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Fiat 500L: Zum Jubiläum legt die Familie deutlich zu

28. Juni 2017, 10:46 Uhr
Ralf Schütze
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Italien und Familie, das hat Tradition. So auch bei Fiat, wo man extremen Wert auf die Großfamilie des 500ers legt: Dazu gehören der seit 2007 erfolgreiche und kultige City-Zwerg Fiat 500 und seine sämtlichen Ableger. Pünktlich zum 60sten Geburtstag des 1967 gestarteten Urvaters 'Cinquecento' (500) haben sich jetzt Fiat 500L Urban, Cross und Wagon frisch herausgeputzt.


Italien und Familie, das hat Tradition. So auch bei Fiat, wo man extremen Wert auf die Großfamilie des 500ers legt: Dazu gehören der seit 2007 erfolgreiche und kultige City-Zwerg Fiat 500 und seine sämtlichen Ableger, darunter die drei Kompaktvan-Brüder um den 500L. Pünktlich zum 60sten Geburtstag des am 4. Juli 1967 gestarteten Urvaters "Cinquecento" (500) haben sich jetzt Fiat 500L Urban, Cross und Wagon frisch herausgeputzt. Der kompakte und dennoch geräumige Italiener sowie seine Modellbrüder fürs Gelände (Cross) und für Großfamilien (Wagon) haben nach einem Facelift spürbar zugelegt in Sachen Design, Technik und Ausstattung, sind aber dennoch ab sofort um mindestens 1.500 Euro günstiger zu haben als bisher.

Obwohl man sich den Traum vom Fiat 500L nun also schon ab 16.490 Euro erfüllen kann (für den 95 PS-Benziner 1.4 16V), haben die italienischen Kompaktvans erheblich mehr an Bord und technisch sowie optisch auch mehr zu bieten. Die bisherige Nomenklatur der drei Varianten 500L/Trekking/Living hat sich geändert zu 500L Urban/Cross/Wagon und soll deutlicher als bisher den Charakter der Varianten ausdrücken. Das Basismodell 500L Urban ist der vielseitige und auf 4,24 Meter Länge erstaunlich geräumige Familienfreund fürs urbane Umfeld, der 500L Cross der ausgeprägte Allrounder samt erhöhter Bodenfreiheit und leichter Geländegängigkeit, und der 500L Wagon schließlich befördert mit 4,38 Meter Länge eine bis zu siebenköpfige Großfamilie samt massig Gepäck.

Wir haben mit dem Basismodell 500L Urban erste Eindrücke gesammelt von den Fortschritten, die auf alle drei Familienmitglieder zutreffen. Außen wie innen hat Fiat die drei 500L-Varianten vom Design her in Richtung Fiat 500 weiterentwickelt. Zu erkennen ist dies an Details wie der Chromspange im Kühlergrill oder den Null-förmigen LED-Tagfahrlichtern, die den 500er-Kleinwagen der Italiener bereits zieren. Bei der Ausstattung fällt auf, dass ein riesiges Panoramaglasdach den ohnehin lichtdurchfluteten Innenraum der 500L-Modelle noch luftiger erscheinen lässt, wozu auch die geteilten A-Säulen beitragen. Lobenswert: Zwar fehlen kostspielige Soft Touch-Materialien, jedoch glänzt der Innenraum auch so mit sehr guter Verarbeitung und Materialanmutung. Details wie das nahezu reflexfreie, sieben Zoll große HD-Touchscreen ergänzen diesen angenehmen Eindruck. Dazu sind die Instrumententafel und das Lenkrad neu.

Insgesamt hat Fiat seine 500L-Familie mit 40 Prozent neuen Bauteilen deutlich aufgewertet und modernisiert. Weiterhin soll der italienische Kompakt-Van im Heimatland und in Europa Marktführer in seinem Segment sein, und hoffentlich auf dem deutschen Markt noch zulegen. Nach 10 Zentimeter Längenwachstum auf 4,24 Meter ist er immer noch Cityfreundlich kompakt, glänzt aber mit der besten Raumausnutzung seiner Klasse und im Idealfall mit dem riesigen Stauvolumen von 638 Liter (dieser Wert gilt für den mit 4,38 Meter extralangen 500L Wagon in fünfsitziger Konfiguration) bis maximal 1.704 Liter. Bis zu 2,6 Meter Durchladelänge können sich ebenfalls sehen lassen.

