Automobilindustrie

"DRIVE": So fährt VW auf der Elektro-Schiene

13. März 2020, 16:16 Uhr
Johannes Unruh
'Start to Drive electric' ist nicht nur das Motto der neuen Dekade, sondern auch der Name der neuen Ausstellung von Volkswagen im konzerneigenen Showroom 'DRIVE' in Berlin. Um Autofahrer von der E-Mobilität zu überzeugen, zeigt VW hier, wie die neue vollelektrische Konzernstrategie in die Tat umgesetzt werden soll und auf welche Fahrzeuge die Kunden sich freuen können.


"Start to Drive electric" ist nicht nur das Motto der neuen Dekade, sondern auch der Name der neuen Ausstellung von Volkswagen im konzerneigenen Showroom "DRIVE" in Berlin. Um Autofahrer von der E-Mobilität zu überzeugen, zeigt VW hier, wie die neue vollelektrische Konzernstrategie in die Tat umgesetzt werden soll und auf welche Fahrzeuge die Kunden sich freuen können.

Bevor die neue Ausstellung eröffnet wird, erläutert VW-Chefstratege Michael Jost Konzept und Intention hinter dem neuen Showroom. Volkswagen will in Zukunft nicht mehr nur noch Hardware, sondern auch Software herstellen, so seine Kernaussage. Dabei soll der Kunde im Mittelpunkt stehen und nicht mehr das Fahrzeug.

Volkswagen nutzt also die digitale Transformation, um zu einer Software & Device Company zu werden. Den größten Fokus legt Michael Jost jedoch darauf, dass VW bis 2050 vollkomen CO2-neutral werden möchte. Um diesem Ziel gerecht zu werden, soll 2026 die letzte Produktion eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor anlaufen.

Ab 2040 werden bei Volkswagen keine Verbrenner mehr vom Band rollen. Zudem rechnet Michael Jost vor, warum Antriebe wie Wasserstoff für den Privatverkehr uninteressant sind und vom Konzern nicht verfolgt werden.

Prof. Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft spricht Klartext und rechnet vor, wie wenig Zeit die Menschheit noch hat, um das Ruder in Sachen Klimawandel herumzureißen. Sein Argument: Von der letzten Eiszeit bis Anfang des vergangenen Jahrhunderts hatte sich die Erde im Schnitt "nur" um 3,0 Grad Celsius erwärmt. In nur 100 Jahre haben wir dann eine Erhöhung von 1,5 Grad Celsius erreicht. Was also bei den prognostizierten 3,0 bis 4,0 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts passieren wird, könne sich jeder selbst ausmalen, sagt der Wissenschaftler. Allerdings sei das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen. Volkswagen sei zwar auch mit der geplanten E-Offensive noch zu langsam, aber der richtige Weg sei wohl jetzt eingeschlagen.

Herr Ralf Pfitzner, Leiter Nachhaltigkeit bei VW beschreibt, wie der Konzern dafür sorgen will, dass der vollelektrische ID.3 bei seiner Markteinführung im Sommer 2020 klimaneutral produziert wird. VW habe in Verträgen sichergestellt, dass Batterie-Lieferanten ausschließlich mit 100 Prozent erneuerbaren Energien produzieren dürfen. Nach Ansicht des Physikers Dr. Matthias Ullrich, Entwicklungsleiter für Batterien bei VW, sorgt vor allem die Modularität für Skaleneffekte und Auswahlmöglichkeiten bei den Kunden.

Anschließend stellt Volkswagen den Nutzen für die Kunden in den Mittelpunkt. Aufgrund reduzierter Unterhaltskosten und niedriger Anschaffungskosten dank Umweltbonus spare der Kunde mit den vollelektrischen Modellen, so der Autohersteller.

Auch in Sachen Reichweitenangst, die viele Autofahrer noch von einem Wechsel abhält, hat Volkswagen eine Lösung parat: die sogenannte "WeCharge-Karte". Eine Volkswagen-Ladekarte, die es Kunden ermöglichen soll, an rund 80 Prozent der europäischen Ladesäulen zu laden. Abgerechnet wird dann über Volkswagen.

30 Milliarden Euro investieren die Wolfsburger in die neue Kursausrichtung, damit VW bis 2050 tatsächlich CO2-neutral wird. Jetzt muss nur noch der Kunde mitspielen.

Johannes Unruh / mid

Der Artikel ""DRIVE": So fährt VW auf der Elektro-Schiene" wurde am 13.03.2020 in der Kategorie New Mobility von Johannes Unruh mit den Stichwörtern Automobilindustrie, Elektromobilität, Umwelt, New Mobility, veröffentlicht.

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