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Motorrad-Neuheiten 2017: Große Vielfalt von A wie Aprilia bis Z wie Zero (Teil 2)

23. Februar 2017, 15:08 Uhr
Ralf Schütze
Die neue Motorrad-Saison 2017 hält zahlreiche Neuheiten bereit - und eine enorme Vielfalt an Bikes mit teils exotischen Modellen. Das breite Spektrum reicht von erfreulich günstigen Maschinen über die immer raffiniertere Mittelklasse bis hinauf zu Hightech-Bikes wie der exklusivsten BMW aller Zeiten. Hier die spannendsten Neuheiten des Motorrad-Frühlings 2017 im alphabetischen Überblick.

Fortsetzung

Kawasaki
Ein wahres Neuheiten-Feuerwerk fackelt die traditionell in Giftgrün auftretende japanische Marke ab. Ein Star der Mittelklasse könnte die brandneue Kawasaki Z650 werden, die für 6.695 Euro in die Fußstapfen der äußerst beliebten ER-6n tritt. Im Vergleich zu ihrer Vorgängerin mit dem uncharmanten Namenskürzel hat die Euro4-konforme Z650 zwar 4 PS Leistungsmanko, gleicht dies jedoch mit 20 kg weniger Ballast locker aus. Davon kann man sich gesteigerte Agilität versprechen. Somit dürfte das schnittig designte 649 ccm-Motorrad noch leichter als bisher zu handeln sein - gerade für Motorrad-Einsteiger. Dazu tragen zivile 790 mm Sitzhöhe ebenso bei, wie moderate 185 kg Trockengewicht. Alternativ zu 50 kW/68 PS Spitzenleistung gibt es den kompakten Parallel-Twin-Motor in der Z650 auch mit gedrosselten, A2-konformen 35 kW/48 PS.

Neben der Z650, bei der lediglich eine kleine Frontmaske vor dem Fahrtwind schützt, eignet sich die vollverkleidete Ninja 650 auch als Tourenmaschine. 790 mm Sitzhöhe und 193 kg Trockengewicht erscheinen noch fahrschultauglich. Der Motor leistet hier ebenfalls 53 kW/70 PS und ist alternativ mit 35 kW/48 PS zu haben.

Als kleines Adventure-Bike bringt Kawasaki 2017 die Versys-X 300 auf den Markt. Außerdem die neue Z900 sowie den Sporttourer Z1000 SX und den Supersportler Ninja ZX-10RR.

KTM
Aus Österreich kommt ein besonders heißes Eisen unter 500 ccm. Die KTM 390 Duke wirkt noch aggressiver als bisher: Unter anderem mit verschärftem Design (angelehnt an die große 1290 Super Duke), mit einer auf 320 mm vergrößerten Brembo-Bremsscheibe und einer hochwertigen 43-mm-Upside-Down-Gabel von White Power. Mit 32 kW/44 PS passt sie ohnehin in die Führerscheinklasse A2 für Anfänger. 5.395 Euro scheinen vertretbar. Die Sitzhöhe ist zwar mit 830 mm stattlich, aber das Gewicht von trocken nur 149 kg erscheint gerade für Einsteiger ideal. Der größere Tank fasst nun 13,4 Liter. Gegen Aufpreis ist sogar über Dashboard und Lenkradschalter die Bedienung von Freisprechfunktion und Audioplayer möglich.
Ihren Reise-Enduros 1090 und 1290 Super Adventure haben die Österreicher im neuen Jahrgang unter anderem Voll-LED-Licht verpasst.

Moto Guzzi
Vielversprechende Aussichten locken Moto Guzzi in diese boomende Nische, und zwar mit der neuen MGX-21 Flying Fortress. Der Name ist so martialisch wie das Bike - er erinnert an die B17-Bomber der US Air Force aus dem Zweiten Weltkrieg. Beim Italo-Bagger betont vorne ein 21 Zoll-Riesenrad die nach hinten abfallende Linienführung. Der 1.380 ccm große V2-Motor leistet 71 kW/96 PS bei 6.500 U/min.

Suzuki
Aus Japan kommen 2017 gleich zwei neue 125er: Die Suzuki GSX-R und GSX-S 125. Die Achtelliter-"Gixxer" (so der Spitznahme der GSX-Reihe) soll mit dem besten Leistungsgewicht ihrer Klasse glänzen.

Während zu den beiden kleinen neuen Suzis noch nähere Daten fehlen, steht zu ihrer großen Schwester, dem Supersportler GSX-R 1000 bereits fest: Unglaubliche 149 kW/202 PS sollen das sportliche Spitzenmodell von Suzuki antreiben, und das bei vollgetankt nur 203 kg Ballast. Die Optik ist stark an die MotoGP-Maschinen des Herstellers angelehnt. Passend dazu ist alles Erdenkliche an Rennsport-Hightech an Bord: Variable Steuerzeiten, servogesteuerte Klappen in den Krümmerrohren, mechanisch-variable Ansaugtrichter und vieles mehr - das bringt stets die optimale Motorcharakteristik.