Den besonders vielseitigen 500L Cross hat Fiat laut Produktmanager Tim Schwirz "SUV-iger" fortentwickelt, gezielt in Richtung Fiat 500X gehend. Der ehemals "Trekking" genannte Cross zeichnet sich neben robusterer Optik durch 25 Millimeter mehr Bodenfreiheit aus. Der "Drive Mode Selector" bietet unter anderem die Eigenschaften einer simultierten Differenzialsperre und somit mehr Traktion auf schwierigem Untergrund, "Gravity Control" nennt sich ein Bergabfahrassistent. Der Allrounder Fiat 500L Cross kostet in jeder Ausstattungslinie oder Motorisierung jeweils 2.000 Euro mehr als der Urban und startet somit bei 18.490 Euro. Er wird wohl weiterhin mit knapp zwei Dritteln den Großteil der 500L-Verkäufe ausmachen. Der extra lange und geräumige Wagon macht nur rund fünf Prozent der 500L-Verkäufe aus, das Basismodell 500L Urban liegt bei rund einem Drittel.

Totgesagte leben länger. Das gilt offenbar allgemein für Diesel und könnte auch aufs Familienmitglied Fiat 500L Urban 1.6 16V Multijet zutreffen, den mit 120 PS stärksten Selbstzünder im Angebot. Trotz aller Unkenrufe: Der hochentwickelte Turbodiesel bringt alle drei 500L-Varianten ordentlich in Schwung und erledigt seinen Job bis knapp 130 km/h und 2.500/min vom Geräusch her dezent. In höheren und lauteren Drehzahl- oder Tempo-Regionen wird sich der typische 500L-Fahrer eher selten bewegen. Der 1,6-Liter-Reihenvierzylinder stemmt beachtliche 320 Nm Drehmoment schon bei 1.750/min auf den Antriebsstrang - schaltfaules Fahren ist Programm beim 120 PS-Diesel, den wir zusammen mit dem extrem beliebten, gleich starken 1.4 T-Jet 16V-Benziner für die interessanteste Antriebsvariante beim neuen 500L halten. Insgesamt gibt es für den 500L zwei Diesel mit 95 und 120 PS, drei Benziner mit 95, 105 und 120 PS sowie für Urban und Wagon einen Erdgas-Benzinmotor mit bis zu 85 PS.

Alles in allem macht der Kompakt-Van Fiat 500L in den Versionen Urban, Cross und Wagon trotz eines optisch eher dezenten Facelifts einen wesentlichen Schritt nach vorne. Neben allen anderen Änderungen hat die Verfügbarkeit von Assistenzsystemen deutlich zugelegt und ist jetzt up to date. Umso erfreulicher, dass all dies für mindestens 1.500 Euro weniger als bisher zu haben ist. Ob man sich nun für das Standardmodell Fiat 500L "Urban" oder einen seiner Brüder "Cross" oder "Wagon" entscheidet, ist Geschmackssache. Und: Es bleibt ja ohnehin in der Familie...

Ralf Schütze / mid

Technische Daten Fiat 500L Urban 1.6 16V MultiJet Start&Stopp:
Fünftüriger, fünfsitziger Kompakt-Van, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,24/1,70 (o. Spiegel)/1,78/2,61, Leergewicht: 1.455 kg, zul. Gesamtgewicht: 1.920 kg, max. Zuladung: 465 kg, Kofferraumvolumen: 412-1.480 l, Tankinhalt: 50 l, Preis: 20.240 Euro.
Antrieb: Reihenvierzylinder-Diesel, Common-Rail-Direkeinspritzung und Turboaufladung, Hubraum: 1.598 ccm, Leistung: 88 kW/120 PS bei 3.750/min, max. Drehmoment: 320 Nm bei 1.750/min, Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,7 s, Höchstgeschwindigkeit: 189 km/h, Normverbrauch: 4,2 l auf 100 km, CO2-Ausstoß: 112 g/km, Sechsgang-Handschaltung, Frontantrieb.

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