Elektromobilität

Test: Elektro-Ladesäulen mit Mängeln

24. Mai 2018, 11:53 Uhr
Lars Wallerang
Elektromobilität erfordert ein hinreichend dichtes Netz aus Ladesäulen. Wichtig ist auch der Bedienkomfort. Doch vor allem an dieser Stelle hapert es noch, wie ein aktueller Test zeigt.


Elektromobilität erfordert ein hinreichend dichtes Netz aus Ladesäulen. Wichtig ist auch der Bedienkomfort. Doch vor allem an dieser Stelle hapert es noch. Experten vom ADAC stellen bei einem Ladesäulen-Test Mängel fest.

Das Netz verdichtet sich, aber die installierten Ladesäulen zeigen Optimierungsbedarf, wie der jüngste Test von 53 Ladesäulen dokumentiert. Der Strom fließt an fast allen Stationen. In Sachen Verbraucherfreundlichkeit zeigen sich allerdings große Schwächen. Bedienkomfort, Information und Preistransparenz seien noch weit von den gewohnten Standards herkömmlicher Zapfsäulen entfernt, teilt der ADAC mit. In Noten ausgedrückt heißt das: Ein Mal gibt es die Wertung "sehr gut", 29-mal "gut", 17-mal "ausreichend". Sechs Ladesäulen sind "sehr mangelhaft".

Was eine gute Ladesäule ausmacht, zeigt das Testobjekt am Hans-Thoma-Platz 4 in Sindelfingen. Als einzige im Test schneidet diese Ladesäule mit der Wertung "sehr gut" ab. Die Station ist in allen wichtigen Verzeichnissen gelistet. Neben Kunden des Betreibers EnBW können auch Kunden anderer Anbieter Strom laden. Die informative Webseite zeigt unter anderem an, ob die Säule belegt oder defekt ist. Den EnBW-Strompreis pro Einheit erfährt man sowohl an der Ladesäule als auch in der App. An der Säule ist zudem die Telefonnummer der rund um die Uhr besetzten Hotline angegeben.

Ganz anders ist die Situation bei zwei Säulen des Betreibers Bayernwerk in München. Die Veteranen aus den Anfangszeiten der e-Mobilität sind kaum zu finden, und es fehlen unter anderem grundlegende Informationen an der Ladesäule. An drei Ladestationen des Anbieters Vattenfall in Berlin und Hamburg sowie an einer der Stadtwerke Halle in Merseburg im Großraum Leipzig können die Experten des ADAC aus technischen Gründen nicht laden. Alle sechs Stationen werden mit "sehr mangelhaft" bewertet.

Auch wer spontan Strom tanken will, kann das derzeit nicht überall. Bei zwölf der Test-Stationen ist das Laden ad hoc ohne irgendeine Zugangsberechtigung gar nicht möglich. Wer auf den Internetseiten der Betreiber nach genauen Informationen sucht, wird vor allem bei den Angaben zur technischen Ausstattung der Säulen nicht immer fündig. Hier fehlen nicht selten die Daten zur Ladeleistung. Die Adressen sind meist richtig angegeben, dennoch müssen die Tester oft suchen. Denn zwei Drittel der Ladesäulen sind im Straßenraum nur schlecht zu erkennen. Viele Parkplätze sind eher klein oder nahe am fließenden Verkehr.

Der Artikel "Test: Elektro-Ladesäulen mit Mängeln" wurde am 24.05.2018 in der Kategorie New Mobility von Lars Wallerang mit den Stichwörtern Elektromobilität, Ladestationen, Test, New Mobility, veröffentlicht.

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