Außerdem hat Suzuki sein Allroundmodell V-Strom 1000 aufs Euro4-Zeitalter umgestellt und die vielseitige Baureihe um eine 250er mit 18 kW (25 PS) erweitert.

Triumph
Nicht nur, aber vor allem der aktuellen Retro-Welle hat die britische Traditionsmarke Triumph jüngste Erfolge zu verdanken. Das 1,2-Liter-Herz der Bonneville T120-Baureihe mit 57 kW/77 PS schlägt jetzt auch in der neuen Triumph Bonneville Bobber für 12.500 Euro. Solo-Schwingsattel und vermeintlich starres Heck täuschen: Ein verstecktes Zentralfederbein sorgt für standesgemäßen Komfort beim spektakulären einsitzigen Bobber. Der Name dieser Motorrad-Kategorie stammt aus den USA und steht für extrem puristische Bikes, die ehemals sogar ohne Schutzblech unterwegs waren.

Außerdem neu bei Triumph: Die Street-Ableger "Scrambler" und "Cup" sind beide mit Umbausatz für die Führerscheinklasse A2 erhältlich. Serienmäßig entwickelt der hier eingesetzte Zweizylinder 40 kW/55 PS. Die Sitzhöhe der Street Cup fällt mit 780 mm moderat aus. 10.500 Euro sind zwar kein Sonderangebot, bedeuten aber immerhin 2.000 Euro Abstand zum größeren, ebenfalls sehr klassisch gestylten Café Racer Triumph Thruxton 1200.

Yamaha
Die Scrambler-Welle ("to scramble" = klettern) hat nach Triumph, Ducati und BMW jetzt auch Yamaha erfasst. Die neue Yamaha SCR 950 ist einer der immer beliebteren, leicht geländetauglichen Allrounder. Das neue Bike mit hohem Lenker, zusätzlicher Bodenfreiheit und etwas grobstolligeren Reifen ist ein weiteres Derivat der erfolgreichen V2-Baureihe. Der Motor leistet hier 38 kW/52 PS. Kostenpunkt: 9.895 Euro.

Reichlich kommerziellen Erfolg feiert Yamaha mit seiner MT-Baureihe. Hier schlagen sich MT-03, -07, -09 und -10 von den Verkaufszahlen her prächtig. Für Einsteiger besonders interessant: Die wahlweise mit 55 kW/75 PS oder auch mit 35 kW/48 PS erhältliche MT-07. Die vollgetankt nicht mehr als 182 kg wiegende Maschine kostet entweder 6.395 Euro oder ist gegen 800 Euro Aufpreis als besonderer Eyecatcher namens MT-07 Moto Cage zu haben.

Und mit der Euro4-konformen YZF-R6 hält Yamaha als einziger der vier großen Japaner an einer sportlichen 600er fest.

Zero
Am Ende des Motorrad-Alphabets stehen die kalifornischen Elektro-Motorrad-Pioniere von Zero Motorcycles. In Santa Cruz südlich von San Francisco entstehen flüsterleise Spaßgeräte, die sich mit immer mehr Reichweite allmählich immer weiter in den Vordergrund drängen. Ab 12.190 Euro gibt es die Enduro Zero FX, die alternativ als Supermoto namens Zero FXS zu haben ist. 106 Nm Drehmoment liegen beim kleinsten Dreh am Gasgriff sofort voll an und katapultieren das strombetriebene Spaßgerät mit enormer Wucht nach vorne. Nur federleichte 133 kg Leergewicht halten dagegen. Je nach Akku und Fahrverhalten reicht die Freude am elektrischen Biken mindestens 80 km lang, was für diese Art von Motorrad meist völlig ausreichend erscheint.

Wieder einmal entpuppt sich ein vermeintliches Schreckgespenst als absolut harmlos: Im ersten Jahr der neuen Euro4-Norm ist die Vielfalt an immer spezielleren Bikes enorm. Nur vereinzelt sind bisherige Euro3-Motorräder 2017 der neuen Norm zum Opfer gefallen, darunter das luftgekühlte Vierzylinder-Schmuckstück Yamaha XJR 1300. Doch mehr denn je findet heute fast jeder Biker, was er sucht. Für noch speziellere Wünsche ist dann die boomende Customizing-Szene zuständig.

Ralf Schütze

Der Artikel "Motorrad-Neuheiten 2017: Große Vielfalt von A wie Aprilia bis Z wie Zero (Teil 2)" wurde am 23.02.2017 in der Kategorie News von Ralf Schütze mit den Stichwörtern Motorrad, Vorschau, Übersicht, News, veröffentlicht.

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