Nutzfahrzeuge

Renault: Fitnesskur für die Lastesel

17. Juni 2019, 15:16 Uhr
Klaus Brieter
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Nicht alle Autogeschichten sind durchgehend mit Emotionen geladen. Denn diesmal geht es um Fahrzeuge, die riechen eher nach dem Schweiß von hart schaffenden Schwerarbeitern als nach edlem Leder. Es sind allerdings Autos, ohne die das Funktionieren unserer heutigen Gesellschaft kaum noch denkbar ist: die Lastesel aus dem Bereich der leichteren Lkw und Busse, die häufig bei Handwerk und Zustelldiensten eingesetzt werden.


Nicht alle Autogeschichten sind durchgehend mit Emotionen geladen. Denn diesmal geht es um Fahrzeuge, die riechen eher nach dem Schweiß von hart schaffenden Schwerarbeitern als nach edlem Leder. Es sind allerdings Autos, ohne die das Funktionieren unserer heutigen Gesellschaft kaum noch denkbar ist: die Lastesel aus dem Bereich der leichteren Lkw und Busse, die häufig bei Handwerk und Zustelldiensten eingesetzt werden.

In diesem Segment ist auch Renault mit den beiden Modellreihen Trafic und Master erfolgreich vertreten. Jetzt hat der französische Autohersteller beide für die nächsten Jahre fit gemacht. Der Master repräsentiert als der Größere im Duo die Gewichtsklasse von 2,8 bis 4,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Wenn das Marketing von einem "robusteren" Außendesign spricht, dann meint es damit in erster Linie den nun senkrecht stehenden Kühlergrill und das erhabener prangende Renault-Markenzeichen an der Frontpartie.

Im Innenraum sollen das neu gestaltete Armaturenbrett und frische Polsterstoffe ein Plus an Qualität vermitteln. Besonderer Gag auf dem Beifahrerplatz: Das "Easy Life Tablet" erleichtert als kleiner herausfahrbarer Tisch Arbeit oder Brotzeitpause gleichermaßen. Begeistern kann sich das Personal im Führerhaus auch über die zahlreichen kleinen und großen Ablagefächer, deren Größe in einer Ablagebox unter der Beifahrer-Doppelsitzbank gipfelt, in der sogar Dokumentenkoffer oder Bauhelme Platz finden.

Unter der Haube verrichtet derzeit ein Dieselmotor mit 2,3 Litern Hubraum seine Arbeit, aus denen er in sechs Leistungsstufen zwischen 131 und 181 PS herauspresst. Je nach Gusto des Kunden oder nach Anforderungsprofil im täglichen Einsatz bietet Renault Front- oder Heckantrieb (auch mit Differenzialsperre) an. Der Elektro-Master soll demnächst bei passender Gelegenheit nachgereicht werden. Deutlich vielgestaltiger als das Motorenangebot sind die Konfigurationsmöglichkeiten bei den Aufbauten. Ab Werk sollen es über 300 sein.

Deutlich schlanker als der Master geht der Trafic zu Werke. Er rangiert in der Nutzfahrzeugklasse bis zu drei Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und geht mit jeweils zwei Radständen, Längen und Laderaumhöhen an den Start. Wer will, kann sich den Kastenwagen bis zu einem Frachtraum von 8,6 Kubikmetern aufblasen lassen. Die Motorenpalette umfasst vier Versionen von 95 bis 170 PS. Bis auf den 1,6-Liter-Basismotor schöpfen alle Diesel-Aggregate ihre Leistung aus 2,0 Litern Hubraum. Auch beim Trafic hat Renault zuallererst gewerbliche Kunden im Fokus. Eine kleine Ausstellung von Sonderaufbauten bei der Präsentation in der Nähe von Lissabon zeigt, wie weit der Fächer der Modellvarianten zu öffnen ist.

Besonders stolz sind die Franzosen auf ihr Modell SpaceClass. Im Marketingkauderwelsch gesprochen handelt es sich um ein "High-End-Shuttle" für professionelle Zubringerdienste, aber auch für Privatkunden. Diese besonders komfortable Version bietet Platz für bis zu neun Personen. Dank der Halterung auf Schienen sind die Sitzbänke der zweiten und dritten Reihe längs verschiebbar. Zudem wird der Passagierbereich durch sechs LED-Lesespots im Dachhimmel, Zusatzheizung, Teppichboden, komplett verkleidete Seitenflächen und optionale Lederpolsterung aufgewertet.

Durch das Zusatzpaket Signature mit zwei um 180 Grad drehbaren Einzelsitzen in der zweiten Reihe und entfaltbarem Multifunktionstisch wird der Trafic zum mobilen Büro. Wer weniger ans Arbeiten als an komfortables Reisen denkt, wird sein Kreuzchen bei der Bestellung eher beim Escapade-Paket machen. Denn damit lässt sich zusätzlich die dritte Sitzreihe zu einer ebenen Liegefläche umwandeln. Bei der Konfiguration in Vis-a-Vis Bestuhlung hätten die Reisenden im Fond sogar die Chance während der Fahrt einen zünftigen Skat zu dreschen.

Vielleicht erzeugt dieser Gedanke die Sehnsucht nach einem bequemen Reisewagen, in dem man sich über großzügige Platzverhältnisse freuen kann: zudem mit Lederlenkrad, chromverzierter Armaturentafel, blitzendem Kühlergrill und 17-Zoll-Leichtmetallrädern. Unter dem Aspekt Fernweh erzeugt das "Nutzfahrzeug" dann plötzlich doch noch Emotionen pur.

Klaus Brieter / mid

Der Artikel "Renault: Fitnesskur für die Lastesel" wurde am 17.06.2019 in der Kategorie Fahrbericht von Klaus Brieter mit den Stichwörtern Nutzfahrzeuge, Präsentation, Neuheit, Importeur, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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