-SUV auf Chrom geschmückte elegante Rundungen. Eine gegenüber dem Mazda3, mit dem er sich eine Plattform teilt, um vier Zentimeter höhere Bodenfreiheit und schwarze Plastik-Beplankungen untenrum sorgen für das bei den Pseudo-Kraxlern ja doch so erwünschte robuste Outfit.

Die Sitze zwischen den angenehm weich gepolsterten Armlehnen sind bequem, das in alle Richtungen einstellbare Lenkrad liegt gut in der Hand. Der Innenraum bietet viel Platz, der Rundumblick überzeugt. Einzig der Fußraum hinten beengt etwas. Für das Gepäck hält der hochbeinige Japaner bei voller Besetzung mit vier Personen 430 Liter Platz im Kofferraum bereit, damit bleibt er auf Augenhöhe der Mitbewerber. Die Variabilität beginnt und endet mit einer im Verhältnis 60:40 umklappbaren Lehne der Rücksitzbank. Dann bietet sich ein Stauvolumen von 1.406 Litern.

Das Cockpit wirkt hochwertig mit durchgehend angenehmen Soft-Touch-Materialien, Lederapplikationen auch auf der schmalen, eleganten Armaturentafel, einem zum Fahrer geneigten Zentraldisplay und hübsch gestalteten Bedienelementen. Auch beim Bedienkonzept zeigt sich Mazda eigenwillig. Es gibt keinen Touchscreen, das Zentraldisplay lässt sich über ein einfach strukturiertes Menü ausschließlich per Dreh-Drücksteller bedienen.

Etwas mühsam darüber ist die Eingabe eines jeden einzelnen Buchstabens des Zielortes. Aber immerhin: Es gibt keine hässlichen Fingerabdrücke auf dem Display. Das serienmäßige und sehr gut lesbare Head-up-Display nutzt die Windschutzscheibe als Projektionsfläche und zeigt die wichtigsten Informationen wie Geschwindigkeit, Navigationsanweisungen und Verkehrszeichen.

Bei der mid-Testfahrt - einem Mix aus Stadt, Land und Autobahn - fällt als erstes auf, wie leise der CX-30 unterwegs ist. Hier zahlt sich aus, dass Mazda beim Thema Geräuschdämmung nicht gespart hat. Auch bei höheren Drehzahlen bleibt die Geräuschuntermalung des Benziners meist zurückhaltend. Allerdings reißt das maximale Drehmoment des Direkteinspritzers - 213 Newtonmetern bei 4.000 Umdrehungen - nicht gerade vom Hocker. Damit bleibt der CX-30 eher ruhiger Gesell als stürmischer Heißsporn. Dabei wäre er mit seinem straff ausgelegten Fahrwerk, der genauen und leichtgängigen manuellen Sechsgangschaltung und dem exakten Lenkverhalten zu weit höheren sportlichen Weihen geboren. Passend dazu der in dieser Liga eher selten zu findende Allradantrieb, der das Drehmoment je nach Bedarf an die Vorder- und Hinterachse abgibt.

Dafür überzeugt der Testwagen an der Tankstelle: Der relativ verhaltene Durst von knapp sieben Litern je 100 Kilometer ist zum einen das Resultat eines nicht übereifrigen Gasfußes, zum anderen sicher auch dem etwas lethargischen Motor geschuldet.

Auch beim Preis für den CX-30 bleibt Mazda moderat. Los geht es bei 24.790 Euro. Dann sind unter anderem sich selbst reinigende Voll-LED-Scheinwerfer, Navi, Head-Up-Display, Ausparkhilfe, Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und Sportlenkrad immer mit an Bord.

Der Testwagen indes ist so gut wie mit allem bestückt, was das Herz darüber hinaus noch begehrt (Sitzheizung vorne, Lenkradheizung, schwarzes Leder mit Lendenwirbelunterstützung, Rückfahrkamera und vieles mehr) und kommt auf knapp 33.000 Euro. Ein faires Angebot.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Mazda CX-30 Skyactive-G 2,0 M Hybrid Allrad

- Länge / Breite / Höhe: 4,39/1,79/ 1,54 Meter
- Motor: Vierzylinder Benziner Direkteinspritzer mit 24 Volt Mildhybrid-System
- Hubraum : 1.998 ccm
- max. Leistung : 90 kW/122 PS bei 6.000 U/min
- maximales Drehmoment : 213 Nm bei 4.000 U/min.
- manuelle Sechsgangschaltung
- 0 bis 100 km/h : 11,1 s
- Spitze: 182 km/h
- Normverbrauch: 6,8 l/100 km (WLTP)
- CO2-Emission: 121 g/km
- Preis: ab 24.790 Euro

Der Artikel "Mazda CX-30: Stilsicher auf eigenen Wegen" wurde am 07.04.2020 in der Kategorie Fahrbericht von Solveig Grewe mit den Stichwörtern SUV, Crossover, Hybrid-Fahrzeug, Fahrbericht, Praxistest, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

Weitere Meldungen

28. März 2024

Sportliche neue Aprilia RS 457

Aprilia verkörpert Sportlichkeit, Adrenalin und Fahrspaß auf Straßen und Rennstrecken. Mit 54 Weltmeistertiteln ist ...