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Land Rover Defender: Mission gelungen

16. Dezember 2019, 09:03 Uhr
Rudolf Huber
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Die Erneuerung einer Ikone ist keine einfache Sache. Davon können etwa die Neuerfinder der Mercedes G-Klasse oder des Suzuki Jimny ein Lied singen. Und jetzt auch die Allrad-Spezialisten von Land Rover, die ihren legendären Überallhin-Kraxler Defender in die Neuzeit transferieren mussten. Erste Einschätzung des Motor-Informations-Dienstes (mid) nach einer ausführlichen Sicht- und Sitzprobe: Mission gelungen!


Die Erneuerung einer Ikone ist keine einfache Sache. Davon können etwa die Neuerfinder der Mercedes G-Klasse oder des Suzuki Jimny ein Lied singen. Und jetzt auch die Allrad-Spezialisten von Land Rover, die ihren legendären Überallhin-Kraxler Defender in die Neuzeit transferieren mussten. Erste Einschätzung des Motor-Informations-Dienstes (mid) nach einer ausführlichen Sicht- und Sitzprobe: Mission gelungen!

Natürlich konnten es die Designer und Ingenieure mit dem Defender 2.0 nicht allen Fans des über 70 Jahre gebauten Urmodells recht machen. Dazu gibt es zu viele individuelle Vorstellungen und zu viele Einflüsse aus dem Bereich Geschmackssache. Aber so viel steht schon mal nach der Papierform fest: Der Neue kann im Gelände mindestens genauso viel wie der Alte. Aber im Bereich Onroad hat er eine gewaltige Schippe draufgelegt.

Das längere Modell 110 wird im April 2020 rund ein halbes Jahr vor dem dreitürigen 90er nach Deutschland kommen. Die Umrundung und das Raufsteigen ins Führerhaus machen klar: Der neue Defender ist ein großes Auto, knapp zwei Meter hoch, gut zwei Meter breit (ohne Außenspiegel) und knapp über fünf Meter lang. Zierlich ist anders, aber die Proportionen stimmen, von den runden Scheinwerfern bis zu den quadratischen Rückleuchten.

Die Hochsitze für Fahrer und Passagiere (auf Wunsch gibt es vorne einen zusätzlichen Klappsitz) vermitteln eine hochherrschaftliche Aussicht, die äußere Ellbogenfreiheit ist zwar deutlich gewachsen, aber immer noch so konzipiert, dass der Pilot gut einsehen kann, was sich neben dem Auto so tut - beispielsweise in engen Geländepassagen.

Die Einrichtung des neuen Defender ist sachlich-zweckmäßig, solide, gut zu reinigen und zugunsten leichter Bedienbarkeit einfach aufgebaut. Platz gibt es reichlich. Die Version 110 ist als Fünf- und Sechssitzer und in 5+2-Bestuhlung zu haben, der 90er wird mit fünf oder sechs Plätzen angeboten. Bei der Langversion misst der Kofferraum bei voller Bestuhlung 1.075 Liter, als Zweisitzer kann der Defender 2.380 Liter unterbringen. Und auch diese Werte können sich sehen lassen: Die Nutzlast liegt bei 900 Kilo, die statische Dachlast bei 300 Kilo. Dazu darf der Brite noch bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmen.

Dass er sich im Gelände bestens zurechtfindet, ist bei einem Land Rover Ehrensache. Dabei helfen das hochsteife Alu-Monocoque, das zweistufige Verteilergetriebe, ein sperrbares Mittendifferenzial und optional ein aktives Hinterachs-Sperrdifferenzial. Dazu kommt noch das Terrain Response-System mit schlauer Auto-Funktion und Wat-Programm. 90 Zentimeter tiefe Wasserdurchfahrten sind für den Defender 110 kein Problem, der Böschungswinkel beträgt vorne 38 und hinten 40 Grad, der Rampenwinkel 28 Grad. In besonders schwierigen Fällen liefert der ClearSight Ground View Bilder vom Untergrund direkt vor den Vorderrädern auf den Touchscreen.

Der 110er ist serienmäßig mit einem Luftfahrwerk ausgestattet, das für bis zu 293 Millimeter Bodenfreiheit sorgt. Und ja, auch dieser Wert ist wichtig: Die Steigfähigkeit liegt bei 45 Grad. Kombiniert ist das Gesamtpaket laut Land Rover mit bisher ungeahnten Fähigkeiten auf der Straße, die als "komfortabel und souverän" beschrieben werden. Man wird sehen.

Zum Verkaufsstart im April liefert Land Rover den Defender 110 mit zwei Dieseln mit 200 und 240 PS und zwei Benzinern mit 300 und 400 PS aus, der stärkere Ottomotor verfügt über Mildhybridtechnik mit integriertem Riemen-Starter-Generator, der beim Start kräftig Kraft zuliefert. Die Motoren sind durchgehend an 8-Gang-Automatikgetriebe gekoppelt. Den Verbrauch nach der wenig praxisnahen NEFZ-Norm gibt Land Rover ab 7,6 Liter Diesel und 9,6 Liter Benzin je 100 Kilometer an. Später soll auch noch ein Plug-in-Hybrid nachgeschoben werden.

Lernfähig und immer schlauer sollen den Defender das neue Infotainment-Systems Pivi Pro und Updates "Over the Air" machen. Für einen hohen Individualisierungsgrad sorgen sechs Ausstattungsversionen und vier Zusatzpakete namens Explorer, Adventure, Country und Urban. Dazu gibt es beispielsweise noch eine Lackschutz-Folie, ein Dachzelt, ausfahrbare, wasserfeste Sonnensegel oder eine fernbedienbare Elektrowinde. Keine Frage: Der Defender der Neuzeit ist ein echter Tausendsassa - zu haben ab 55.600 Euro. Der Dreitürer wird später ab 49.700 Euro kosten.

Rudolf Huber / mid

Der Artikel "Land Rover Defender: Mission gelungen" wurde am 16.12.2019 in der Kategorie Neuheiten von Rudolf Huber mit den Stichwörtern Auto, Geländewagen, Neuheit, Allrad, Offroad, Vorstellung, veröffentlicht.

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