Verbennungsmotoren

Kommentar: Schluss mit den Possen!

27. Juni 2017, 15:50 Uhr
Jens Meiners/ampnet
Es ist ein Possenspiel, das seit einigen Jahren von Politik und Teilen der Medien aufgeführt wird.

Es ist ein Possenspiel, das seit einigen Jahren von Politik und Teilen der Medien aufgeführt wird. Durch den Kakao gezogen wird dabei nicht nur die Industrie, sondern auch der Bürger. Lange Jahre hatte man Kunden zum Kauf von Dieselfahrzeugen animiert - und zwar mit gutem Grund. Denn kein anderes Motorenkonzept passt so gut zu modernen Fahrgewohnheiten und geht so behutsam mit den Ressourcen um.

Eines der größten Probleme, mit denen die Entwickler zu tun hatten, war die Stickoxid- (NOx-)Thematik. Die Politik hatte extrem anspruchsvolle Verbrauchsvorgaben gemacht, deren Erfüllung das Hauptaugenmerk der Industrie galt. Man wusste auch in der Politik um die NOx-Problematik - oder hätte davon wissen können. Und man hat es zugelassen und für in Ordnung befunden, dass die Industrie die Autos auf Testfenster hin entwickelt.

Wohlgemerkt: In Zukunft werden diese Normen nochmals verschärft, und ab September 2017 müssen neu zertifizierte Fahrzeuge die vorgeschriebenen Emissionen über ein sehr viel breiteres Band hinweg erreichen. Mit diesen Autos ist das Thema Stickoxid und Feinstaub endgültig gelöst. Auch das weiß die Politik, oder sie könnte es wissen. Doch bevor sich diese Erkenntnis herumspricht, soll der Dieselmotor offenbar um jeden Preis totgeredet werden. Als Vehikel dafür muss der VW-Skandal herhalten, obwohl ironischerweise einige der saubersten Fahrzeuge schon heute von VW kommen.

Und so werden alte Fahrzeuge getestet, die Testergebnisse von Euro-5- und frühen Euro-6-Autos atemlos präsentiert. Die Politik ,,verzweifle" am Diesel, heißt es da; es sei ,,Vertrauen zerstört worden". Wohlgemerkt: Wir sprechen von Emissionen im Molekülbereich ohne jede medizinische Relevanz. Anderslautende Behauptungen, denen zufolge jedes Jahr viele tausend Menschen an Stickstoffemissionen zugrundegingen, dürfen Fachleute getrost als ,,fake science" bezeichnen. Doch die Politik hat sich festgelegt: Elektroautos und Hybride sollen wir kaufen, und für Rückenwind sollen ironischerweise Testzyklen sorgen, deren Ergebnisse von Realverbräuchen und -reichweiten sehr viel weiter entfernt sind als jeder Volkswagen-Diesel.

Auch der Industrie sind Vorwürfe zu machen: Sie hat sich von der Politik vorschnell in gewaltige Investitionen treiben lassen, die sie nun irgendwie ,,rekuperieren" muss. Und so werden übergewichtige, mit Batterien vollgestopfte Hybrid-Limousinen als ,,das Beste aus zwei Welten" angepriesen und damit dem Kunden suggeriert, er könne damit zu den Spritkosten eines Motorrollers von A nach B kommen. Bei den Elektroautos werden die problematischen Produkteigenschaften und gravierenden Umweltprobleme schlicht ignoriert. Vollwertige Autos sind sie nicht, schon gar nicht im Vergleich zu den Dieselautos, von denen sich die Bürger offenbar keineswegs verabschieden wollen.

Dafür, dass er sich bei den "alternativen Antrieben" bislang weiser Kaufzurückhaltung befleißigt, kann man den deutschen Autokäufer nur beglückwünschen. Und man muss ihn für seine Politiker bemitleiden, die zu einer ergebnisoffenen und unvoreingenommenen Betrachtung offenbar nicht in der Lage sind.

Jetzt haben 25 Professoren in einer Erklärung die wichtigsten Argumente für den Verbrennungsmotor zusammengetragen. Bleibt zu hoffen, dass ihre sachlichen Einwände zu einem raschen Ende der Verbotsdiskussion beitragen. (ampnet/jm)

Der Artikel " Kommentar: Schluss mit den Possen!" wurde am 27.06.2017 in der Kategorie News von Jens Meiners/ampnet mit den Stichwörtern Verbennungsmotoren, Dieselschelte, Possenspiel, News, veröffentlicht.

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