Facelift

Skoda Octavia: Filetstück - frisch zubereitet

11. Januar 2017, 13:22 Uhr
Michael Kirchberger
Der Octavia ist das Filetstück der tschechischen Tochtergesellschaft des VW Konzerns. Seit 1996 hat die Traditionsmarke mehr als fünf Millionen der Limousine und Kombis insgesamt verkauft, die dritte Generation macht mit 436.000 abgesetzten Modellen weltweit rund 40 Prozent des Absatzes aus. Genügend Gründe, um dem Erfolgstypen zur Lebenshälfte mehr als ein großes Facelift zu spendieren.


Der Octavia ist das Filetstück der tschechischen Tochtergesellschaft des VW Konzerns. Seit 1996 hat die Traditionsmarke mehr als fünf Millionen der Limousine und Kombis insgesamt verkauft, die dritte Generation macht mit 436.000 abgesetzten Modellen weltweit rund 40 Prozent des Absatzes aus. Genügend Gründe, um dem Erfolgstypen zur Lebenshälfte mehr als ein großes Facelift zu spendieren.

Und dafür haben die Designer nicht nur die sogenannten weichen Teile angefasst. Es ist vergleichsweise preisgünstig, Stoßfänger, Scheinwerfer oder einen Kühlergrill zu modifizieren. Alle werden aus Kunststoff hergestellt, die Zulieferer können das eher billig realisieren. Geld kostet es, wenn harte Bauteile, also aus Blech gepresste Karosserieelemente wie Kotflügel oder Motorhauben verändert werden. Genau das aber hat Skoda beim großen Facelift des Octavia getan. Daraus resultiert nicht nur eine verbreiterte Spur und eine geringfügig um rund einen Zentimeter gewachsene Länge, sondern auch eine deutlich straffer gestaltete Struktur des Vorderwagens.

Designchef Jozef Kaban erläutert die Grundzüge der Renovierung: "Wir haben eine klare Differenzierung zwischen den Limousinen-Baureihen und den SUV getroffen. Beim Kodiaq und beim neuen Yeti sind die Scheinwerfereinheiten horizontal unterteilt. Beim Octavia haben wir eine vertikale Teilung gewählt." War das Erkennungsmerkmal des Octavia bisher das sogenannte "Vieraugengesicht", ein wie im Kleeblatt angeordnetes Scheinwerfer-Quartett, so kommt die Neuauflage des Bestsellers mit sechs Augen daher. Die Nebelscheinwerfer sind dabei nur gering betont, in Lamellenstrukturen im unteren Bereich des Stoßfängers beinahe schon versteckt. Die oberen Beleuchtungseinheiten werden dagegen mit der Oberkante des Kühlergrills zu einer Linie aufgereiht. Das betont die Breite und die Statur der neuen Octavia-Front. LED-Licht wird außen, Ambientebeleuchtung im überarbeiteten Innenraum als Option geboten.

Zur Serienausstattung zählen in Deutschland unter anderem die neuen Infotainmentsysteme im Glas-Design und der mobile Online-Dienst Skoda Connect, der eine Fülle von Assistenz-Dienstleistungen und Infotainment-Angebote ermöglicht. Erst nach einem Jahr muss der Octavia-Kunde entscheiden, ob er Skoda-Connect dann kostenpflichtig weiter in Anspruch nehmen will. Neu im Programm sind unterdessen eine Totwinkelüberwachung, ein Querverkehrswächter, der beim Rückwärtsausparken hilft und ein Anhänger-Assistant, der für mehr Gespannstabilität sorgt.

Beim Antrieb hat sich nicht viel verändert, vier aufgeladene Benziner und ebensoviele Turbodiesel sind im Programm, außerdem ein wirtschaftlicher CNG-Motor (81 kw/110 PS), der bivalent mit Erdgas arbeitet, aber immer auch auf einen Benzinvorrat an Bord zurückgreifen kann. Die Motorleistungen reichen weiterhin von 63 kW/86 PS bis 135 kW/184 PS. Als Wunschausstattungen gibt es künftig die dynamische Fahrwerkskontrolle DCC (Dynamic Chassis Control) und den Allradantrieb 4x4, der eine Haldex-Kupplung zur Kraftübertragung nutzt und bei den Spitzenmotorisierungen zur Serienausstattung zählt. Das Kofferraumvolumen bleibt bei Limousine und Kombi unverändert hoch bei 590 und 610 Liter, mit geklappten Rücksitzlehnen bei 1.580 und 1.740 Liter. Eine elektrische Heckklappe ist für den Kombi auf Wunsch zu haben.

Höhere Funktionalität versprechen zwei zusätzliche USB-Anschlüsse im Fond, Klapptische an der Lehne des Vordersitzes und eine herausnehmbare LED-Lampe im Gepäckraum des Kombi. Lenkradheizung und personalisierbare Schlüssel, die Sitz- und Fahrzeugeinstellungen auf den jeweiligen Fahrer anpassen, gehören ebenfalls zu den Erneuerungen.

Der allradgetriebene Schlechtwegekombi Octavia Scout und die Sportversionen Octavia RS folgen noch im ersten Halbjahr 2017. Der RS 2,0 TSI bringt es künftig auf 169 kW/230 PS Leistung, seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Der 2,0 TDI mit 135 kW/184 PS verbraucht nach Norm eben mal 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer, seine CO2-Emissionen liegen bei 115 g/km. Zur Wahl stehen bei den RS-Modellen das manuelle 6-Ganggetriebe oder das automatische Doppelkupplungsgetriebe DSG mit ebenfalls sechs Gängen. Eine elektronische Quersperre und die Fahrprofilauswahl PFM komplettieren die sportliche Ausstattung der aufgewerteten RS-Modelle. Die übrigens gut 20 Prozent Anteil am gesamten Verkaufsvolumen des Octavia haben.

Die Preise haben sich zumindest nach dem von Marketingstrategen so geliebten Begriff "Ausstattungsbereinigt" nicht erhöht. Gleichwohl kostet der Einstiegs-Octavia von Stund an 17.450 Euro, moderate 260 Euro mehr als bisher.

Der Artikel "Skoda Octavia: Filetstück - frisch zubereitet" wurde am 11.01.2017 in der Kategorie News von Michael Kirchberger mit den Stichwörtern Facelift, Modellpflege, Assistenzsystem, Design, Auto, News, veröffentlicht.

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