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Abarth 595 Turismo: Putziger Sportsfreund

14. März 2017, 11:06 Uhr
Rudolf Huber
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Eines ist der Abarth 595 Turismo ganz bestimmt nicht: Nämlich ein Auto für Vernunftmenschen und Pfennigfuchser. Man muss schon einen gehörigen Schuss Benzin im Blut haben, um sich auf diesen Rennzwerg aus Turin einzulassen. Ein Autochen von gerade mal 3,66 Meter Länge, ausstaffiert mit reichlich optischem Kriegsschmuck, dazu ein rennmäßig hartes Fahrwerk und 121 kW/165 PS. Das Ergebnis dieser Mixtur ist ein Spaßgerät allererster Güte, das hart im Nehmen ist, aber auch ordentlich austeilt.


Eines ist der Abarth 595 Turismo ganz bestimmt nicht: Nämlich ein Auto für Vernunftmenschen und Pfennigfuchser. Man muss schon einen gehörigen Schuss Benzin im Blut haben, um sich auf diesen Rennzwerg aus Turin einzulassen. Um das mal in ein paar Zahlen zu fassen: Ein Autochen von gerade mal 3,66 Meter Länge, ausstaffiert mit reichlich optischem Kriegsschmuck, dazu ein rennmäßig hartes Fahrwerk und 121 kW/165 PS. Das Ergebnis dieser Mixtur ist ein Spaßgerät allererster Güte, das hart im Nehmen ist, aber auch ordentlich austeilt. Und das einen unschätzbaren Vorteil hat: den Baby-Bonus!

Anders als andere aufgemotzte und bespoilerte Autos spricht nämlich auch der von der Rennschmiede Abarth in Bestform gebrachte Cinquecento den Niedlichkeits-Nerv der Mitmenschen an. Er wirkt putzig und süß, etwa wie ein besonders moppeliger Panda-Bär. Das ist umso erstaunlicher, als er in Aktion eher klingt wie ein brüllender Löwe - ziemlich vernehmbar. Was soll's: Der Anblick des 500ers ist positiv besetzt, basta.

Aber wir setzen uns jetzt rein in den Halbstarken aus bella Italia. Die Schalensitze sitzen ordentlich, das spürt der Fahrer schon beim Reinklettern. Start your Engine - das Erlebnis Abarth 595 Turismo nimmt seinen Lauf. Zunächst eher behäbig, aber mit Einsetzen des Turboladers bei etwa 3.000/min mit aller Gewalt geht es voran. Der Kleine zieht ab, als gäbe es kein Morgen, in 6,5 Sekunden ist die 100 km/h-Marke passiert, knapp unter 220 km/h ist Schluss. Im Cinquecento!

Extrem spaßig - dieser Eindruck drängt sich beim Umgang mit dem als Cabrio angetretenen Mini-Abarth permanent auf. Man sitzt relativ hoch, hat einen guten Überblick und die Lage auch bei hohem Tempo ziemlich gut im Griff. Fahrwerk und Lenkung sind richtig knackig eingestellt, deshalb kommt auch jenseits von Tempo 150 nie das Gefühl auf, als werde die Luft für den Kleinen langsam etwas dünn. Er liegt sauber auf dem Asphalt, putzt auf Wunsch auf der Autobahn einige flotte Große weg wie nix und zeigt aber in sehr schnellen Kurven auch, dass er eben doch auf recht kleinem Fuß, sprich Radstand, daherkommt und der Schwerpunkt recht hoch liegt. Aber ehe es kritisch werden kann, greift auch schon das ESP ein und sorgt für Ruhe.

Ein Langstrecken-Gefährt ist der Abarth 595 Turismo nicht. Dazu ist er bei höherem Tempo einfach zu laut. Der Platz für die Fondpassagiere ist knapp bemessen, der Kofferraum winzig - allenfalls als Wochenend-Untersatz für Zwei geht der scharfe Italiener bei der Reiseeignungs-Beurteilung durch. Macht ja nichts, er hat andere Werte, seine Fans lieben ihn eben gerade deshalb, weil er nicht perfekt ist.

Beispiel Wendekreis: Zwölf Meter für so einen Winzling - das ist echt ein Witz. Beim Einparken und Rangieren kommt man sich vor, als hätte jemand was an den Rädern gemacht. Oder der Tank, der bei engagierter Fahrweise doch recht schnell ausgesaugt ist. Auch gut, dann können sich die Trommelfelle wieder von der massiven Beschallung erholen. Wem die noch nicht reicht: Auch die Beats Audio-Anlage liefert noch ordentlich was auf die Ohren, ihr Sound passt gut zum Abarth 595. Und das Thema Verbrauch ist auch kein echtes Ruhmesblatt, wer es immer wieder mal ordentlich krachen lässt, kommt unter acht Liter Super auf 100 Kilometer nicht weg. Und es kann auch mal mehr werden.

Unterm Strich ist der kleine Sportler ein echter Typ fürs Gemüt. Wer in der Lage ist, im Falle der Stoffdach-Version mindestens 24.690 Euro auf den Tisch zu legen, bekommt dafür ein sozial akzeptiertes Sportgerät mit sehr hohem Spaßfaktor und ohne Anspruch auf Tauglichkeit für alle Tage. Echt schnuckelig!

Rudolf Huber/mid

Technische Daten Abarth 595 Turismo:
Dreitüriger, viersitziger Kleinstwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 3,66/1,63/1,49/2,30, Leergewicht: 1.110 kg, zul. Gesamtgewicht: 1.425 kg, Kofferraumvolumen: 185 bis 610 l, Tankinhalt: 35 l, Preis: ab 24.690 Euro.
Antrieb: Reihenvierzylinder-Benziner mit Turboaufladung, Hubraum: 1.368 ccm, Leistung: 121 kW/165 PS bei 5.500/min, max. Drehmoment: 230 Nm bei 3.000/min, Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 7,3 s, Höchstgeschwindigkeit: 218 km/h, Normverbrauch: 6,0 l Super auf 100 km, CO2-Ausstoß: 139 g/km, Testverbrauch: 8,4 l, manuelles Fünfgang-Getriebe, Frontantrieb.

Der Artikel "Abarth 595 Turismo: Putziger Sportsfreund" wurde am 14.03.2017 in der Kategorie Fahrbericht von Rudolf Huber mit den Stichwörtern Auto, Lifestyle, Kleinwagen, Sportwagen, Test, Fahrbericht, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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