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Peugeot 3008: Es muss nicht immer Allrad sein

2. Februar 2017, 11:18 Uhr
Ralf Schütze
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Wie kommt man sicher durch den Winter? Immer mehr Autohersteller und deren Kunden setzen auf Allradantrieb, um auch bei Glätte oder auf losem Untergrund möglichst viel Antriebskraft kontrolliert auf die Fahrbahn zu bringen. Peugeot hingegen setzt bei seinem neuen Kompakt-SUV 3008 voll auf Elektronik. Mit Erfolg?

Wie kommt man sicher durch den Winter? Immer mehr Autohersteller und deren Kunden setzen auf Allradantrieb, um auch bei Glätte oder auf losem Untergrund möglichst viel Antriebskraft kontrolliert auf die Fahrbahn zu bringen. Peugeot hingegen setzt bei seinem neuen Kompakt-SUV 3008 voll auf Elektronik. "Grip Control" heißt die von den Franzosen patentierte, fortgeschrittene Antriebsschlupfregelung (ASR), die in einem Paket samt Bergabfahrhilfe schon für 300 Euro Aufpreis zu haben ist. Das System soll jegliche Traktionsprobleme lösen, die dem Durchschnittsfahrer bei Glätte und auf losem Untergrund das Fahren erschweren könnten.

Peugeot verspricht nicht zu viel. Die Grip Control ist zwar sicherlich kein vollwertiger Ersatz für Allradantrieb, aber für gemäßigte Ansprüche völlig ausreichend. Bei tiefwinterlichen Verhältnissen kommen wir damit erstaunlich flott durchs Gelände des ÖAMTC-Fahrtechnikzentrums in Hintersee nahe Salzburg und stellen fest: Es geht bis zu einem gewissen Grad auch ohne Allrad. Ob beim Beschleunigen, bei Ausweichmanövern, im Slalom oder bei Vollbremsung mit Spurwechsel: Stets legt die Grip Control eine deutliche Schippe drauf an Manövrierfähigkeit und Kraftübertragung.

Fünf Fahrmodi (Normal, Schnee, Matsch, Sand, ESP Off) ermöglichen es dem 3008-Fahrer, die jeweils optimale Traktion für unterschiedliche Verhältnisse zu wählen - unter anderem für Eis und Schnee oder für Sand und Geröll. Alles geschieht dann vollelektronisch. Das besonders ausgefeilte Antriebsschlupfsystem bremst nicht nur durchdrehende Räder komplett ein, sondern stellt stets den optimalen Zustand zwischen durchdrehenden und greifenden Rädern her, und das für jedes Antriebsrad einzeln.

Neu ist bei Peugeots Kompakt-SUV 3008 auch eine im Grip Control-Paket enthaltene Bergabfahrhilfe. Sie erlaubt sehr langsames und kontrolliertes Fahren selbst auf rutschigen, steilen Abfahrten. Die elektronische Regelung erfolgt bei mehr als fünf Prozent Steigung oder Gefälle sowie bei bis zu 50 km/h. Natürlich darf man von beiden Systemen keine Wunder erwarten. Doch für den typischen SUV-Besitzer, der nur zeitweise mit glatten Straßenverhältnissen rechnen muss, reicht die Grip Control allemal und bringt spürbaren Traktionsgewinn und ein deutliches Plus an Sicherheit gegenüber reinem Frontantrieb.

Beim kleineren Peugeot 2008 ist das System schon länger im Angebot und bringt es dort auf immerhin 15 Prozent Ausstattungsquote. Mit erheblich mehr dürfte auf Dauer beim 3008 zu rechnen sein, da im C-Segment der Bedarf an Traktionshilfen ausgeprägter ist. Zu haben ist das Grip-Control-Paket in den beiden oberen der vier Ausstattungspaketen "Allure" und "GT" für 300 Euro - rund 90 Prozent der 3008-Käufer ordern bisher ohnehin diese gehobenen Ausstattungen und können somit problemlos zur Grip Control greifen.

Passend zu seinem äußerst günstigen Flottenverbrauchswert über alle Modelle der Marke hinweg - derzeit 101,6 g/km CO2-Emissionen - betont Peugeot, dass Grip Control im Vergleich zu einem Allradsystem nicht nur in der Anschaffung sehr günstig ist, sondern auch den Verbrauch deutlich senkt. Beim 3008 bewegt sich dieser mit drei Benzin- und vier Dieselmotoren zwischen 4,0 und 6,0 Liter auf 100 Kilometer bzw. 104 und 136 g/km CO2-Emissionen. Bei unseren Testfahrten kann der gefällig designte Peugeot 3008 nicht nur mit seiner überzeugenden Traktion punkten, sondern auch mit gutem Platzangebot und hochwertigem Innenraum. Außerdem sind für den 4,45-Meter-Allrounder reihenweise Assistenzsysteme erhältlich.

Preislich startet die 3008-Palette bei 22.900 Euro für den 130 PS starken Dreizylinder-Benziner 1.2 Puretech 130. In der Ausstattungslinie Allure samt Grip Control-Paket kostet er 28.500 Euro. Bereits ab der Basisversion Access gehören unter anderem zum Serienumfang des 3008: sechs Airbags, Audioanlage, i-Cockpit, diverse elektronische Helfer und Klimaanlage. Topmodell ist der 180 PS starke Diesel 2.0 BlueHDi 180 mit Automatik in der sportlichen GT-Ausführung. Er kostet ab 39.700 Euro.

Erst seit Ende Oktober 2016 ist das schicke französische Kompakt-SUV Peugeot 3008 auf dem Markt, und schon hat es selbst seine Macher verblüfft: Der schicke Allrounder liegt derzeit 70 Prozent über Plan. Mehr als 60.000 Bestellungen liegen für den nur als Fronttriebler erhältlichen 3008 vor. Auch in Deutschland hat der Neuling gleich alle Erwartungen übertroffen, denn aus angepeilten 3.000 Exemplaren bis Ende 2016 wurden hierzulande fast 4.000. Und das ohne Allradantrieb in einem relativ strengen Winter.

Ralf Schütze / mid

Technische Daten Peugeot 3008 1.2 Puretech 130:
Fünftüriger, fünfsitziger Kompakt-SUV, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,45/1,84/1,62/2,68, Leergewicht: 1.325 kg, zul. Gesamtgewicht: 1.910 kg, max. Zuladung: 585 kg, Kofferraumvolumen: 520 bis 1.482 l, Tankinhalt: 52,5 l, Preis:
Peugeot 3008 1.2 Puretech 130 mit Grip Control-Paket in der Ausstattungslinie Allure ab 28.500 Euro.
Motor: Reihendreizylinder-Benziner mit Turboaufladung, Hubraum: 1.199 ccm, Leistung: 96 kW/130 PS bei 5.500/min, max. Drehmoment: 230 Nm bei 1.750/min, Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,8 s, Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h, Normverbrauch: 5,1 l auf 100 km, CO2-Ausstoß: 117 g/km, Sechsgang-Handschaltung, Frontantrieb.

Der Artikel "Peugeot 3008: Es muss nicht immer Allrad sein" wurde am 02.02.2017 in der Kategorie Fahrbericht von Ralf Schütze mit den Stichwörtern Auto, Fahrbericht, SUV, Neuheit, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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