Auto

Fahrwerk für ein neues Fahrgefühl

21. Juni 2018, 10:34 Uhr
Andreas Reiners
Groß sehen die kleinen künstlichen Bodenunebenheiten nicht aus. Sie machen einen eher harmlosen Eindruck. Und auch 15 km/h wirken alles andere als furchteinflößend. Doch als der VW Touran über die zahlreichen Hubbel zuckelt, ist es vorbei mit der Entspannung. Keine Sorge: Denn jetzt kommt das von der ZF Friedrichshafen AG entwickelte vollaktive Fahrwerkssystem 'sMOTION' ins Spiel.


Groß sehen die kleinen künstlichen Bodenunebenheiten nicht aus. Sie machen einen eher harmlosen Eindruck. Und auch 15 km/h wirken alles andere als furchteinflößend. Doch als der VW Touran über die zahlreichen Hubbel zuckelt, ist es vorbei mit der Entspannung: Die Insassen werden ordentlich durchgerüttelt. Ein extremes Beispiel, keine Frage. Doch als das von der ZF Friedrichshafen AG entwickelte vollaktive Fahrwerkssystem "sMOTION" beim zweiten Versuch zum Einsatz kommt, sind die Unterschiede offensichtlich. Die Stöße werden abgefedert, die Erschütterungen ausgeglichen, das Durchschütteln beschränkt sich auf ein Minimum.

Wofür das gut sein soll? Ganz einfach: Mit "sMOTION" soll das vollautomatisierte Fahren zum Genuss werden. Bedeutet konkret: Ist der Autopilot an, soll man sich entspannen, zurücklehnen oder vielleicht sogar arbeiten können. Denn ideal ist es ohne Frage, wenn das weitestgehend ungestört geschehen kann. "sMOTION" soll nervende Aufbaubewegungen etwa infolge von Schlaglöchern, Bodenwellen oder Kurven beinahe vollständig von den Insassen fernhalten.

Man kennt das ja: Konzentriert man sich während der Fahrt auf andere Dinge als auf das Verkehrsgeschehen, fühlen sich die Bewegungen des Autos um ein Vielfaches heftiger an. Übelkeit, die sogenannte "Reisekrankheit", kann die Folge sein. Eine enorme Herausforderung, gelten doch Visionen von mobilen Büros oder Lounges nach der Erhöhung der Verkehrssicherheit als zentrale Treiber der Entwicklung hin zum autonomen Fahren.

"Bei der Entwicklung hin zum vollautomatisierten und autonomen Fahren kommt dem Fahrwerk eine Schlüsselrolle zu", sagt Dr. Holger Klein, Leiter der Division Pkw-Fahrwerktechnik bei dem Technologie-Unternehmen. "Denn spätestens wenn der Autopilot das Steuer übernimmt, wollen alle Insassen vom Fahrgeschehen buchstäblich in Ruhe gelassen werden. Unser neues vollaktives Fahrwerksystem sMOTION kann diesen Wunsch erfüllen."

In der Tat geht das Fahrgefühl ein Stück weit in Richtung fliegender Teppich - hin zu einem feinen Ausbalancieren, wodurch man die Bewegungen des Autos kaum noch wahrnimmt. Und in den Kurven legt man sich zum Beispiel nicht mehr mit in die Fahrtrichtung. "sMOTION" wirkt daneben ebenso gegen das Eintauchen oder Aufbäumen des Fahrzeugs beim Verzögern und Beschleunigen.

In den Griff bekommt "sMOTION" die zahlreichen Bewegungen des Autos mit einem sogenannten "Aktuator", einer Elektromotor-Pumpen-Einheit mit integrierter Elektronik, die an jeder Fahrzeugecke verbaut ist. In einer Kurve beispielsweise lassen sich die beiden inneren Räder einziehen und die äußeren ausfahren, sodass der Pkw nahezu waagrecht bleibt. "Insassen bekommen damit das Gefühl, mit unerschütterlicher Gelassenheit über Unebenheiten jeglicher Art hinwegzuschweben", so Dr. Klein.

Andreas Reiners / mid

Der Artikel "Fahrwerk für ein neues Fahrgefühl" wurde am 21.06.2018 in der Kategorie News von Andreas Reiners mit den Stichwörtern Auto, Autofahren, Fahrwerk, Komfort, News, veröffentlicht.

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