Praxistest

Infiniti Q50S Hybrid: Hybrid-Sumo im Designerkleid

13. Dezember 2017, 11:43 Uhr
Marcel Sommer
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Wer den Begriff der Hybridtechnologie im Bereich der Automobilindustrie hört, denkt sofort an die moderne Elektrifizierung des Straßenverkehrs. Genauer: An lautlose Sparer, die zumindest lokal keinerlei Abgase von sich geben und zudem noch mit einem sofort anliegenden Drehmoment die Mundwinkel beim Beschleunigen nach oben ziehen. Beim Infiniti Q50S Hybrid ist dies ähnlich. Hier der Praxistest mit exklusivem Video-Link: https://youtu.be/6irNSoAmxrc


Wer den Begriff der Hybridtechnologie im Bereich der Automobilindustrie hört, denkt sofort an die moderne Elektrifizierung des Straßenverkehrs. Genauer: An lautlose Sparer, die zumindest lokal keinerlei Abgase von sich geben und zudem noch mit einem sofort anliegenden Drehmoment die Mundwinkel beim Beschleunigen nach oben ziehen. Beim Infiniti Q50S Hybrid ist dies ähnlich. Aber eben nur ähnlich. Denn ein Sparer ist er nicht. Soviel sei schon mal verraten. Die Luxusmarke des Hauses Nissan nutzt die E-Technik vor allem dafür, um der mit 268 kW/364 PS eigentlich schon recht ordentlich motorisierten Limousine beim Beschleunigen einen zusätzlichen Punch zu verpassen - mit Erfolg. 5,1 Sekunden bist Tempo 100 und eine kultiviert konstante Beschleunigung bis 250 Kilometer pro Stunde können sich sehen lassen. Genauer gesagt finden Sie das Video dazu auf: https://youtu.be/6irNSoAmxrc

Das Besondere während der elektrisch unterstützten Tempohatz ist aber nicht nur die Kraft, die lediglich von den beiden angetriebenen Hinterrädern auf den Asphalt übertragen wird. Es ist vielmehr das nicht spürbare Miteinander beziehungsweise der nahtlose Übergang von reinem Benzin-Vortrieb hin zur E-Unterstützung und letzten Endes auch zum reinen E-Antrieb. Ja, der ab 50.000 Euro teure Japaner kann auch E. Wann genau er das kann oder auch macht, entscheidet allerdings ausschließlich er selbst. Die Trennung oder Verbindung von V6- und E-Motor übernehmen zwei Kupplungen, die jeweils an eine Siebenstufen-Automatik gekoppelt sind. Infiniti verzichtet, anders als so manch anderer Automobilhersteller, auf eine scheinheilige EV-Taste für den rein elektrischen Antrieb. Und das ist auch gut so. Zu oft würde ansonsten im schicken Display zwischen der Geschwindigkeitsanzeige und dem Drehzahlmesser in großen Lettern geschrieben stehen: EV-Modus gerade nicht verfügbar.

Sollte sich der 1,8 Tonnen schwere Sumo im feschen Designkleid dann doch einmal dazu entschlossen haben den reinen E-Antrieb zu nutzen weichen auch die letzten Verbrenner-Dezibel. Obwohl an dieser Stelle ganz klar gesagt werden muss, dass diese kaum aufgefallen sind. Der 3,5 Liter große V6-Benzinmotor verrichtet seine Arbeit nicht nur gut, sondern vor allem nahezu lautlos unter der geschwungenen Motorhaube. Dass der 4,80 Meter lange Q50S Hybrid auch zum Sportler taugt, zeigt sich jedoch nicht erst beim zünftigen Gasfußeinsatz. Die Federung legt leider in jeder Konfiguration und bei jeder Unebenheit seine sportlichen Gene offen. Für eine Innenstadt mit schlechter Straßenqualität ist solch ein Edel-Hybrid nichts. Und auch zum Einkaufen eignet sich der mit einem 400 Liter kleinen Kofferraum ausgestattete Infiniti nicht unbedingt. Einen Nachteil, wie hier in Form der Laderaumvolumenverschlingenden Batterie muss die neue Technik aber doch auch haben.

Ebenfalls mit einer neuen und durchweg gelungenen Technik ausgestattet kommt die Lenkung daher. Schon das Multifunktionslenkrad mutet ordentlich an und lässt sich weiträumig an die persönlichen Wünsche anpassen. Doch die elektrische Lenkung selbst bietet das Highlight in dieser gelungenen Kombination. Sie gibt verbindliche Rückmeldungen und lässt sich spielend leicht bedienen. Feinste Lenkmanöver gelingen ohne lästiges Korrigieren.

Hinzu kommt der selbstständige Lenkassistent, der gemeinsam mit dem optionalen Safety-Shield für ein Rundum-sorglos-Paket sorgt. Wer mit dem neuen Infiniti Q50S Hybrid bei aktiviertem Sicherheits-System noch einen Auffahrunfall produziert, wollte es wahrscheinlich nicht anders oder war schlicht viel zu schnell. Selten ist ein Sicherheitsassistent so positiv in Erscheinung getreten wie bei diesem Japaner. Dass es am Ende der Testphase nichts mit dem Normverbrauch von 5,8 Litern wurde, sondern knapp zwei Liter mehr nachgetankt werden mussten, spielt angesichts seiner Dynamik- und auch Sicherheitsvorstellung keine Rolle.

Marcel Sommer / mid

Technische Daten Infiniti Q50S Hybrid:
Fünftürige, fünfsitzige Limousine, Länge/Breite/Höhe/Radstand in mm: 4.800/1.820/1.430/2.850; Leergewicht: 1.830 kg; Zuladung: 450 kg; Kofferraumvolumen: 400 l; Tankinhalt: 70 l.
Antrieb: V6-Benziner; Hubraum: 3.498 ccm; Systemleistung: 268 kW/364 PS; max. Drehmoment: 546 Nm bei 5.000 U/min; V6-Motor: 222 kW/302 PS bei 6.800 U/min; Elektromotor: 50 kW; Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h; 0 - 100 km/h: 5,1 s; Normverbrauch: 5,9 l/100 km; CO2-Ausstoß: 139 g/km; Testverbrauch: 8,4 l/100 km; Euro 6; Effizienzklasse A; Siebengang-Automatikgetriebe; Hinterradantrieb; Wendekreis: 12,45 m; Preis: ab 49.500 Euro.

Der Artikel "Infiniti Q50S Hybrid: Hybrid-Sumo im Designerkleid" wurde am 13.12.2017 in der Kategorie Neuheiten von Marcel Sommer mit den Stichwörtern Praxistest, Auto, Hybrid-Fahrzeug, Mittelklasse, Limousine, Vorstellung, veröffentlicht.

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