Zulieferer

Vollgas auf der digitalen Autobahn

4. Januar 2017, 14:03 Uhr
Ralf Loweg
Die Visionen vom automatisierten Fahren, der Elektrifizierung und Vernetzung werden immer schneller zur Realität. Vor allem die Zulieferer fahren auf der digitalen Autobahn vorneweg. So will Schaeffler in den kommenden Jahren weltweit bis zu 600 Experten einstellen, die an Lösungen für die Mobilität der Zukunft arbeiten.

Die Visionen vom automatisierten Fahren, der Elektrifizierung und Vernetzung werden immer schneller zur Realität. Vor allem die Zulieferer fahren auf der digitalen Autobahn vorneweg. So will Schaeffler in den kommenden Jahren weltweit bis zu 600 Experten einstellen, die an Lösungen für die Mobilität der Zukunft arbeiten. Ein zentraler Bestandteil der Strategie sei die Entwicklung intelligenter Produkte, teilt der Konzern jetzt mit.

"Für Schaeffler ist diese Entwicklung eine große Chance", sagt Gerhard Baum, Chief Digital Officer des Unternehmens. So würden Komponenten und Systeme genau dort eingebaut, wo Spannungen, Kräfte und Momente entstünden: im Antrieb und im Fahrwerk. Entscheidend sei aber nicht nur, dass man Daten gewinne, sondern dass man diese auch richtig interpretieren und in Aktion umsetzen kann. "Schaeffler hat das dafür notwendige Know-how - nicht nur beim Automobil, sondern auch in anderen Branchen, wie zum Beispiel der Windindustrie", sagt Gerhard Baum.

Schaeffler zeigt derzeit auf der weltgrößten Elektronikmesse CES in Las Vegas einen mechatronischen Wankstabilisator, der dazu dient, den Aufbau des Fahrzeugs bei Kurvenfahrten und unabhängig von Fahrbahnzustand in der Waagerechten zu halten. Bei dem System dient erstmals ein besonders effizienter elektrischer Aktuator dazu, die Wankbewegungen des Fahrzeugs auszugleichen. In einer kommenden Generation hat dieser Aktuator das Potenzial zusätzlich zum Sensor zu werden, der 3D-Daten über den Straßenzustand aufnimmt. Kombiniert mit einer genauen GPS-Lokalisierung und einer intelligenten Auswertung, würden in Echtzeit wertvolle Informationen für den nachfolgenden Verkehr oder auch für den zuständigen Infrastrukturbetreiber entstehen, erklären die Schaeffler-Experten.

Ein weiteres Pilotprojekt soll dafür sorgen, dass Windkraftanlagen noch effizienter betrieben werden können. Bereits heute bietet Schaeffler Lösungen an, mit denen beispielsweise die einwandfreie Funktion der Komponenten in einer Windturbine überwacht werden können. Sogenannte "lernende Algorithmen" sollen dabei helfen, die Restlebensdauer jeder einzelnen Komponente zu berechnen. Dadurch sollen ungeplante Ausfälle minimiert werden.

Der Artikel "Vollgas auf der digitalen Autobahn" wurde am 04.01.2017 in der Kategorie News von Ralf Loweg mit den Stichwörtern Zulieferer, Messe, Auto, Vernetzung, News, veröffentlicht.

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