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Vorstellung Mazda MX-5 RF: Hier klappt eine Schönheit

21. Januar 2017, 15:25 Uhr
Jens Riedel/ampnet
Wenn er ihn nicht schon zusätzlich zum Titel ,,World Car of the Year 2016" bekommen hätte, wäre spätestens jetzt der ,,World Car of the Year"-Designpreis fällig: Mit der neuen Variante RF seines Roadsters MX-5 hat Mazda in unseren Augen eines der schönsten Autos der vergangenen zehn oder 20 Jahre geschaffen.

Wenn er ihn nicht schon zusätzlich zum Titel ,,World Car of the Year 2016" bekommen hätte, wäre spätestens jetzt der ,,World Car of the Year"-Designpreis fällig: Mit der neuen Variante RF seines Roadsters MX-5 hat Mazda in unseren Augen eines der schönsten Autos der vergangenen zehn oder 20 Jahre geschaffen. Die beiden Buchstaben stehen für ,,Retractable Fastback" (einzieh-, zurücknehmbares Fastback). Anders als beim Vorgänger, bei dem im Prinzip einfach nur ein Klappdach das Stoffverdeck ersetzt hat, haben die Entwickler dieses Mal einen ganz eigenen Weg gewählt.

Das mit Webasto entwickelte Dach besteht aus drei Teilen. Das vordere ist aus Aluminium, daran schließt sich ein kurzes Zwischenstück aus Stahl an, und dann folgt ein großes Stück mit mächtiger, dynamisch nach hinten abfallender und langgezogener B-Säule - dieses Mal aus verstärktem Kunststoff. Entgegen gängiger Methoden verläuft die Heckscheibe jedoch nicht parallel dazu, sondern steht weit nach innen versetzt und fast senkrecht. So bleibt davor Platz für den Dachkasten.

Beim Öffnen des Mazda MX-5 RF hebt sich das komplette hintere Teil ein Stück nach hinten und etwa 20 Zentimeter an. Dann können darunter nicht nur die beiden anderen Dachelemente verschwinden, sondern - noch eine Besonderheit - auch gleich noch die Heckscheibe. Anschließend kehrt der hintere Abschnitt mit den beiden Dachsäulen wieder an seinen Platz zurück und verwandelt den RF in eine Art Targa. So behütet lässt sich das Frischluftvergnügen auch zu fortgeschrittener Stunde oder bei kühleren Temperaturen länger genießen.

Die Verwandlung vollzieht sich elektrisch nach Betätigen eines kleinen Wippschalters im Cockpit und dauert insgesamt etwa 13 Sekunden. Wer möchte, kann das Dach auch bei Geschwindigkeiten bis 10 km/h während der Fahrt öffnen oder schließen. Der Vorgang wird im neuen 4,6-Zoll-Farbdisplay des Bordcomputers im linken der drei Rundinstrumente visualisiert. Bei geöffnetem Top ersetzt das serienmäßig montierte Acryl-Windschott einen Teil der verschwundenen Heckscheibe. Den Schulterblick kann sich der RF-Fahrer übrigens schenken, schräg hinter ihm steht die von außen schwarze Blende der Dachfinne, die ein abgedunkeltes Seitenfenster vortäuscht. Da kann der Toter-Winkel-Assistent der Sports-Line durchaus nicht schaden.

Mazda positioniert das Retractable Fastback bewusst höher und zielt auf neue Kunden, denen die Stoffverdeck-Ausgabe zu puristisch ist und die Wert auf mehr Komfort legen. So gibt es nur den größeren 2,0-Liter-Motor mit 118 kW / 160 PS sowie die beiden oberen Ausstattungslinien Exclusive-Line und Sports-Line, zu denen ohnehin schon 90 Prozent aller MX-Käufer greifen. Das bedeutet einen in Alcantara oder Nappaleder ausgestalteten Innenraum sowie optional in die Kopfstützen integrierte Lautsprecher. Außerdem erhält der RF als einziger MX-5 auf Wunsch in der Topausstattung für 1900 Euro extra auch eine Sechs-Stufen-Automatik. Sie arbeitet zwar nicht ganz ruckfrei, schaltet aber beim Druck aufs Gaspedal schon in mittlerer Stellung zwei Gänge runter und dreht den Motor entsprechend hoch. Wer möchte, kann auch am Wählhebel oder mit Schaltwippen hinter dem Lenkrad nach seinem Gustus ins Getriebe eingreifen. Die Elektronik kehrt allerdings sehr schnell wieder in den ,,D"-Modus zurück.

Die fließende Linie lässt das Auto länger wirken als es mit seinen nicht einmal vier Metern tatsächlich ist. Das Fastback betont zudem die hinteren Kotflügel stärker. Der RF bringt lediglich etwa 45 Kilogramm Mehrgewicht mit, dennoch hat Mazda den vorderen Stabilisator, Federung und Dämpfung sowie die Abstimmung der elektrischen Servolenkung leicht modifiziert, um das wieder auszugleichen. Analog zur Positionierung als neues MX-5-Spitzenmodell wurde auch noch mehr für die Geräuschdämmung getan (unser Testwagen war dennoch im Übergang von Seitenscheibe zu Dachteil nicht immer ganz frei von leicht säuselnden Windgeräuschen).

Ansonsten bleibt es bei den bekannten Zutaten: Das sind allen voran die knackige Sechs-Gang-Handschaltung, der sportliche Sound und die spontane Gasannahme des turbolosen Benziners mit seiner recht homogenen Leistungsentfaltung. Selbst das Kofferraumvolumen blieb unangetastet (wenn man von einer kleinen Extraablage für Kleinkram absieht, für die Mazda anstandshalber drei Liter Volumen im Datenblatt abzieht).

Mazda rechnet damit, dass künftig etwa 45 Prozent aller MX-5-Kunden zum RF greifen werden. für dessen Besonderheiten gegenüber dem bekannten Roadster 2700 Euro mehr bezahlt werden müssen. Das wären in diesem Jahr nach Einschätzung der Deutschlandzentrale rund 2250 Fahrzeuge.

Für uns ist die neue automobile Schönheit schon jetzt eine Designikone - irgendwo zwischen Chevrolet Corvette, Opel GT und Jaguar E-Type. Markteinführung ist am ersten Februar-Wochenende. Die Preise beginnen bei 29 890 Euro. (ampnet/jri)

Daten Mazda MX-5 RF

Länge x Breite x Höhe (m): 3,92 x 1,74 x 1,27
Radstand (m): 2,70
Motor: R4-Benziner, 1998 ccm, Sauger
Leistung: 118 kW / 160 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 200 Nm bei 4600 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,4 Sek.
ECE-Durchschnittsverbrauch: 6,9 Liter
CO2-Emissionen: 161 g/km
Effizienzklasse: G (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung: 1045 kg / 250 kg
Kofferraumvolumen: 127 Liter
Reifen: 205/45 R17 84W
Wendekreis: 10 m
Wartungsintervall: 20 000 km/1 Jahr
Basispreis: 29 890 Euro

Der Artikel "Vorstellung Mazda MX-5 RF: Hier klappt eine Schönheit" wurde am 21.01.2017 in der Kategorie News von Jens Riedel/ampnet mit den Stichwörtern Mazda MX-5 RF, News, veröffentlicht.

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