Verkauf

Elektro-Primus kommt aus Frankreich

9. Januar 2019, 16:23 Uhr
Lars Wallerang
Deutsche Autobauer bemühen sich um Wachstum auf dem Elektro-Markt. Doch hierzulande hat die französische Firma Renault die Stromer-Nase vorn. Das geht aus Zahlen hervor, die Renault Deutschland nun vorlegt.


Deutsche Autobauer bemühen sich um Wachstum auf dem Elektro-Markt. Doch hierzulande hat die französische Firma Renault die Stromer-Nase vorn. Das geht aus Zahlen hervor, die Renault Deutschland nun vorlegt. Das meistverkaufte Elektroauto ist demnach der Zoe.

Auf der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf hob Uwe Hochgeschurtz, Vorstandsvorsitzender von Renault Deutschland, auch den Erfolg bei der Senkung des Diesel-Anteils in der Flotte hervor: Das seien gerade einmal 16 Prozent und damit die Hälfte des Bundesdurchschnitts.

Insgesamt sieht sich das Unternehmen auf der Überholspur: Die Neuzulassungen stiegen laut Renault 2018 um 3,2 Prozent auf 231.500 in Deutschland verkaufte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. "Der Marktanteil erreicht mit 6,2 Prozent den besten Wert seit 2003", sagt Hochgeschurtz. Der Zoe bleibe die Nummer eins der Elektrofahrzeuge und die preiswerte Zweitmarke Dacia wachse weiterhin zweistellig.

Pkw und leichte Nutzfahrzeuge der Kernmarke Renault wurden 2018 insgesamt 156.700 Mal neuzugelassen - eine minimale Absenkung im Vergleich zum Jahr 2017. Hochgeschurtz sieht keinen Grund zur Beunruhigung: "Vor dem Hintergrund, dass 2018 keine neuen Renault-Volumenmodelle auf den Markt gekommen sind, sind wir mit dem Ergebnis zufrieden."

Mit uneingeschränktem Stolz blickt man auf den Erfolg der Elektrofahrzeuge. Mit insgesamt 7.400 Neuzulassungen der Modelle Twizy, Zoe, Kangoo Z.E. und Master Z.E. erreichte Renault 2018 einen Rekordwert und steigerte die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 46,9 Prozent. Der Marktanteil bei den Elektrofahrzeugen lag Stand Ende November bei 16,6 Prozent.

Den Zoe hätte Renault wohl noch häufiger verkaufen können, wenn es nicht einen Engpass bei der Batterie-Industrie gegeben hätte. Doch für das Erreichen der Elektro-Zielmarken im Jahr 2019 sei man schon mal in ausreichendem Umfang mit Batterien eingedeckt. "Wir haben uns für 2019 hohe Kontingente gesichert", sagt Hochgeschurtz.

Auch für die ferne Zukunft sieht er kein Limit bei der Batterieproduktion, antwortet Hochgeschurtz auf Nachfrage des mid. "Wir betrachten die Batterie-Entwicklung optimistisch." Herstellung von Feststoffbatterien ohne Verwendung von Lithium und ganz neue Technologien - alles halte er für möglich. Auch davon, dass der Energiemix bundesweit bald umweltfreundlicher ist als heute, sei er überzeugt.

Zu den Edel-Modellen aus dem Hause Renault gehören Sportwagen der Marke "Alpine". Ein Comeback hatte Alpine 2018 mit 218 Neuzulassungen der Alpine A110 gefeiert. Die "Premiere Edition" war rasch ausverkauft. 2019 gehen dann die neuen Editionen "Pure" und "Legende" an den Start. Für die zweite Jahreshälfte ist noch eine Alpine mit einer Extra-Portion PS und besonders sportlichem Look geplant.

2019 will Renault mehrere Neuheiten herausbringen: Dazu gehört der komplett neu entwickelte "Clio" der mittlerweile fünften Generation. Viel High-Tech soll darin verbaut sein, verspricht Renault. Sein Debüt soll der Clio in der Jahresmitte feiern - in Genf. Zum Jahresauftakt rollt zunächst der überarbeitete Kadjar zu den Händlern. Ein Lifting erfährt auch der Twingo. Zu den neuen Hinguckern dürfte neben der Alpine noch der athletische Mégane R.S. Trophy gehören.

Darüber hinaus erweitern die Franzosen ihre Stromer-Palette um die Nutzfahrzeug-Variante des Zoe mit dem Beinamen "Cargo".

Innovationen soll es auch bei den konventionell angetriebenen Modellen geben: "Wir legen erneut den Renault Captur S auf", sagt Hochgeschurtz. Es wird ein Captur in besonders sportlichem Look, mit hochwertiger Ausstattung und neuem 150-PS-Benzinmotor.

Die Reiselimousine "Talisman" wird komfortabler: Jedenfalls gilt das für das neue Sondermodell "Version S". Neben optischen Aufwertungen etwa durch 19-Zoll-Felgen, roten Ziernähten im Innenraum und schwarzen Außenspiegeln erhält die Edition auch die modernsten Spitzen-Verbrenner: Benziner mit 225 PS und Diesel mit 200 PS.

Mehr Leistung und Komfort bei gleichzeitig weniger Verbrauch und Emissionen - so lautet das Versprechen. Und der Renault-Deutschland-Chef sieht in all den Neuerungen Grund für Zuversicht: "Die neuen Modelle werden uns weiter Rückenwind geben."

Lars Wallerang / mid

Der Artikel "Elektro-Primus kommt aus Frankreich" wurde am 09.01.2019 in der Kategorie New Mobility von Lars Wallerang mit den Stichwörtern Wirtschaft, Verkauf, Elektromobilität, Auto, Nutzfahrzeuge, New Mobility, veröffentlicht.

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