Auto

Eine Zukunft ohne Verkehrstote

20. April 2017, 13:47 Uhr
Lars Wallerang
Die EU-Kommission arbeitet daran, die Zahl tödlicher Verkehrsunfälle auf Null zu reduzieren. Entsprechend nennt sich die Strategie ''Vision Zero''. Moderne Assistenzsysteme spielen dabei eine wichtige Rolle. Allerdings weiß man in Brüssel auch, dass es Jahrzehnte dauern wird, das Ziel zu erreichen. Anvisiert ist das Jahr 2050.

Die EU-Kommission arbeitet daran, die Zahl tödlicher Verkehrsunfälle auf Null zu reduzieren. Entsprechend nennt sich die Strategie "Vision Zero". Moderne Assistenzsysteme spielen dabei eine wichtige Rolle. Allerdings weiß man in Brüssel auch, dass es Jahrzehnte dauern wird, das Ziel zu erreichen. Anvisiert ist das Jahr 2050.

Fast 50 Prozent der Unfälle ließen sich ganz vermeiden oder zumindest in ihrer Schwere reduzieren, wenn alle Fahrzeuge mit entsprechenden Assistenzsystemen ausgestattet wären, sagen Fachleute von EU und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Jedoch: Die Bemühungen, die Zahl der Verkehrstoten deutlich zu verringern, gehen derzeit nur schleppend voran, bedauert der DVR. Das vorläufige Ziel, die Anzahl der Todesfälle auf den Straßen von 2010 bis 2020 zu halbieren, werde vermutlich weit verfehlt werden.

Laut einem Bericht der EU-Kommission zur Straßenverkehrssicherheit kamen 2015 rund 26.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Der Durchschnitt in den EU-Mitgliedsländern beträgt damit 51,5 Tote je Million Einwohner und ist damit ähnlich hoch wie in den vergangenen Jahren. Deutschland soll mit 43 Verkehrstoten je Million unter dem Durchschnitt, Länder wie Bulgarien und Rumänien mit jeweils über 90 Toten weit darüber liegen.

Menschliches Versagen sei der Grund für die meisten tödlichen Unfälle. Beispiel Deutschland: 2015 wurden hierzulande 2,5 Millionen Unfälle registriert, darunter 2,2 Millionen mit Sachschaden und 305.659 mit Personenschaden. Häufigste Unfallursachen sind laut dem DVR das Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, das Ein- und Anfahren sowie die Missachtung der Vorfahrt. Viele dieser Fahrfehler könnten durch den konsequenten Einsatz von Fahrer-Assistenzsystemen verhindert werden. Diese würden kritische Situationen frühzeitig erkennen und darauf mit entsprechenden Warnhinweisen oder einem Eingreifen in die Fahrdynamik reagieren.

Zu den wichtigsten elektronischen Helfern zählen Notbrems-Assistenten. Deren Sensoren erfassen die Umgebung vor dem Fahrzeug, registrieren die Gefahr einer Kollision und aktivieren etwa selbsttätig die Bremse. Die EU beziffert ihr Potenzial zur Reduzierung der Unfallopferzahlen auf elf Prozent. Ein noch höheres Potential Unfälle zu vermeiden, besitzen Geschwindigkeits-Assistenten. Manche Systeme warnen den Fahrer bei zu hoher Geschwindigkeit, überlassen ihm aber die Entscheidung, ob er sie reduziert. Andere drosseln sie selbstständig oder geben eine Maximalgeschwindigkeit vor, die nicht überschritten werden kann.

"Wenn dieses System obligatorisch die Geschwindigkeit auf die jeweils erlaubte begrenzen würde, könnten die tödlichen Unfälle um bis zu 46 Prozent reduziert werden", heißt es in einem Verkehrssicherheitsreport der Dekra. Dafür aber müssten die Helfer auch konsequent benutzt werden. Optimistisch stimmt die Experten, dass die Akzeptanz der Assistenzsysteme bei den Käufern steigt. Und bereits 2015 sei jeder zweite neu zugelassene Pkw mit Fahrassistenten ausgestattet gewesen.

Der Artikel "Eine Zukunft ohne Verkehrstote" wurde am 20.04.2017 in der Kategorie News von Lars Wallerang mit den Stichwörtern Auto, Straßenverkehr, Verkehrsunfälle, Assistenzsystem, News, veröffentlicht.

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