Auto

mid-Interview: Fiat Chrysler im Höhenflug

27. April 2017, 14:30 Uhr
Thomas Schneider
Frühlingsgefühle: Die Verkaufszahlen im ersten Quartal 2017 lassen die deutsche Dependance von Fiat Chrysler Automobiles frohlocken. Alle Marken des Konzerns haben deutlich gegenüber dem Vorjahr dazugewonnen. Wie ist diese Entwicklung zu erklären? Diese und andere Fragen beantwortet Giorgio Gorelli, CEO von FCA Germany, im mid-Interview.


Frühlingsgefühle: Die Verkaufszahlen im ersten Quartal 2017 lassen die deutsche Dependance von Fiat Chrysler Automobiles frohlocken. Alle Marken des Konzerns haben deutlich gegenüber dem Vorjahr dazugewonnen. Wie ist diese Entwicklung zu erklären? Diese und andere Fragen beantwortet Giorgio Gorelli, CEO von FCA Germany, im mid-Interview.

mid: Der Erfolg von FCA im ersten Quartal basiert in erster Linie auf den Modellen Fiat Tipo und Alfa Romeo Giulia. Besonders für Alfa Romeo gehören emotionale und sportliche Modelle zu den Grundtugenden der Marke. Können wir uns auf weitere Vertreter dieser Kategorie freuen?
Giorgio Gorelli: Alle Marken der FCA Germany AG haben zu dem erfolgreichen Quartals-Ergebnis von mehr als 18.000 verkauften Autos beigetragen. Alfa Romeo und Abarth lieferten die stärkste Leistung, mit einem Zuwachs von fast 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den größten Anteil daran hat die Giulia mit über 700 Neuzulassungen. Es handelt sich hierbei um ein sehr emotionales Produkt, das aber noch weitaus mehr zu bieten hat. Gleiches gilt für den Stelvio, der gerade eingeführt wurde und der das Wachstum der Marke weiter beschleunigen wird. Das Interesse an dem ersten SUV von Alfa Romeo ist immens. Wir konnten bereits vor dem Marktstart fast 15 Millionen Deutsche über unsere Social-Media-Kanäle erreichen. Für Alfa Romeo spielen Emotionalität und Sportlichkeit auch in Zukunft eine wichtige Rolle.

mid: Aber nicht nur diese Produkte haben ein gutes Ergebnis erzielt, oder?
Giorgio Gorelli: Richtig, der Fiat 124 Spider hat ebenfalls eine wichtige Rolle beim Erfolg gespielt. Mit seinem einzigartigen Design und seiner Leistung wird er von unseren Kunden sehr gut aufgenommen. Für Fiat ist beides wichtig - die emotionale Seite rund um die Fiat-500-Familie und den Fiat 124 Spider auf der einen Seite sowie die rationalen Modelle wie der Tipo auf der anderen. Der Fiat 500 ist immer noch ein Bestseller in seinem Segment, das Angebot wurde gerade um die neue Variante Mirror erweitert, die mit Apple CarPlay und Android Auto der wachsenden Nachfrage nach Konnektivität gerecht wird.

mid: Um den Aufschwung zu untermauern, baut FCA nun zum Beispiel das Abarth-Händlernetz aus. Wie stehen Sie zu neuen Formen der Präsentation wie es zum Beispiel Ford mit den Vignale-Verkaufsräumen tut? Und was halten Sie von Neuwagen-Verkäufen über das Internet?
Giorgio Gorelli: Wir arbeiten sehr entschieden an unserem Händlernetz und erweitern es kontinuierlich. Speziell bei den Premium-Marken sind unsere neuen Standards im Showroom auf eine einheitliche Kundenerfahrung ausgerichtet. Das Internet spielt im Verkaufsprozess eine immer wichtigere Rolle. In Zukunft wollen wir die Kundenerfahrung noch stärker in den Vordergrund stellen. Zu diesem Zweck haben wir vor kurzem die neue Direktion Customer Experience gegründet, die sich genau damit befassen wird. Schon heute ist die innovative "Augmented-Reality"-Kampagne bei Jeep für den neuen Compass angelaufen.

mid: Sie sprechen bei FCA von "nachhaltigem Wachstum". Der Dieselantrieb ist in der öffentlichen Diskussion derzeit stark unter Beschuss. Wie will FCA darauf reagieren? Wie ist der Stand bei der Elektrifizierung der Modellpalette?
Giorgio Gorelli: Der Dieselmotor ist derzeit noch ein wichtiger Bestandteil des Marktes, besonders für Flottenkunden. Was die Elektromobilität betrifft, so sind wir technologisch gut positioniert. Wir werden diese Technologie nutzen, sobald es für unsere Kunden wirtschaftlich attraktiv ist.

mid: Fiat war und ist einer der Vorreiter bei Erdgas-Autos. Sind hier in näherer Zukunft neue Modelle zu erwarten?
Giorgio Gorelli: Fiat ist immer noch die Nummer eins in Europa in Bezug auf Erdgasfahrzeuge. Diese Technologie ist ein wichtiger Bestandteil der alternativen Mobilität für uns. Denn wenn wir die gesamte Ökobilanz (well-to-wheel) betrachten, sind diese Modelle genauso umweltfreundlich wie zum Beispiel Elektrofahrzeuge. Wir werden deshalb auch weiterhin attraktive Erdgas-Varianten anbieten.

Thomas Schneider / mid

Der Artikel "mid-Interview: Fiat Chrysler im Höhenflug" wurde am 27.04.2017 in der Kategorie New Mobility von Thomas Schneider mit den Stichwörtern Auto, Interview, Elektromobilität, Erdgas, New Mobility, veröffentlicht.

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