New Mobility

Dudenhöffer: Diesel vernichten 15 Milliarden Euro

1. August 2017, 14:55 Uhr
Ralf Loweg
Diesel-Fahrer haben es nicht leicht in diesen Tagen. Anstatt mit dem Kraftstoff Geld zu sparen, werden sie als Umweltsünder gebrandmarkt und müssen obendrein die Zeche zahlen. Insgesamt droht ein Wertverlust von rund 15 Milliarden Euro.


Diesel-Fahrer haben es nicht leicht in diesen Tagen. Anstatt mit dem Kraftstoff Geld zu sparen, werden sie als Umweltsünder gebrandmarkt und müssen obendrein die Zeche zahlen. So droht bei einem Diesel-Fahrverbot auf deutschen Straßen ein Wertverlust von rund 15 Milliarden Euro. Das geht aus einer Modellrechnung von Prof. Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen. Wie kommt er auf diese Summe?

Insgesamt ist in Dudenhöffers Modellrechnung der Diesel-Pkw in Deutschland ab Baujahr 2009 berücksichtigt. Diesel-Pkw, die älter als 7,5 Jahre sind, werden nicht mehr betrachtet, da der Fahrzeugwert so gering ist, dass diese Fahrzeuge eher im Export landen oder auf dem Lande - wo keine Fahrverbote drohen. Insgesamt fahren auf Deutschlands Straßen 24,56 Millionen Pkw mit Erstzulassung 2009 und neuer. Darunter sind 10,86 Millionen Diesel-Pkw.

Nahezu alle diese Fahrzeuge erfüllen laut Dudenhöffer im normalen Fahrbetrieb (Alltag) nicht die Euro-6-Grenzwerte. Um Diesel-Pkw so umzurüsten, dass sie die gesetzlichen NOx-Vorgaben auch in der Praxis erfüllen, müsse mit Kosten von 1.500 Euro pro Fahrzeug gerechnet werden. Und das macht bei einem Diesel-Bestand von 10,8 Millionen Fahrzeugen eben mehr als 15 Milliarden Euro.

Die Modellrechnung sei allerdings eine vorsichtige, konservative Schätzung, betont der Auto-Professor. Denn Umrüstungen erfordern eine erhebliche Zeitspanne. Bis die Nachrüstsätze technisch entwickelt, produziert und flächendeckend eingebaut würden, vergehen laut Dudenhöffer eher drei als zwei Jahre. Damit sei ein kurzfristiger Wertverlust der Fahrzeuge bei Fahrverboten nicht ausgeschlossen.

Der Artikel "Dudenhöffer: Diesel vernichten 15 Milliarden Euro" wurde am 01.08.2017 in der Kategorie New Mobility von Ralf Loweg mit den Stichwörtern Diesel, Umwelt, Politik, New Mobility, veröffentlicht.

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